Steinhoff kauft Mattress Firm Poco-Mutter legt sich auf US-Matratzen

Das Unternehmen kommt nach der jüngsten Übernahme der Nummer zwei auf dem US-Markt, Sleepy's, mit fast 3600 Filialen in den USA auf einen Marktanteil im Matratzenhandel von 25 Prozent.
Frankfurt Die Mutter der deutschen Poco-Billigmöbelmärkte, der brösennotierte deutsch-südafrikanische Händler Steinhoff, will erstmals in den USA zukaufen. Der Konzern will nach eigenen Angaben den größten Matratzenhändler in den USA, Mattress Firm, für umgerechnet 3,4 Milliarden Euro schlucken. In Europa sieht sich Steinhoff bereits als einer der größten Matratzenverkäufer, in den USA ist das Unternehmen bisher aber noch gar nicht vertreten.
Um die Übernahme hinzubekommen, bietet Steinhoff mehr als das Doppelte des Schlusskurses von Mattress Firm am vergangenen Freitag: 64 Dollar je Aktie. Mattress-Aktien hatten an der Börse Nasdaq mit 29,74 Dollar geschlossen.
Mattress Firm kommt nach der jüngsten Übernahme der Nummer zwei auf dem US-Markt, Sleepy's, mit fast 3600 Filialen in den USA auf einen Marktanteil im Matratzenhandel von 25 Prozent. Bei einem Umsatz von 3,85 Milliarden Dollar erwartet das Unternehmen in diesem Jahr einen operativen Gewinn (Ebitda) von bereinigt 341 Millionen Dollar. Steinhoff würde seinen Umsatz mit der Übernahme von Mattress Firm auf 17 Milliarden Euro schrauben. Der Konzern sieht sich bereits als größter Matratzenhändler in Frankreich und in Großbritannien als größter Bettenhändler.
Das südafrikanische Unternehmen mit deutschen Wurzeln bietet umgerechnet 2,2 Milliarden Euro für die Anteile an Mattress Firm, der Rest des Kaufpreises sind Schulden. Finanziert werden soll die Übernahme durch Bankkredite und Anleihen. Die einzige Bedingung ist, dass Steinhoff auf eine Mehrheit der Anteile kommt.
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Die Übernahme beflügelte am Montag die Steinhoff-Aktien. Sie stiegen am Montag um bis zu 1,9 Prozent auf ein Rekordhoch von 5,91 Euro. Analysten der Credit Suisse betrachten den Deal als strategisch sinnvoll. Das Geschäft mit Matratzen sei ein Kernmarkt für Steinhoff, bislang sei der Konzern aber noch nicht in den USA vertreten, schrieben sie in einem Kurzkommentar. Das Segement sei attraktiv mit jährlichen Wachstumsraten von rund fünf Prozent in den USA.
Ein Händler kritisierte den Übernahmepreis als zu hoch. „Die Akquisiton macht zwar Sinn, sie erscheint aber etwas zu teuer“, sagte er.