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Steigender Bierabsatz Der große Fußball-Durst

Der Absatz von Bier ist im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Durstbeschleuniger waren vor allem die Fußball-Europameisterschaft und der warme Sommer. Doch eine Ursache für das Plus findet sich außerhalb von Europa.
30.01.2017 Update: 30.01.2017 - 12:18 Uhr Kommentieren
Die Fußball-Europameisterschaft und ein überdurchschnittlich warmer Sommer haben den Bierabsatz beflügelt. Quelle: dpa
Bierkonsum während der Fußball-EM

Die Fußball-Europameisterschaft und ein überdurchschnittlich warmer Sommer haben den Bierabsatz beflügelt.

(Foto: dpa)

Wiesbaden Starker Bierdurst in Übersee und die zusätzliche Nachfrage während der Fußball-Europameisterschaft haben Deutschlands Brauern 2016 ein stabiles Jahr gesichert. Der Absatz von Pils, Weizen und Mischgetränken legte leicht um 0,1 Prozent auf 95,8 Millionen Hektoliter zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete.

Ins Inland wurde aber mit 79,0 Millionen Hektolitern so wenig Bier konsumiert wie noch nie. Im Vergleich zum ohnehin schon schwachen Vorjahr waren es noch einmal 0,7 Prozent weniger. Die Produktion für den heimischen Markt macht rund vier Fünftel des Gesamtabsatzes aus.

Das Europageschäft stagnierte mit 9,9 Millionen Hektolitern, so die Statistik weiter. Der mengenmäßig geringere Verkauf (6,8 Mio hl) in Länder außerhalb der EU wuchs dagegen um fast ein Zehntel. Wichtige Exportländer sind etwa China und die USA. Bayerns Brauereien lagen bei den Produzenten mit etwa einem Viertel des Gesamtabsatzes auf dem Spitzenplatz, gefolgt von den NRW-Brauern (23,3 Prozent).

Ohne Alkohol, aber mit Koriandergeschmack
Alkoholfreies Bier
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Branchenexperten sehen alkoholfreies Bier als starken Trend. Der Absatz stieg 2015 dem Deutschen Brauer-Bund (DBB) zufolge um vier Prozent auf 5,24 Millionen Hektoliter. Inzwischen mache er immerhin 5,6 Prozent der Gesamtbierproduktion aus. „Wir erwarten auch, dass dieser Anteil weiter steigt“, sagt der Sprecher des DBB, Marc-Oliver Huhnholz.

(Foto: dpa)
Ungeahnte Verbraucher
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„Für uns Brauer halte ich das für ganz wichtig“, sagt der Präsident der Privaten Brauereien Bayern, Gerhard Ilgenfritz (r.). Hier mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) im Bild. Somit könne man neue Verbraucher erreichen, die normalerweise alkoholfreie Getränke trinken. Laut Huhnholz haben deutsche Brauereien durch nichtalkoholisches Bier mehrere Zehntausend Haushalte dazugewonnen. Ilgenfritz zufolge können Brauereien mit alkoholfreiem Bier auch Biertrinker an sich binden.

(Foto: picture alliance)
Craft Beer
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Der Trend ist aus den USA herüber geschwappt. Indian Pale Ale oder Bier mit dem Aroma von Orangenschalen und Koriander – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Mit den gut 100 neuen Brauereien, die zwischen 2005 und 2015 gegründet worden seien und sich zum großen Teil als Craft-Beer-Brauereien bezeichneten, gebe es eine immer größer werdende Biervielfalt in Deutschland, erklärt Huhnholz.

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Neue Techniken
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Zudem würden kleine und mittlere Brauereien vermehrt innerhalb des Reinheitsgebots etwa durch neue Hopfenarten oder Brautechniken Craft Beer produzieren, sagt Jens Kalrait, der die Craft Beer Corner an der Nürnberger Getränkefachmesse BrauBeviale organisiert. Selbst große Brauereien, etwa Beck's, bringen inzwischen ihre eigenen sogenannten Craft Biere auf den Markt.

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Es bleibt exotisch
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Mehr Vielfalt, ja – aber mehr Absatz? Nicht wirklich. „Der Markt hat sich dadurch nicht wesentlich verändert“, sagt Huhnholz. Die reinen sogenannten Craft-Beer-Brauereien brauen nach Einschätzungen des DBB nur maximal 0,2 bis 0,5 Prozent der Biermenge. Wie viel Craft Biere von mittleren oder großen Brauereien abgesetzt werden, könne man zudem nicht messen. Huhnholz meint, diese Biere würden in den kommenden Jahren ihre Nische auf dem Markt finden – das Segment werde aber vom Volumen her nicht stark wachsen.

(Foto: dpa)
Biermischgetränke
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Das Radler ist altbekannt. Im Getränkeregal übertreffen sich aber inzwischen die Brauereien mit den unterschiedlichsten Geschmackssorten: Von Beck's Summer Holunder bis Veltins V+ Curuba und Schöfferhofer Grapefruit. „Dieses Segment hatte bis vor einigen Jahren eine sehr positive Entwicklung im Biermarkt“, sagt Huhnholz. Allerdings sei es seitdem nicht stark gewachsen.

(Foto: picture alliance)
Ohne Alkohol
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Dem DBB zufolge lag der Marktanteil der Biermischgetränke im vergangenen Jahr bei 4,2 Prozent. „Es gibt immer wieder neue Geschmacksrichtungen, aber wir erwarten keine große Expansion des Segments.“ 2015 ging der Absatz nach Angaben des DBB um 2,9 Prozent auf rund 4 Millionen Hektoliter zurück. Allerdings entwickeln sich die alkoholfreien Mischgetränke laut Huhnholz ähnlich gut wie alkoholfreie Biere.

(Foto: dpa)

Der Bierabsatz deutscher Brauereien ist generell seit langem rückläufig, nicht zuletzt wegen des gestiegenen Gesundheitsbewusstseins. Seit 2014 verzeichnet die Branche aber wieder stabile oder leicht steigende Zahlen. Das könnte durchaus ein Anzeichen für eine Trendwende zum Positiven sein, sagte ein Sprecher des Deutschen Brauerbundes. Zur stabilen Bilanz 2016 habe auch der überdurchschnittlich warme Sommer beigetragen.

Die amtlichen Zahlen basieren auf der Biersteuer-Statistik. Die steuerfreien Biere ohne Alkohol werden davon nicht erfasst - wohl aber bierhaltige Mischgetränke. Ihre Menge schrumpfte um 2,1 Prozent auf 3,9 Millionen Hektoliter oder 4,1 Prozent des gesamten Absatzes. Nach Marktbeobachtungen des Fachmagazins „Getränke-Inside“ war Krombacher 2016 erneut die deutsche Brauerei mit dem größten Ausstoß. Auf den Plätzen folgen Oettinger, Bitburger und Veltins.

  • dpa
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