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UPS „Wir hätten schneller und innovativer sein können“

Nachdem UPS den Übernahmekampf um TNT Express gegen Fedex verloren hatte, kommt Jim Barber, internationaler Chef von UPS, zu einem erstaunlichen Ergebnis: Die neue Konkurrenz sei gut für den US-Logistikkonzern gewesen. 
13.05.2017 - 17:31 Uhr Kommentieren
Weckruf für das Europa-Geschäft von UPS durch die neue Konkurrenz. Quelle: picture alliance/AP Images
Jim Barber

Weckruf für das Europa-Geschäft von UPS durch die neue Konkurrenz.

(Foto: picture alliance/AP Images)

New York Der Versuch war vergebens, aber im Nachhinein lehrreich: UPS wollte 2012 den niederländischen Anbieter TNT Express für knapp fünf Milliarden Euro kaufen. Aber die Europäische Kommission legte ihr Veto ein. Sie befürchtete zu wenig Wettbewerb. Der amerikanische Logistikkonzern gab sich daraufhin geschlagen. „Es wären zu viele Zugeständnisse an die Aufsichtsbehörden nötig gewesen“, sagt Jim Barber, internationaler Chef von UPS rückblickend im Interview mit dem Handelsblatt. 

Noch schlimmer für UPS: Wenige Jahre später kam Erzkonkurrent Fedex zum Zug, der über eine geringere Präsenz als UPS in Europa verfügt. Die Kommission gab grünes Licht; vor fast genau einem Jahr erwarb Fedex dann TNT für 4,4 Milliarden Euro. 

Doch den Fehlschlag sieht Barber heute interessanterweise positiv für UPS. „Dass Fedex TNT kaufte, ist für mich ein wichtiges Kapitel in unserer Branche“, sagt Barber. „Es zwingt uns, über uns selbst nachzudenken“. 

Laut Barber hatte UPS in Europa die Zügel schleifen lassen. „Nachdem wir unser Netzwerk 1996 neu aufgebaut hatten, waren wir der Konkurrenz weit voraus“, sagt Barber. „Danach haben wir uns zu sehr treiben lassen“. Der Konzern hätte in den vergangenen zehn Jahren „schneller und innovativer sein“ können. 

Die neue Konkurrenz weckte die Lebensgeister. 2014 verkündete UPS, insgesamt zwei Milliarden Dollar ins europäische Netz zu investieren. Ein Drittel davon ist laut Barber inzwischen ausgegeben. Im ersten Schritt wurde die Bodenflotte in 28 EU-Ländern sowie in der Schweiz und Norwegen neu aufgestellt: „Mit unserem Netzwerk kommen jetzt Pakete in zwei statt drei Tagen an, oder in einem Tag statt zwei Tagen“, sagt Barber. 

Wo das Paket schon mit der Drohne kommt
DHL-Paketkopter 1.0
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Ihren Jungfernflug absolvierte die Paketdrohne der Deutschen Post am 9. Dezember 2013, allerdings ausschließlich mit Sichtkontakt. Bei einer Nutzlast von 1,2 Kilogramm ging es mit 43 Stundenkilometern bei Bonn über den Rhein. Nach einer Strecke von gerade einmal einem Kilometer war Schluss.

(Foto: dpa)
DHL-Paketkopter 2.0
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Im vierten Quartal 2014 testete die Deutsche Post eine verbesserte Drohne auf der Strecke zwischen der Nordseeinsel Juist und der Festlandstation Norddeich. Drei Monate lang beförderte das Fluggerät regelmäßig Arzneimittel über das Wattenmeer. Bei einer Maximalgeschwindigkeit von 43 Stundenkilometern legte der Paketkopter jeweils zwölf Kilometer zurück und transportierte dabei 1,2 Kilogramm.

(Foto: dpa)
DHL-Paketkopter 3.0
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Die dritte Generation ihres Paketkopters testete die Post-Tochter DHL von Januar bis März 2016 im bayerischen Reit im Winkl. Mittels einer speziell entwickelten Packstation, dem Parcelcopter SkyPort, konnten Privatkunden in Reit im Winkl und auf der Winklmoosalm ihre Pakete direkt per Paketkopter versenden und empfangen. Insgesamt wurden 130 autonome Be- und Entladungen bei diesem Projekt unternommen. Mit einer Nutzlast von zwei Kilogramm flog die Drohne bis zu 70 Stundenkilometer und überwand eine Flughöhe von 500 Metern.

(Foto: DHL)
UPS
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Der US-Paket- und Expressdienst UPS startete im September 2016 Tests für den kommerziellen Einsatz von Drohnen bei der Auslieferung. Ein erster Testflug brachte Medikamente mit einem Gewicht von 900 Gramm aus dem Großraum Boston auf die knapp fünf Kilometer vor der Küste liegende Insel Children‘s Island.

(Foto: Reuters)
Amazon
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Das US-Internetkaufhaus Amazon arbeitet eigenen Angaben zufolge seit Ende 2013 an Plänen, rund zwei Kilogramm schwere Waren binnen einer halben Stunde mithilfe von Drohnen zu liefern. Mehrere Prototypen wurden präsentiert, Tests oftmals angekündigt, wie zuletzt in Großbritannien.

(Foto: Reuters)
JD.com
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Der chinesische Online-Händler testet die Lieferung per Drohne derzeit in der Stadt Xi'an. Der Alibaba-Rivale hat ambitionierte Pläne: Ende 2017 sollen Drohnen die Pakete bereits auf 100 regulären Routen innerhalb Chinas ausliefern.

(Foto: JD.com)
Zipline
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Mit Hilfe von Drohnen Leben retten will das Start-up Zipline. Seit August versorgen 15 Drohnen abgelegene Krankenhäuser in Ruanda mit Blutkonserven. Die Gründer testen das System in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium des afrikanische Landes.

(Foto: Reuters)

Seit mehreren Monaten arbeitet UPS jetzt an seinem Luftverkehr. Es fliegt bereits 55 Flughäfen in Europa an und betreibt in Köln die zweitgrößte Luftdrehscheibe im Konzern. Damit soll nicht Schluss sein. Barber gibt einen Einblick in die weiteren Pläne: „Das Flugnetzwerk wird schneller werden, wir schaffen neue Knotenpunkte in Osteuropa.“ Früher wäre UPS vor den Kosten und der wirtschaftlichen Entwicklung zurückgeschreckt. „Aber diesmal sagten wir: Genug jetzt, wir müssen da hin“, erklärt Barber. 

Die Investitionen in Europa kämen nicht von ungefähr: „Wenn Fedex und TNT nicht zusammen gegangen wären, dann hätten wir den Schritt vielleicht nicht gewagt. Das hat uns angetrieben“. Die Neuerungen seien nicht zuletzt gut für den Kunden. 

Auch für UPS zahlen sie sich aus. Der Konzern konnte im ersten Quartal 2017 die grenzüberschreitenden Lieferungen in Europa um 15 Prozent erhöhen und Marktanteile von allen Konkurrenten gewinnen. Das trug entscheidend dazu bei, den Umsatz im internationalen Geschäft auf mehr als drei Milliarden Dollar zu heben – nach Bereinigung von Wechselkurseffekten ist das ein Plus von elf Prozent. Dabei erzielt UPS in dem europäischen Segment mit 17,3 Prozent eine um mehr als sechs Prozentpunkte höhere Gewinnmarge als im Stammmarkt USA.

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