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Trotz Millionen-Gewinn Modelabel Naketano stellt Betrieb ein

Das Essener Modelabel Naketano wird eingestellt. Das geht aus einem Schreiben der Gründer an Kunden aus dem Einzelhandel hervor. Die Gründe dafür sind unklar – vor allem, weil das Unternehmen zuletzt hochprofitabel war.
03.01.2018 - 12:43 Uhr Kommentieren
Naketano-Aus: „Ihr könnt doch nicht einfach aufhören“ Quelle: Screenshot
Naketano-Webshop

Händler und Kunden reagieren mit Bedauern auf das Aus für das Modelabel.

(Foto: Screenshot)

Düsseldorf Das Essener Sportswear-Label Naketano stellt den Geschäftsbetrieb ein. In einem Schreiben an Kunden im Einzelhandel, über das das Fachmagazin „Textilwirtschaft“ berichtet, heißt es: „Die HW18 (Herbst-Winter 2018, Anm. d. Redaktion) Kollektion wird unsere Letzte sein. Wir liefern nur noch bis zum 31.12.2018. Der Webshop wird zum Ende des gleichen Tages offline gehen. Firma und Marke werden nicht verkauft – Anfragen dieser Art bleiben unbeantwortet. Es ist Zeit für eine Veränderung.“

Naketano selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Geschäftsführer und Gründer Sascha Peljhan und Jozo Lonac gelten als äußerst verschwiegen. Wieso sie das Unternehmen einstellen? Was aus den Mitarbeitern wird? Diese Fragen lassen sie unbeantwortet.

Peljhan und Lonac hatten das Unternehmen 2005 gegründet und zunächst nur Damenkollektionen auf den Markt gebracht. Seit 2011 steht bei Naketano auch Herrenbekleidung im Katalog.

Das Label arbeite mit jungen Designern zusammen, die frisch von der Uni kommen, erklärte Peljhan in einem früheren Bericht der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Sie würden sich bei ihren Produkten auf eine klare Linie mit sportivem Stil konzentrieren. Und genau dafür ist Naketano mittlerweile bekannt: Hoodies und Jacken, Sportswear eben, mit den typisch weißen Kordeln am Kragen.

Obwohl die Produkte des Modelabels ziemlich harmlos aussehen, war Naketano mit seinen Kollektionen wegen Sexismus-Vorwürfen oft in den Schlagzeilen. Grund dafür sind die ungewöhnlichen Produktnamen: „Muschiflüsterer“, „Monsterbumserin“ oder „ominöse Möse“ heißen einige Shirts und Pullis des Labels. Oft wissen die Kunden nicht, was sie da für Statement-Hoodies tragen, denn der Produktname steht nicht als Motiv auf dem Pullover. Erst im Kleingedruckten auf dem Etikett lassen sich die Produktnamen nachlesen. In vielen Onlineshops werden die deshalb gar nicht erst genannt. Aus der Winterjacke „Rubbel den Opa“ wird so einfach die „schwarze Jacke mit Hemdkragen“.

Die Strategie von Naketano scheint trotzdem aufgegangen zu sein: Der Überschuss der Marke ist zuletzt stürmisch gestiegen, von gut sechs Millionen Euro im Jahr 2014 auf mehr als zehn Millionen Euro 2015. Neuere Zahlen wurden bislang nicht im „Bundesanzeiger“ veröffentlicht.

Seit Monaten kursierte in der Branche das Gerücht, Peljhan und Lonac wollten Naketano verkaufen. Aber auch das wollten die beiden Gründer nie kommentieren. Für den Multilabel-Handel ist Naketano zu einer wichtigen Umsatzsäule geworden. „Naketano ist eine Mega-Cash-Cow. Wir haben mit der Kollektion in der vergangenen Saison ein Umsatzplus von 50 Prozent gemacht. Es wird schwierig, das zu kompensieren“, sagte ein Händler aus Norddeutschland der „Textilwirtschaft“.

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