Statistisches Bundesamt Einzelhandel im zehnten Jahr in Folge mit Umsatzplus

Zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts waren die Verbraucher wieder in Kauflaune.
Wiesbaden Die Konsumfreude vieler Verbraucher hat Deutschlands Einzelhändlern 2019 im zehnten Jahr in Folge steigende Umsätze beschert. Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes auf Basis der Zahlen bis einschließlich November lagen die Erlöse im Gesamtjahr real (preisbereinigt) um etwa 2,9 Prozent und nominal um etwa 3,4 Prozent höher als 2018.
Im Oktober hatte der Einzelhandel nach zuvor kräftigen monatlichen Umsatzzuwächsen an Schwung verloren. Zum beginnenden Weihnachtsgeschäft zeigten sich Deutschlands Verbraucher jedoch wieder in Kauflaune, wie die jüngsten Zahlen der Wiesbadener Statistiker vom Montag zeigen: Im November lagen die Erlöse real um 2,8 Prozent und nominal um 3,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Der private Konsum war in den vergangenen Monaten die verlässlichste Stütze für die deutsche Konjunktur. Die historisch gute Lage auf dem Arbeitsmarkt beflügelt die Investitionsneigung. So zählte das Statistikamt im vergangenen Jahr durchschnittlich 45,3 Millionen Beschäftigte und damit über 400.000 mehr als 2018.
Auch steigende Löhne befeuern die Kauflaune der Verbraucher: Die Tarifverdienste legten im abgelaufenen Jahr erneut um drei Prozent zu und damit schneller als die Inflationsrate mit 1,4 Prozent, so dass die Kaufkraft vieler Beschäftigter gestiegen ist. Zudem bekommen Sparer kaum noch Zinsen.
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Die meisten Experten sagen dem Einzelhandel für 2020 ein weiteres Wachstumsjahr voraus, zumal Beschäftigung und Kaufkraft weiter steigen sollen. Der Branchenverband HDE ist dagegen vorsichtig. „Auch wenn der private Konsum weiterhin der wichtigste Wachstumstreiber in Deutschland bleibt, sind von ihm damit in den nächsten Monaten keine starken Impulse zu erwarten“, erklärte der HDE.
„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist weiterhin gut, allerdings zeigen sich immer mehr Verbraucher von Ankündigungen zum Stellenabbau bei großen Unternehmen beeindruckt.“ So haben die Autobauer Audi und Daimler angekündigt, in den kommenden Jahren insgesamt etwa 20.000 Stellen zu streichen.
Besonders gut schnitt im vergangenen Jahr der boomende Online- und Versandhandel ab. Er steigerte seinen Umsatz von Januar bis November um real 7,4 Prozent. Dagegen schrumpfte das Geschäft mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren: Hier gab es Einbußen von 0,4 Prozent.
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