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Vaude-Chefin Antje von Dewitz Outdoor-Mode made in Obereisenbach

Die Chefin der Outdoor-Marke Vaude eröffnet eine neue Fabrik für Fahrradtaschen an ihrem schwäbischen Stammsitz. Das ist wirtschaftlich waghalsig, aber gut fürs Image. Und hilft im Verdrängungswettbewerb der Branche.
02.05.2017 - 10:44 Uhr Kommentieren
„Für unser Image ist die Manufaktur unglaublich wichtig“, sagt die Vaude-Chefin. Quelle: VAUDE
Antje von Dewitz

„Für unser Image ist die Manufaktur unglaublich wichtig“, sagt die Vaude-Chefin.

(Foto: VAUDE)

Obereisenbach Der Blitzeinschlag an jenem Aprilabend 2015 ließ die Menschen noch in zehn Kilometer Entfernung vom Sofa aufschrecken. Von einem Moment auf den anderen stand die Fabrik von Vaude im schwäbischen Obereisenbach in Flammen.

Zwei Jahre später ist von den Folgen der Feuersbrunst nichts mehr zu erkennen. Wo damals die Balken brannten, treffen sich die Beschäftigten heute zum Workout im Sportzentrum der Outdoor-Marke. Wichtiger noch: Vaude-Eigentümerin Antje von Dewitz hat das Werk einen Steinwurf entfernt neu gebaut, luftiger, moderner und vor allem größer als zuvor.

„Für unser Image ist die Manufaktur unglaublich wichtig“, erklärte die Unternehmerin, als sie Journalisten am vergangenen Freitag erstmals die lichtdurchflutete Fabrikhalle vorführte. 51 Mitarbeiter stellen hier 120.000 Fahrradtaschen pro Jahr her. „Handcrafted with Pride in Obereisenbach“ steht in großen Lettern auf jeder Tasche. Von Dewitz hat allen Grund, den Kunden den Entstehungsort kund zu tun: Eine Sportartikelproduktion in Deutschland ist ähnlich selten wie ein Eiscafé am Nordpol. Die meisten Outdoorjacken und Turnschuhe stammen aus Fernost.

Dass von Dewitz am Bodensee produziert, liegt an ihrer Firmenphilosophie. Sie hat sich vorgenommen, die nachhaltigste Outdoor-Marke Europas zu führen. Und dazu gehört aus ihrer Sicht eine Fabrik in der Heimat. Unter reinen Kostengesichtspunkten ist das zwar Unfug, indes: „Die Kunden akzeptieren für Produkte aus Deutschland schon einen Preisaufschlag“, erläutert die 45-Jährige. Ganz ließen sich die höheren Kosten allerdings nicht umlegen, und so seien die Margen der Taschen aus Obereisenbach niedriger als die der restlichen Ware, die von Dewitz aus dem Ausland bezieht.

Personal gesucht

Das nimmt die Mutter von vier Kindern in Kauf, weiß sie doch, dass ihre an Umweltschutz interessierten Käufer das Bekenntnis zur Heimat schätzen: „So bekommen wir ein eindeutiges Profil.“ Die Öko-Ausrichtung hilft der Frau mit dem schulterlangen, dunkelblonden Haar jedenfalls im harten Verdrängungswettbewerb der Outdoor-Banche. „Sie ist die Einzige, die das so konsequent lebt“, betont Philipp Prechtl, Sportexperte der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner.

Dazu passt, dass von Dewitz am Stammsitz in Obereisenbach sieben Flüchtlinge eingestellt hat. Durchaus beachtlich sei das bei insgesamt 500 Mitarbeitern, findet Baden-Württembergs Integrationsminister Manne Lucha. „Sie übernehmen eine Vorbildfunktion“, lobte der Grünen-Politiker am Freitag. Von Dewitz erhofft sich vom Minister freilich mehr als warme Worte. Geht es nach den Behörden, sollen zwei der Flüchtlinge Deutschland wieder verlassen. Von Dewitz will mit Hilfe des Politikers erreichen, dass ihre Beschäftigten bleiben dürfen: „Die Leute sind bei uns nicht mehr wegzudenken“.

Vaude braucht Personal, die Fahrradtaschen aus Obereisenbach sind begehrt. Jedes Jahr klettert der Absatz um ein Fünftel. Geht es so weiter, wird von Dewitz bald zum Mehrschichtbetrieb übergehen. In der Manufaktur ließe sich sogar eine zweite Etage einziehen.

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