Sportartikelhersteller Europameister Puma hebt nach starkem zweiten Quartal die Prognose an

Für das operative Ergebnis im Gesamtjahr peilt die Firma nun einen Wert zwischen 400 Millionen und 500 Millionen Euro an.
München Die Fußball-Europameisterschaft der Ausrüster hat Puma gerade erst gewonnen. Italien holte den Titel am vergangenen Sonntag in Trikots des drittgrößten Sportartikelkonzerns der Welt aus Herzogenaurach. Auch sonst laufen die Geschäfte gut: Nach einem starken zweiten Quartal hat Puma nun die Ziele für das Gesamtjahr angehoben.
Puma ist derzeit schneller unterwegs als manche Konkurrenten. Von April bis Juni haben sich die Umsätze auf 1,6 Milliarden Euro nahezu verdoppelt. Vor allem in Nordamerika liefen die Geschäfte gut. Im Vorjahreszeitraum waren viele Geschäfte wegen der Corona-Pandemie geschlossen.
Vorstandschef Björn Gulden erwartet im Gesamtjahr nun ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent. Bisher hatte der Konzern ein Erlöswachstum im mittleren Bereich zwischen zehn und zwanzig Prozent in Aussicht gestellt.
Für das operative Ergebnis im Gesamtjahr peilt die Firma nun einen Wert zwischen 400 und 500 Millionen Euro an. Hier hatte Puma lediglich eine qualitative Prognose abgegeben und eine deutliche Verbesserung angepeilt. Für das Konzernergebnis geht das Management unverändert davon aus, dass sich dieses deutlich erhöhen wird.
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Die Sportartikelindustrie insgesamt hatte im vergangenen Jahr einen Durchhänger wegen der Coronakrise. Allerdings nutzten die großen Anbieter wie Nike, Adidas und Puma die Zeit, um den Onlinehandel auszubauen.
Ins neue Jahr sind die Anbieter dann mit viel Schwung gestartet. Im Mai hatte auch Adidas die Umsatzprognose angehoben. Die Nummer zwei auf dem Weltmarkt rechnet nun mit einem Zuwachs im hohen Bereich zwischen zehn und zwanzig Prozent. Für das zweite Quartal stellte Adidas-Chef Kasper Rorsted einen Umsatzzuwachs von 50 Prozent in Aussicht. Noch liegen keine konkreten Zahlen vor, doch könnte es also sein, dass Puma auch im zweiten Quartal schneller gewachsen ist als der größere Nachbar in Herzogenaurach.
Puma könnte in den Dax 40 aufsteigen
Puma gehört zum erweiterten Kandidatenkreis für eine Aufnahme in den Dax 40. Im Mai hatte sich der französische Luxusgüterkonzern Kering von seinen verbliebenen Anteilen getrennt. Die Puma-Aktie gab am Freitagvormittag zeitweise rund zwei Prozent auf gut 99 Euro nach und war einer der größten Verlierer im MDax. Einem Börsianer zufolge fiel der Ebit-Ausblick eher enttäuschend aus.
Dennoch: Auch in Sachen Profitabilität konnte sich Puma im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum zuletzt deutlich verbessern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern betrug im zweiten Quartal rund 109 Millionen Euro. Hier hatte der Konzern im zweiten Quartal 2020 ein Minus von 115 Millionen Euro hinnehmen müssen.
Bei der optimistischeren Prognose macht Puma allerdings eine Einschränkung: Der Ausblick gilt nur unter der Voraussetzung, dass die Produktion in wichtigen Beschaffungsländern wie Vietnam und China aufrechterhalten werden kann und es zu keinen längerfristigen Unterbrechungen wegen der Corona-Pandemie kommt.
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