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Schweiz und Euro Der Frankenschock bremst den Tourismus

Ein Jahr nach der Aufhebung der Frankenbindung an den Euro spüren die Eidgenossen die wirtschaftlichen Folgen. Touristen ist die Schweiz als Urlaubziel zu teuer. Wer sind die Gewinner und Verlierer der Tourismusbranche?
15.01.2016 - 15:13 Uhr
Als Urlaubziel ist die Schweiz nicht mehr so beliebt wie früher – Schuld ist auch die Aufhebung der Frankenbindung an den Euro. Quelle: ap
Schweiz

Als Urlaubziel ist die Schweiz nicht mehr so beliebt wie früher – Schuld ist auch die Aufhebung der Frankenbindung an den Euro.

(Foto: ap)

Grächen/Stuttgart Touristen in der Schweiz müssen nach der Frankenaufwertung seit vergangenem Jahr tiefer in die Tasche greifen, wenn sie aus dem Euroraum einreisen. In der ganzen Schweiz? Nein. Der kleine Walliser Ort Grächen bietet Urlaubern Preise zum Wechselkurs von 1,30 Schweizer Franken je Euro – fast wie in alten Zeiten.

Mit Euros zu einem günstigeren Frankenkurs konnten Touristen in Grächen schon vor der deutlichen Aufwertung vor exakt einem Jahr rechnen. Denn bereits 2011 rechneten Wirte, Bergbahnen und Hoteliers mit einem moderateren Kurs als von der Zentralbank vorgegeben. Nicht dauerhaft, also nur zu bestimmten Zeiten, aber immerhin. „Wir wollten proaktiv handeln“, sagt Marketingleiterin Beatrice Meichtry. Und das zeigt offenbar Wirkung: 2015 verbuchten nicht nur die Bergbahnen ein deutliches Plus. Auch die Zahl der Übernachtungsgäste aus Deutschland legte zu. Die Aktion wird in diesem Winter fortgeführt.

Auch andere Urlaubsorte haben sich etwas einfallen lassen. Die Skiorte Arosa und Saas-Fee machten in einer gemeinsamen Kampagne auf kostenlose Zusatzangebote aufmerksam. Vor allem die kleineren Orte in den Bergen leiden, wie Jörg Peter Krebs, Deutschland-Chef von Schweiz Tourismus, sagt. Allerorten gebe es in der Wintersaison aber Preissenkungen. Zusammen mit der leichten Abwertung des Franken sei man deshalb schon wieder auf dem Preisniveau vor der Aufwertung, wirbt Krebs. Zuletzt kostete ein Franken zwar wieder 1,10 Euro, von den 1,20 Euro vor einem Jahr ist man aber noch entfernt.

Die Schweiz gilt seit jeher als teures Urlaubsziel. Deutsche bevorzugen Österreich oder Italien, wenn es in Richtung Alpen geht. Seit 2008 sei die Zahl der deutschen Urlauber in der Schweiz rückläufig, heißt es beim Schweizer Tourismusverband. Für die Eidgenossenschaft besonders hart, denn Deutschland ist ein wichtiger Auslandsmarkt. „2014 hatte allein der deutsche Markt einen Anteil von 22,1 Prozent von allen ausländischen Quellmärkten“, sagt ein Sprecher des Verbands. Und nachdem die Schweizer Nationalbank die Bindung des Franken an den Euro aufgehoben hatte und der Franken massiv an Wert gewann, war der Urlaub dort noch teurer geworden.

In diesen Städten sind die Hotels am teuersten
Platz 12: Doha (Katar)
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Der Finanzdienstleister Bloomberg hat die Preise von Hotels in 100 Städten weltweit verglichen. Auf Platz zwölf der teuersten Hotel-Städte weltweit landet Doha. In der Hauptstadt von Katar gibt es viele Hotels – Tendenz steigend. Grund dafür sind vor allem die Menschen, die zum Arbeiten in das Land kommen. Touristen müssen für eine Nacht in einem Hotel 223 Dollar bezahlen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 1,3 Prozent. Reisende, die auf der Suche nach einem billigen Hotelzimmer sind, sollten diese Städte möglichst meiden. Denn es geht noch teurer...

Grundlage für die Bloomberg-Rechnungen waren die angebotenen Preise des Online-Reisebüros Expedia für den 1. bis 10. August dieses Jahres sowie den 1. bis 10. Februar 2016. Auf diese Weise sollten Ferien, Werbeaktionen und Tagungspreise berücksichtigt werden.

Quelle: bloomberg.com

(Foto: dpa)
Platz 11: London (Großbritannien)
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227 Dollar pro Nacht in einem Hotel – in London ist gar nichts billig. Günstige Hotels musste Großbritanniens Hauptstadt nie bieten. Seit Jahren strömen die Touristenmassen auch so nach London. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Hotelpreise um 3,2 Prozent gestiegen. Verglichen wurden die Preise für ein Doppelzimmer für zwei Erwachsene, Hotelsterne wurden dabei außer Acht gelassen.

(Foto: AFP)
Platz 10: Hongkong (China)
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Hongkong ist eine der attraktivsten Destinationen für Städtereisen. Reisende müssen allerdings bei der Hotelsuche tiefer in die Tasche greifen: 236 Dollar kostet ein Doppelzimmer im Durchschnitt (Anstieg: 2,3 Prozent). Angetrieben werden die Preise in den Städten, in denen es einen Mangel an zur Entwicklung bereitstehendem Land gibt und die Zahl der verfügbaren Zimmer begrenzt ist.

(Foto: dapd)
Platz 9: Los Angeles (USA)
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Strand und Sonne, Stars und Sternchen – Los Angeles hat einiges zu bieten. Die Hotels sind im Vergleich zu anderen Metropolen der USA noch relativ günstig: 237 Dollar kostet eine Hotelübernachtung. Dennoch sind die Preise innerhalb eines Jahres um 23,8 Prozent nach oben geschossen. Bei den 5-Sterne-Hotels, die mit Spa, Sportklub oder Sportplätzen zu den luxuriösesten gehören, steht Los Angeles an zweiter Stelle. In dieser Kategorie kostet ein Zimmer 584 Dollar.

(Foto: Reuters)
Platz 7 (1): Miami (USA)
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Einen achten Platz gibt es laut Bloomberg nicht, dafür teilen sich zwei US-amerikanische Metropolen Rang sieben: Für 240 Dollar können Miami-Urlauber ein Hotelzimmer für eine Nacht finden. Viel teurer sind die Zimmer aber nicht geworden: die Preise sind um 1,8 Prozent gestiegen.

(Foto: AFP)
Platz 7 (2): Chicago (USA)
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Der zweite siebte Platz geht an Chicago. Eine Hotelübernachtung kostet hier wie in Miami 240 Dollar, allerdings sind die Preise in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Chicago ist ein teures Pflaster und das bekommen vor allem Hotelgäste zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr müssen sie um die 63,8 Prozent mehr bezahlen.

(Foto: Reuters)
Platz 6: Tel Aviv (Israel)
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Wer in die lebhafte Stadt in Israel reisen will, muss mehr Geld mitnehmen. Die Hotelpreise in Tel Aviv sind nämlich um 8,3 Prozent gestiegen. So kostet ein Doppelzimmer im Hotel pro Nacht 241 Dollar.

(Foto: AFP)

Davon profitierten wiederum die Tourismusbetriebe auf der deutschen Bodenseeseite. Denn wer als Tourist in die Region kommen will, hat die Wahl. Er kann sich ein Schweizer Städtchen aussuchen, etwa Rohrschach. Eine Beispielrechnung im Drei-Sterne-Hotel: Doppelzimmer 148 Franken, Bodensee-Felchenfilets 28,50 Franken, der Besuch im Strandbad als Erwachsener 6 Franken. Oder er geht auf die deutsche Seeseite: In Immenstaad etwa kosten das Doppelzimmer 98 Euro, das Felchenfilet 18,70 Euro und der Strandbad-Besuch 3,90 Euro.

„Es bleiben nicht nur Gäste aus Deutschland weg“
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