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Touristik Burda nimmt Holidaycheck von der Börse

Der Reiseanbieter Holidaycheck soll von der Börse gehen. Großaktionär Burda nutzt den gesunkenen Kurs und will die außenstehenden Anteilseigner in bar auszahlen.
29.09.2021 - 18:05 Uhr Kommentieren
Mehrheitseigentümer Burda will den Online-Reiseanbieter von der Börse nehmen.
Holidaycheck-Zentrale im Schweizer Bottinghofen

Mehrheitseigentümer Burda will den Online-Reiseanbieter von der Börse nehmen.

Düsseldorf Der Münchener Reisekonzern Holidaycheck verlässt die Börse. Das beschlossen am Mittwoch Vorstand und Aufsichtsrat des seit 2018 am regulierten Markt der Frankfurter Börse gelisteten Unternehmens. Hinter der Entscheidung steht das Medienhaus Hubert Burda, das über die Burda Digital SE rund 73 Prozent der Aktien hält.

Danach will die Burda Digital SE den außenstehenden Aktionären 2,70 Euro je Anteilschein in bar auszahlen, was nach Ansicht des Haupteigners oberhalb des gesetzlich festgelegten Mindestangebots liegt. Dieses richtet sich nach dem Durchschnittspreis der Papiere in den zurückliegenden sechs Monaten, der wegen der andauernden Coronapandemie und der damit zusammenhängenden Reisebeschränkungen zuletzt stark gelitten hatte.

Nach der Delisting-Ankündigung sprang der Kurs zeitweise um rund zehn Prozent auf 2,73 Euro. Der endgültige Preis werde allerdings noch von der Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin ermittelt, erklärte Holidaycheck in der Ad-hoc-Meldung. Er könne deshalb von dem genannten Betrag am Ende noch abweichen.

In der Coronakrise war der Umsatz von Holidaycheck zeitweise um fast 90 Prozent eingebrochen, rund 100 der insgesamt 400 Mitarbeiter mussten gehen, das als Hoffnungsträger aufgebaute Kreuzfahrt-Vertriebsgeschäft wurde abgestoßen. Auch im ersten Halbjahr 2021 lag der operative Ertrag mit mehr als zehn Millionen Euro im Minus, sodass Analysten für das Gesamtjahr einen Verlust von zehn Cent je Anteilschein erwarten. Für 2022 sagen Experten von Warburg Research zwar wieder einen Umsatz von 80 Prozent des Vorkrisenniveaus voraus, eine Dividende ist aber für die nächsten Jahre nicht in Sicht.

Das Unternehmen selbst schaut auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Ursprünglich entstand es 2001 aus der Fusion der Burda-Beteiligungen Focus Digital AG und Tomorrow Internet. Nach dem Verkauf aller publizistischen Medien – darunter Focus Online und Huffington Post – gab sich die Firma den neuen Namen Holidaycheck Group, da das 2006 zugekaufte gleichnamige Reiseportal nun den Kern des Unternehmens bildete.

Zunächst begnügte man sich damit, Unterkünfte zu bewerten und nebenbei Urlaubsreisen der großen Veranstalter zu verkaufen. Seit 2019 aber stellt Holidaycheck über seine Tochter HC Touristik selbst Reisepakete zusammen, denen der Konzern mitten in der Pandemie einen unschlagbaren Wettbewerbsvorteil hinzufügte: Der Tarif „Holidaycheck Flex“ gestattet seit September 2020 nicht nur kostenfreie Reisestornierungen bis sechs Tage vor Abreise, auch auf die branchenweit üblichen Anzahlungen verzichtet der verantwortliche Geschäftsführer Vinzenz Greger.

Den stark gesunkenen Aktienkurs will der Offenburger Medienkonzern nun offenbar nutzen, um das Unternehmen wieder komplett unter die eigene Kontrolle zu bekommen.

Mehr: Neue Angreifer im Urlaubsmarkt: So verändert Corona die Ferienindustrie

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