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TAP Portugals Airline trotz Protesten zu zwei Dritteln privatisiert

Das frühere EU-Sorgenkind Portugal verkauft weiter eifrig Tafelsilber. Jetzt wurde die einst staatliche Airline TAP teilprivatisiert. Doch das Geschäft ist sehr umstritten, die Opposition will nicht zuschauen.
11.06.2015 - 18:36 Uhr Kommentieren
Noch im Mai demonstrierten die TAP-Angestellten gegen die Privatisierung der Fluggesellschaft. Nun verkauft die portugiesische Regierung zwei Drittel des Konzerns an einen privaten Investor. Quelle: AFP
Proteste der Belegschaft

Noch im Mai demonstrierten die TAP-Angestellten gegen die Privatisierung der Fluggesellschaft. Nun verkauft die portugiesische Regierung zwei Drittel des Konzerns an einen privaten Investor.

(Foto: AFP)

Lissabon Trotz Protesten und vieler Streiks der Belegschaft ist die portugiesische Fluggesellschaft TAP zu zwei Dritteln privatisiert worden. Der US-stämmige brasilianische Unternehmer David Neeleman habe das beste Gebot abgegeben und den Zuschlag bekommen, teilte die Regierung am Donnerstag in Lissabon mit.

Der 55-jährige Neeleman, Gründer der JetBlue Airways Corporation und der Azul Linhas Aéreas Brasileiras, übernimmt TAP zusammen mit dem portugiesischen Geschäftsmann Humberto Pedrosa. Beide hatten zur Teilnahme am Bietverfahren den Konzern „Gateway“ gegründet.

Durch die Privatisierung würden „mindestens 354 Millionen Euro“ in Portugals Staatskasse fließen, sagte die Staatssekretärin im Finanzministerium, Isabel Castelo Branco. Diese Summe könne aber je nach den Ergebnissen des Unternehmens in den nächsten Jahren auf bis zu 488 Millionen Euro anwachsen. „Gateway“ bekomme einen Anteil von 61 Prozent, der jedoch auf 66 Prozent klettern könne - falls es für die 5 Prozent, die für Mitarbeiter reserviert seien, keine Nachfrage gebe. 34 Prozent der Airline sollen vorerst im Staatsbesitz bleiben.

Erst Anfang Mai hatten die Piloten der Transportes Aéreos Portugueses (TAP) mit einem zehntägigen Streik erneut gegen die Privatisierung protestiert. Auch Gewerkschaften und die linke Opposition sprachen sich dagegen aus. Ein Sprecher der Sozialisten kündigte am Donnerstag an, man werde bei einem Sieg bei den Parlamentswahlen Ende des Jahres „alles tun“, um das Geschäft wieder rückgängig zu machen.

Die Regierung hatte mehrfach betont, TAP werde nicht privatisiert, um die Finanzen des früheren Euro-Krisenlandes weiter zu sanieren. Die Privatisierung sei vielmehr der einzige Weg, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu verbessern. Der konservative Ministerpräsident Pedro Passos Coelho hatte gewarnt, falls TAP nicht privatisiert werde, seien unter anderem Massenentlassungen unumgänglich.

Die 1945 gegründete TAP war 2014 auch aufgrund von 22 Streiktagen erstmals nach sechs Jahren wieder in die roten Zahlen geflogen. Die größte Fluggesellschaft Portugals hat mehr als 13 500 Mitarbeiter.

  • dpa
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