Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Sportmarke Scott Ins Ausland, um in der Schweiz zu bleiben

Der Frankenschock macht den Standort Schweiz noch teurer. Mit weltweiten Übernahmen versucht das Label Scott nun seinen Stammsitz zumindest teilweise zu bewahren.
09.02.2016 - 14:13 Uhr
Umsatz im Ausland zugekauft. Quelle: PR
Scott-Chef Beat Zaugg

Umsatz im Ausland zugekauft.

Quelle: PR

München Mountainbiker, die Bergflanken hinabrasen, Freerider, die durch Steilhänge im Tiefschnee jagen: Die Werbung der Schweizer Sportmarke Scott ist hochemotional. Ganz anders Beat Zaugg. Dem Chef und langjährigen Eigentümer von Scott ist Gefühlsduselei fremd. So hat der Schweizer vergangenes Frühjahr ohne eine Träne zu vergießen die Mehrheit an Scott an den börsennotierten koreanischen Konzern Youngone verkauft.

„Das verschafft mir größere unternehmerische Freiheiten“, erklärte er damals dem Handelsblatt.

Inzwischen ist klar, was Zaugg genau meinte. Nun verfügt er über die nötigen Mittel für die Expansion. Binnen Jahresfrist hat der Firmenlenker mächtig eingekauft. Zuerst übernahm er die Hamburger Radmarke Bergamont. Dann schluckte er den italienischen Wanderschuhproduzenten Dolomite. Zuletzt hat er die Mehrheit an Sheppard Industries gekauft, dem größten Fahrradhändler in Australien und Neuseeland.

Es ist kein Zufall, dass Zaugg sich gerade jetzt im Ausland verstärkt. „Nur mit internem Wachstum hätte ich andere Entscheidungen treffen müssen.“ Sprich: Dann hätte er Jobs in der Zentrale in der Westschweiz streichen müssen. Seit der Aufwertung des Frankens sei der ohnehin teure Standort Schweiz eine noch größere finanzielle Belastung. Ein Fünftel der Belegschaft arbeitet in Givisiez bei Freiburg. Die Kosten des Hauptquartiers verteilen sich jetzt auf deutlich mehr Umsatz: Durch die Übernahmen springen die Erlöse um ein Viertel auf 600 Millionen Franken.

Andere Schweizer Marken kamen um Einschnitte nicht herum. So hat der Outdoor-Ausrüster Mammut die Fertigung von Kletterseilen am Stammsitz in Seon dichtgemacht. Für Mammut-Chef Rolf Schmid kein leichter Schritt, war die Seilmacherei doch der Ursprung der 154 Jahre alten Firma.

Scott ist ein Unikum in der Branche. Die Firma bietet eine gigantische Produktpalette an. Sie reicht von Skiern und Skibrillen, von Rennrädern und Mountainbikes bis zu Joggingschuhen. Und wer weiß, was Zaugg als Nächstes kauft, um den Standort Schweiz zu sichern.

Startseite
Mehr zu: Sportmarke Scott - Ins Ausland, um in der Schweiz zu bleiben
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%