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Schottische Destillerien in Sorge Whisky-Brenner wehren sich gegen den Brexit

Schottlands Destillerien sind großer Sorge: Ein Austritt Großbritanniens aus der EU würde sie hart treffen, denn viele Flaschen gehen ohne Handelsbeschränkungen ins Ausland. Auch Whisky-Riesen beziehen nun Stellung.
13.02.2016 - 16:28 Uhr
„Man fährt mit einem Freihandelsabkommen besser.“ Quelle: Imago
Whisky-Flaschen in Schottland

„Man fährt mit einem Freihandelsabkommen besser.“

(Foto: Imago)

London In Schottland wächst die Sorge, Großbritannien könne die Europäische Union verlassen. Die Whisky-Brennereien befürchten, dass durch einen „Brexit“ der hart erarbeitete Zugang zu Märkten verloren gehen könnte. Zudem würde der Preis für die Spirituose im Ausland steigen – und die Exporte sinken. Wie französischer Wein und Cognac kann auch Whisky innerhalb der EU frei verkauft werden. Außerdem hat der weltgrößte Wirtschaftsblock lukrative Handelsdeals mit Schwellenländern abgeschlossen.

„Wir haben eine klare Haltung: Wir sind für ein Verbleiben Großbritanniens in der EU“, sagt der Chef von Diageo, Ivan Menezes. Zu dem Spirituosen-Konzern gehören Marken wie Johnnie Walker oder die Single-Malt- Anbieter Dalwhinnie und Lagavulin gehören. „Man fährt mit einem Freihandelsabkommen besser, wenn man mehr Einfluss hat – und die EU hat davon jede Menge.“

Schottlands Whisky-Herstellung ist eine große Branche: Die Spirituose ist mit weitem Abstand das wichtigste Exportgut im Bereich Getränke und Lebensmittel Großbritanniens. Das jährliche Exportvolumen beläuft sich auf mehr als vier Milliarden Pfund (5,2 Milliarden Euro), 10.000 Mitarbeiter in 115 Destillerien sind in der Branche tätig, wie aus Daten der Branchenvereinigung Scotch Whisky hervorgeht. Der Verband hat sich bereits 2014 gegen einen Austritt Schottlands aus Großbritannien ausgesprochen.

Der britische Premierminister David Cameron könnte bereits im Juni eine Volksbefragung abhalten. Derzeit laufen die Verhandlungen über die britischen Forderungen nach EU-Reformen, bei denen es hauptsächlich um eine Einschränkung von Sozialleistungen für Zuwanderer geht. Noch in diesem Monat könnte eine Einigung erzielt werden. Umfragen zeigen, dass die Abstimmung über den Brexit knapp werden könnte.

Der Diageo-Konkurrent Pernod Ricard unterstützt ebenfalls den gemeinsamen Markt. Der Spirituosenkonzern, der die Whisky-Sorten Glenlivet und Chivas Regal im Sortiment hat, „ist ein pro-europäisches Unternehmen und für die Liberalisierung des Handels überall auf der Welt“, erklärte Konzernchef Alexandre Ricardam.

Es ist nicht leicht, die Kosten eines EU-Austritts genau zu berechnen. Die größte Angst der Whisky-Hersteller besteht jedoch darin, dass die Handelsbeziehungen Großbritanniens nachhaltig gestört werden könnten.

Ein Beispiel: Zwei Drittel der Whisky-Exporte von Diageo gehen in Schwellenländer wie Indien. Das Land fordert Einfuhrzölle von 150 Prozent auf ausländische Weine und Spirituosen – mit die höchsten weltweit.

Scotch muss aus Schottland kommen
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