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Virgin Atlantic Milliardär im Verteidigungsmodus: Richard Branson will Staatsgeld für seine Airline

Der Brite hofft angesichts der Coronakrise auf Unterstützung für seine Airline Virgin Atlantic - doch immer mehr unterstützen eine Petition gegen ihn.
20.04.2020 - 17:02 Uhr Kommentieren
Der Milliardär muss derzeit viel Kritik einstecken. Quelle: Reuters
Richard Branson

Der Milliardär muss derzeit viel Kritik einstecken.

(Foto: Reuters)

London Er ist kein Mann der leisen Worte – und das auch nicht in Zeiten der Krise: Angesichts der Bedrohung durch die Corona-Pandemie hat der britische Milliardär Richard Branson öffentlich um staatliche Unterstützung für seine Airline Virgin Atlantic gebeten. Er und sein Team täten „alles ihnen mögliche, um die Airline am Laufen zu halten“, erklärte der 69-Jährige in einem aktuellen Eintrag auf seinem persönlichen Blog, „aber angesichts der großen Unsicherheit in der Reisebranche brauchen wir die Unterstützung der Regierung“.

Vor 36 Jahren hatte Branson die Fluggesellschaft gegründet, mittlerweile ein Grundpfeiler seines Imperiums, zu dem mittlerweile zahlreiche Firmen gehören - von Fitnessstudios über Mobilfunkanbieter bis hin zu dem Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic. Das Vermögen des Briten wird auf über fünf Milliarden Euro geschätzt, er gilt als siebtreichster Mann Großbritanniens.

An Virgin Atlantic hält Branson noch immer einen Anteil von 51 Prozent. Das Unternehmen ist von den weltweit geltenden Reisebeschränkungen schwer getroffen – wie viele andere Airlines auch.

Vor wenigen Tagen erst hatte der Branchenverband IATA gewarnt, dass Airlines vor einer „katastrophalen“ Situation stünden: Hochrechnungen zufolge rechne man mit einem Rückgang des Umsatzes im Passagierverkehr in diesem Jahr um 314 Milliarden Dollar oder von 55 Prozent: „In anderen Worten ausgedrückt: Die Hälfte unseres Ertrags ist weg“, erklärte Verbandschef Alexandre de Juniac.

Allein im zweiten Quartal könnten die Fluggesellschaften durch die Stilllegung ihrer Flotten 61 Milliarden Dollar Cash verbrennen. „Ohne Hilfsmaßnahmen werden viele Airlines das nicht überleben“, warnte de Juniac. Und so ist auch nicht nur Branson alarmiert: Chefs anderer Fluggesellschaften hatten sich ebenfalls besorgt geäußert.

Etwa Easyjet-Chef Johan Lundgren, der warnte, „es geht um das Überleben der Branche“. Easyjet hat eine Maßnahme der britischen Regierung in Anspruch genommen für Unternehmen, die von der Krise betroffen sind: Die Covid Corporate Financing Facility (CCFF), über die Unternehmen Zugang zu Darlehen bekommen.

Imperium von 70.000 Jobs

Ähnliches will Branson für seine Airline – doch Medienberichten zufolge ist die britische Regierung skeptisch. Dabei gehe es ihm nicht um „kostenloses Geld“, beteuerte Branson nun, sondern um einen Kredit, den seine Airline zurückzahlen werde.

„Es ist eine Tatsache, dass in dieser vollkommen neuartigen Krisensituation viele Airlines rund um den Globus Regierungshilfen benötigen werden und viele diese Hilfen auch schon erhalten haben.“ Er und die anderen Manager arbeiteten Tag und Nacht, um so viele der über 70.000 Jobs in seinem Imperium zu schützen.

Vorwürfe, dass er zu wenig seines eigenen Vermögens investiere, wies Branson von sich: „Ich habe viele Kommentare zu meinem Vermögen gesehen – aber das basiert auf dem Wert der global tätigen Virgin-Unternehmungen vor der Krise“, erklärte er. Es sei „kein Geld, das auf einem Bankkonto liege und das frei verfügbar ist“. Ein signifikanter Teil der Unternehmensgewinne der Virgin Group sei über die Jahre nie aus dem Unternehmen gezogen, sondern reinvestiert worden.

„Die Herausforderung ist, dass kein Geld hereinkommt und viel herausfließt.“ Vergangenen Monat hatte er eine viertel Milliarde Dollar versprochen, um Arbeitsplätze zu sichern, „und das ist vermutlich nur der Anfang“.

Auf der Insel der Stars

Branson versuchte auch, den Vorwurf auszuräumen, Steuerflüchtling zu sein. Seine Frau und er hätten Großbritannien nicht aus steuerlichen Gründen verlassen, „sondern aus Liebe zu den wunderschönen British Virgin Islands und vor allem Necker Island, einer Insel, die ich gekauft habe, als ich 29 Jahre alt war“, erläuterte er.

Auf der Insel lebt der Milliardär – ab und zu in der Gesellschaft betuchter Besucher oder Berühmtheiten wie Ex-US-Präsident Barack Obama, Mariah Carey oder David Hasselhoff. Doch Bransons Appell hat viele Briten nicht überzeugt: Eine Petition, dass Branson vor der Gewährung von Staatshilfen selbst einspringen müsse, zählte zuletzt fast 47.000 Unterschriften.

Mehr: Easyjet wappnet sich für eine neunmonatige Betriebspause – Aktie legt kräftig zu.

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