Trotz Japan-Beben Lufthansa baut Catering-Geschäft um
Die Lufthansa gibt sich trotz der Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan und der Unruhen in Nordafrika optimistisch für das laufende Jahr. "Aktuell gehen wir davon aus, dass wir unser operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr weiter steigern können - auch, weil wir unsere Maßnahmen zur Effizienzerhöhung und unsere Sparprogramme in allen Geschäftsfeldern fortführen", sagte Lufthansa-Chef Christoph Franz am Dienstag auf der Hauptversammlung in Berlin laut vorab verbreitetem Redetext.
Lufthansa erwarte eine positive Nachfrageentwicklung und ein entsprechendes Umsatzwachstum. Laut Franz hat sich zu Jahresbeginn die Zahl der Passagiere um fast sieben Prozent in den Kerngeschäftsfeldern erhöht. Die transportierten Frachtmengen seien im ersten Quartal um 18 Prozent gestiegen.
Als größte Herausforderungen des laufenden Jahres nannte Franz auf seiner ersten Hauptversammlung als Lufthansa-Chef die steigenden Treibstoffpreise, die zunehmende Konkurrenz sowie ein sich nur langsam erholendes Preisniveau. Darüber hinaus bremse die im Januar eingeführte Ticketsteuer vor allem das Geschäft der Tochter Germanwings. Am Donnerstag veröffentlicht die größte deutsche Airline ihre Geschäftszahlen vom ersten Quartal.
Die Airline hatte Ende April noch für schlechte Nachrichten gesorgt, denn das Bundeskartellamt ermittelt wegen möglicher Wettbewerbsverzerrung. Der Vorwurf: Wer bei der Lufthansa als Firmenkunde Rabatte erhalten wolle, müsse laut Vertrag weitreichende Daten preisgeben, die auch Einblicke in die Preis- und Rabattgestaltung der Konkurrenten gäben. "Wenn sich bestätigen sollte, dass damit Wettbewerbsparameter der Konkurrenten offengelegt werden, wäre das schädlich und könnte den Wettbewerb verzerren und beschränken", erklärte die Kartellamtssprecherin. Die Untersuchungen befinden erst im Anfangsstadium. Welche Konsequenzen möglicherweise auf Lufthansa zukommen könnten, sei noch ungewiss.
Außerdem trimmt die Lufthansa mit einem weitreichenden Umbau die Kosten bei ihrer 6000 Mitarbeiter starken deutschen Catering-Tochter. Das bislang zentral gesteuerte Geschäft werde Anfang Juli aufgelöst und auf zwölf neue Gesellschaften in ganz Deutschland aufgeteilt, teilte die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs am Dienstag mit. Dieser Schritt sei nötig, da sich die Geschäfte an den einzelnen Standorten unterschiedlich entwickelten. Während beispielsweise der Flughafen München seit Jahren expandiere und neue Airlines anlocke, die ihr Bordessen bei den Sky Chefs ordern, gebe es in Nürnberg wenig Nachfrage.
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