Tourismusbranche Tui beruft Janina Kugel und Jutta Dönges als Staatsvertreter in den Aufsichtsrat
Die ehemalige Siemens-Personalvorständin zieht in den Aufsichtsrat der Tui ein.
Düsseldorf Die Bundesregierung schickt zum 25. März zwei Frauen in den Aufsichtsrat des Reisekonzerns Tui. Das geht aus der Einladung zur diesjährigen Hauptversammlung hervor. Eine von ihnen ist Janina Kugel, 50, die aktuell als Senior Advisor für die Boston Consulting Group tätig ist. Im Februar 2020 hatte die damalige Arbeitsdirektorin von Siemens den Münchener Konzern verlassen – angeblich im Streit mit dem damaligen Vorstandschef Joe Kaeser.
Zweite Aufseherin auf dem Ticket der Bundesregierung wird Jutta Dönges. Die Co-Chefin der Deutschen Finanzagentur, einem dem Finanzminister unterstehenden Bundesunternehmen, war bereits vor einem Jahr in den Aufsichtsrat der Commerzbank entsandt worden. An der Großbank ist der Staat ebenso beteiligt wie an Tui. Die 47-jährige Frankfurterin hat ihre Karriere einst bei Goldman Sachs begonnen.
Die Aufnahme zweier Vertreter des Bundes war im Zuge des dritten Rettungsprogramms für Tui vereinbart worden. Insgesamt hilft der Staat dem Hannoveraner Konzern, der durch die Corona-Pandemie einen Großteil seiner Erlöse verlor, mit 4,3 Milliarden Euro an Krediten, Bürgschaften und Eigenkapital aus. Dem Staat gewährt Tui dabei den Erwerb von knapp über 25 Prozent der Aktienanteile.
Im Gegenzug verlässt Peter Long den Aufsichtsrat. Der einstige Vorstandschef der britischen Tui-Mehrheitsbeteiligung Tui Travel galt lange Zeit als mächtiger Widersacher des Konzernchefs Fritz Joussen. Nach der Fusion von Tui und Tui Travel sollte er zunächst sogar den Vorsitz des Aufsichtsrats erhalten, scheiterte jedoch mit seiner Absicht. Mit der kommenden Hauptversammlung läuft nun auch seine Amtsperiode als einfaches Mitglied aus.
Das Gremium verlassen wird außerdem Angelika Gifford. Gifford ist seit einem Jahr als Vizepräsidentin für das Europageschäft von Facebook verantwortlich.
Die Managerin verlässt die Finanzagentur des Bundes zum 31. Oktober.
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