In der ARD-Reportage „Hungerlohn am Fließband“ (ausgestrahlt am 13. Mai 2013) wird gegen Daimler der Vorwurf erhoben, illegal Leiharbeiter über Werkverträge zu beschäftigen. Das Unternehmen hat die Vorwürfe zurückgewiesen und dem ausführenden SWR unter anderem vorgeworfen, Passagen des 45-minütigen Films „fingiert“ zu haben. Für die Reportage hatte ein Reporter verdeckt für zwei Wochen im Daimler-Stammwerk Stuttgart-Untertürkheim gearbeitet.
Februar 2013: Eine ARD-Fernsehreportage über die Arbeits- und Lebensbedingungen von Leiharbeitern am Amazon-Standort im hessischen Bad Hersfeld sorgt für Wirbel. Die Saisonarbeiter sollen dem Bericht zufolge von privaten Sicherheitsdiensten schikaniert worden sein.
September 2012: BMW kündigt an, die Leiharbeiterquote im Gesamtunternehmen auf acht Prozent zu begrenzen. Zuvor gab es einen jahrelangen Streit mit der Gewerkschaft IG Metall über den Einsatz von Leiharbeitern. Die Arbeitnehmer-Vertreter geben an, zu Spitzenzeiten habe die Quote bei über 15 Prozent gelegen.
Mai 2012: Internationale Gewerkschaften werfen der Deutschen Post DHL vor, außerhalb Europas Arbeitnehmerrechte zu verletzen. Die Logistiktochter DHL habe eine „beschämende Bilanz“ beim übermäßigen Einsatz von schlecht bezahlten Zeit- und Leiharbeitern. Die Deutsche Post teilt mit, sie arbeite gemäß nationaler Gesetze und Gepflogenheiten der jeweiligen Länder.
Mai 2012: In einer TV-Reportage berichtet Journalist Günter Wallraff über seine verdeckte Recherche beim Paketzusteller GLS: Fahrer seien dort zu schwer durchschaubaren Bedingungen und in oft nur mündlichen Verträgen als Subunternehmer verpflichtet worden. Leiharbeiter würden zu Dumpinglöhnen scheinselbstständig angeheuert. GLS weist die Vorwürfe zurück.
Juli 2012: Das ZDF berichtet über die Arbeitsbedingungen bei einem Dienstleister des Internet-Versandhandels Zalando in Großbeeren (Brandenburg). Ein großer Teil der Lagerarbeiter dieses Dienstleisters sei als Leiharbeiter beschäftigt. Sie dürften sich während ihrer Arbeitszeit nicht hinsetzen und erhielten nur den Mindestlohn von 7,01 Euro pro Stunde. Zalando weißt darauf hin, dass die 7,01 Euro der Einstiegslohn in der Zeitarbeit in Ostdeutschland sei. Feste Mitarbeiter würden mehr verdienen. Inzwischen hat Zalando ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung umgesetzt.
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Der Hauptkritikpunkt sind hier aber auch nicht die Arbeit an sich sondern die Arbeitsbedingungen. Und da können Sie schon, das Betriebsklima für sich genommen, keinen Vergleich mit Ihren persönlichen Erfahrungen anstellen.
Insgesamt sind nun Journalisten gefragt, die hinterfragen, warum Zalando denn keinen Betriebsrat hat, wenn die Arbeit dort so toll ist wie von interner Stelle beschrieben.
"Zwischen den Regalen des Versandhändlers legte Lobig als sogenannter „Picker“ – ein Mitarbeiter, der Ware aus den Regalen holt – zu Fuß täglich 15 bis 20 Kilometer zurück."
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Ogottograus! Die lege ich bei meiner Arbeit an einem halben Tag zurück (fast tagtäglich) und zwar nicht in Industriehallen, sondern in leichtem bis mittelschwerem Gelände querbeet über Stein und Baumstamm, und so manches mal schleppe ich dabei auch noch etliche kg Equipment auf der Schulter. Btw., ich gehe auf die 60 zu!
Da hat eine Reporterin, die sonst wohl nichts schwereres bedient als eine Tastatur oder einen Bleistift, mal richtig gearbeitet.
In meiner Studentenzeit habe ich in den Semesterferien beim Aufbau eines LKW-Services mitgearbeitet. Da wurden den ganzen Tag keine Hemden oder Schuhchen gepickt, da wurden massive Stahlregale gebaut und über 440 kg schwere Federpakete von Baustellen-LKWs von Hand eingeräumt (über 110 kg pro Nase) oder LKW-Felgen von Einzelpersonen verstaut, weil aufgrund der Baumaßnahmen kein Platz für Gabelstapler da war, die Zeit aber drängte. Hat sich einer beklagt und gejammert? Nein! Die Stimmung war gut, wir haben richtig was weggeschafft und nach Feierabend ging's dann gleich auch noch zum Sporttraining...
...wenn wir nicht gerade gebeten wurden, Doppelschichten zu schieben (die Firma spendierte dann ein gutes Abendessen und zahlte doppelten Lohn)! :-) Beliebt waren auch Semesterferienjobs im Buchgroßhandel als Packer und/oder Fahrer: Auch ein Knochenjob, denn Bücherkartons für den Einzelhandel sind keine Leichtgewichte. Ein Freund von mir hat Dünger eingesackt: 8 Stunden lang 40 kg-Säcke sacken und stauen.
Die Logistikbranche (gilt auch für die heiß diskutierte Firma Amazon) ist bei diesen Jobs im Lager kein Zuckerschlecken, gleichzeitig handelt es sich aber auch um niedrig qualifizierte Jobs, denn "picken" kann jeder, der einen Scanner bedienen und lesen kann.
Hier hat imho jemand Stoff für eine Skandalstory gesucht und ist dabei ins Schwitzen geraten.
Unabhängig zu meinem sonstigen Kommentar: irgendwo muss die Kohle am Ende des Monats doch herkommen. Und ... Kopfarbeit ist oftmals anstrengender als körperliche Arbeit. Vielleicht müssten die örtlichen Arbeitsämter doch mal mehr schauen wer für diverse Tätigkeiten eher ungeeignet ist; aber wenn heutzutage Dachdecker mit 60 noch aufs Dach sollen....
wüsste nicht das der Laden Zalando auch "gute" Preise hat; für mich sind das alles normale Standardpreise. Hätte so aber auch keinen Grund bei denen zu "shoppen"...
Hauptsache, die JournalistInnen behalten weiterhin ihr geliebtes Ei Pad und Ei Phone, in das sie ihre "Meetings", "Storys" und "After Work Partys" einwischen können.
Die dauerhafte Suizidalität von Foxconn Mitarbeitern trübt da natürlich das Lachshäppchen Geplänkel so mancher Schmierfinken Runde.
Und n-tv hat's doch gelöscht.
Habe den Bericht auf RTL gesehen und was bei Zalando abgeht, ist doch in Deutschland inzwischen völlig normal. Ich kenne genug Fälle, wo es noch weitaus schlimmer zugeht, als bei Zalando. Bei keiner Firma ist es gern gesehen, während der Arbeitszeit zu sitzen. Bei einer Firma gab es bei einem 8 Stunden Arbeitstag sogar nur 15 Minuten Pause und da lief der Betriebsleiter auch gerne durch die Pausenbuden, um uns an das Ende der Pause zu erinnern. Mir scheint auch, die Reporterin hat in ihrem Leben noch keine richtige Arbeit kennengelernt.
Genau dieses Geschäftsmodel will die SPD. Angefangen hat es mit Hr. Schröder, der immer noch für seine Erfolge ( Kinderarbeit, Sklavenlöhne und Sklavenfirmen) von der SPD und Wirtschaft hochgelobt wird. Gäbe es einen Strafbestand: Statsfeind Nr. 1, Hr. Schröder hätte ihn verdient wie Fr. Merkel und alle Schuldenmacher (Finanzminister)!!
Selbstverständlich geht die Pause erst nach der "Hupe" los - wann denn sonst?? Und ja - ein "Picker" der während der Arbeitszeit "sitzt" und nicht "pickt" ist entweder nicht ausgelastet, oder macht was verkehrt. Anscheinend hat hier eine Journalistin das erste Mal in Ihrem Leben richtige Arbeit kennen gelernt.
..mal ehrlich..wie soll es denn funktionieren, "geile" Preise und hochbezahlte und gestreichelte Angestellte ? Wer bei Zalando einkauft sollte begreifen es bezahlt noch irgendeiner für diesen Preis und dies ist das kleinste Glied in der Kette, der Arbeiter und Angestellte. Da aber Zalando Wachstumsquoten hat, die durch Verkauf resultieren, ist es dem Kunden egal wie der Preis zustande kommt. Selbst wenn man ein Leben opfern würde für Umsonst-Produkte, auch das würde der Kunde in Kauf nehmen nur um teures für Umsonst zu bekommen. Designerklamotten im Wert von 5.000 €, bitte hier klicken und ein Leben opfern und Sie haben diesen Einkauf für Umsonst inkl. Lieferung. Wär doch mal ein Test Wert !!