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Sportartikelhersteller Auch Puma braucht in der Coronakrise Geld vom Staat

Nach Adidas auch Puma: Der Sportartikelhersteller will bei seinen Banken und der KfW offenbar einen dreistelligen Millionenbetrag einsammeln.
15.04.2020 - 19:18 Uhr Kommentieren
Ende Februar hatte Puma-Chef Gulden noch auf ein starkes Jahr gehofft, jetzt muss er Staatshilfen beantragen.
Björn Gulden

Ende Februar hatte Puma-Chef Gulden noch auf ein starkes Jahr gehofft, jetzt muss er Staatshilfen beantragen.

München Bis vor wenigen Wochen ging es Puma so gut wie nie. Vergangenes Jahr ist der Umsatz um fast ein Fünftel gestiegen, der Gewinn ist sogar um 40 Prozent in die Höhe geschossen. „Diese Leistung spiegelt das internationale Potenzial der Marke wider“, betonte Vorstandschef Björn Gulden noch Ende Februar.

Mit der Coronakrise haben sich die Aussichten der Sportmarke aber extrem eingetrübt. Aus dem großen Sprung, den der Manager für dieses Jahr in Aussicht gestellt hatte, wird wohl nichts.

Stattdessen muss der ehemalige Profi-Fußballer sparen und Kredite aufnehmen, um über die Runden zu kommen. Der im MDax notierte Konzern arbeite mit seinem Bankenkonsortium zusammen, das eine zusätzliche Finanzierung bereitstelle, bekräftigte das Unternehmen.

Diese Institute wiederum würden auf die staatliche Förderbank KfW zurückgreifen, um mehr Geld bereitstellen zu können. „Es geht hier um Liquidität zu marktüblichen Finanzierungskonditionen“, sagte ein Puma-Sprecher.

Damit schlägt Puma denselben Weg ein wie der Lokalrivale Adidas, wenngleich auf deutlich niedrigerem Niveau. Während Adidas drei Milliarden Euro bei den Banken einsammelt, dürfte es bei Puma lediglich ein dreistelliger Millionenbetrag sein.

Eine Summe nennt der Konzern offiziell nicht. Der im Dax notierte Turnschuh-Hersteller Adidas ist viermal so groß wie Puma.

Gleiche Kosten bei weniger Umsatz

Beide Sportkonzerne haben indes dasselbe Problem, wie auch die großen US-Konkurrenten Nike und Under Armour: Sie erzielen nur noch einen Bruchteil der gewöhnlichen Umsätze. Die Läden in weiten Teilen der Welt sind geschlossen, die Händler können oder wollen bereits gelieferte Ware nicht bezahlen.

Die Kosten aber bleiben nahezu unverändert. Für die Marken sind das im Wesentlichen Personal und Miete für Büros und Geschäfte. Die Fabriken sind zwar nicht in ihrem Besitz. Allerdings gibt es Abnahmeverpflichtungen für georderte Artikel.

Ende Februar hatte Gulden noch auf ein starkes Jahr gehofft. Ziel für 2020 seien ein Umsatzplus von zehn Prozent und ein deutlich höherer operativer Gewinn, sagte der Manager.

Mit 5,5 Milliarden Euro hatte der Turnschuh-Hersteller vergangenes Jahr den höchsten Umsatz aller Zeiten erzielt. Der operative Gewinn war auf 440 Millionen Euro geklettert, unterm Strich blieben 262 Millionen übrig. Gulden übertraf damit seine im vergangenen Jahr zweimal erhöhte Prognose sogar noch leicht.

Dass er seine Vorhersage nach oben korrigieren muss, ist dieses Jahr freilich nicht zu erwarten, im Gegenteil. Außerdem hat sich Gulden entschieden, erst einmal abzuwarten mit den neuesten Ergebnissen. Statt wie geplant am 30. April will er die Quartalszahlen nun am 7. Mai präsentieren. Am selben Tag soll auch die Hauptversammlung in Herzogenaurach über die Bühne gehen – wegen Corona allerdings ohne Besucher vor Ort.

Analysten sehen schwierige Monate auf Puma zukommen. So hat die britische Bank HSBC das Kursziel für die nächsten zwölf Monate deutlich von 90 auf 67 Euro zurückgenommen.

Langfristig gestalte sich die Lage aber weiterhin aussichtsreich, urteilte Analyst Erwan Rambourg. Dazu kommt: Seit Jahresbeginn haben die Papiere bereits rund 15 Prozent an Wert verloren.

Langfristig orientierten Anlegern bleibt ein Trost: In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Kurs noch immer mehr als verdoppelt.

Mehr: Adidas besorgt sich drei Milliarden Euro von der Förderbank und Großbanken. Zwei Drittel der Bezüge des Vorstands werden gestrichen, auch die Dividende fällt aus.

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