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Statistisches Bundesamt Einzelhandel verzeichnet unerwartet starkes Umsatzminus im Juli

Noch im Juni hatte es ein kräftiges Wachstum gegeben. Mit dem Wegfall vieler Corona-Auflagen kaufen die Kunden nun weniger im Internet- und Versandhandel.
01.09.2021 Update: 01.09.2021 - 11:32 Uhr Kommentieren
Im Juli fielen die Einnahmen der Einzelhändler preisbereinigt um 5,1 Prozent niedriger aus als im Vormonat Quelle: dpa
Einkaufstraße in Stralsund

Im Juli fielen die Einnahmen der Einzelhändler preisbereinigt um 5,1 Prozent niedriger aus als im Vormonat

(Foto: dpa)

Berlin Auf den Kaufrausch folgt der Kater: Die deutschen Einzelhändler sind mit einem unerwartet starken Umsatzschwund in die zweite Jahreshälfte gestartet. Im Juli fielen ihre Einnahmen preisbereinigt um 5,1 Prozent niedriger aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet, nachdem es in den beiden Vormonaten noch ein kräftiges Wachstum von jeweils rund 4,5 Prozent gegeben hatte. Insbesondere der Juni sei wegen der Aufhebung der sogenannten Bundesnotbremse umsatzstark gewesen, da das Einkaufen erleichtert wurde, betonten die Statistiker.

„Nach zwei fetten Monaten haben die Verbraucher nun den Fuß vom Gaspedal genommen“, sagte der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger. „Der Umsatzrückgang ist groß, er ist in weiten Teilen aber auch eine Reaktion auf den 'Öffnungsmonat' Juni.“ Die Erholung am Arbeitsmarkt spreche aber dafür, dass der Konsum die Konjunktur weiter stützen werde.

Verglichen mit dem letzten Vorkrisenmonat Februar 2020 lag der Einzelhandelsumsatz im Juli um 3,8 Prozent höher. „Insgesamt läuft der Einzelhandel aber gut“, sagte deshalb der Europa-Chefvolkswirt des Fondsanbieters DWS, Martin Moryson.

Mit dem Wegfall vieler Corona-Auflagen kaufen die Kunden weniger im Internet- und Versandhandel. Hier sanken die Juli-Umsätze um 11,9 Prozent zum Vormonat. Sie liegen aber mit 20,7 Prozent weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Pandemie. „Dieser Trend dürfte sich so schnell nicht umkehren“, sagte Moryson. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren verzeichnete ein Umsatzminus von 10,5 Prozent. Das Geschäft mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf schrumpfte um 2,8 Prozent.

In den ersten sieben Monaten wuchs der Umsatz nominal um 3,1 Prozent. Ohne weitere Lockdowns und bei niedrigen Infektionszahlen erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE) im Gesamtjahr 2021 ein Wachstum von 1,5 Prozent auf dann 586 Milliarden Euro.

Angesichts der vielen Lockdown-Monate befinden sich dem HDE zufolge immer noch viele Handelsunternehmen in akuter Existenznot. „Insbesondere im Bekleidungshandel ist die Lage allerdings bis heute dramatisch“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Erlöse seien hier in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um rund ein Fünftel eingebrochen.

„Für viele Händlerinnen und Händler im Non-Food-Handel geht es im weiteren Jahresverlauf in erster Linie darum, die Verluste aus dem Lockdown zumindest teilweise aufzuholen“, sagte Genth.

Mehr: Die Milliardenhilfe, die kaum jemand will: Viele Krisenbranchen rufen die Corona-Mittel nicht ab

  • rtr
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