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Vorwerk Internetpiraten kopieren Thermomix-Webshop

Vorwerk warnt vor gefakten Online-Shops. Diese bieten die Kult-Küchenmaschine zum Spottpreis – ohne zu liefern. Etliche Kunden haben ihr Geld verloren. Kriminelle haben auch Shops anderer Markenhersteller im Visier.
15.04.2016 - 15:30 Uhr
Von den Produktfotos über die Kundenbewertungen bis zum Impressum – alles an der Webseite wirkt auf den ersten Blick täuschend echt. Doch geliefert wird nie.
Gefälschter Thermomix-Web-Shop

Von den Produktfotos über die Kundenbewertungen bis zum Impressum – alles an der Webseite wirkt auf den ersten Blick täuschend echt. Doch geliefert wird nie.

Düsseldorf Das Angebot klingt verlockend. Die Kult-Küchenmaschine Thermomix TM5 für 845 Euro statt 1180,99 Euro – samt Chip und Kochbuch und sofort lieferbar. Wo doch sonst die Lieferzeit sieben Wochen beträgt. Auch die Kommentare der Kunden überzeugen: „Anders kennt man es nicht von Vorwerk. Schnelle Lieferung, gute Qualität“, schreibt Sabine Heinemann als Bewertung und verteilt fünf Sterne. Herbert Tietzmann gibt nur vier Sterne: „Die Lieferung hat uns zu lange gedauert, beim Preis von 845 Euronen kann man aber nicht meckern.“

Von den Produktfotos über die AGBs bis zum Impressum – alles an der Webseite wirkt auf den ersten Blick täuschend echt. Doch hinter www.thermomix-vorwerk.org verbirgt sich einer von zahlreichen Fake-Shops. Etliche Kunden sind auf die vermeintlichen Schnäppchenangebote hereingefallen. Sie haben gegen Vorkasse gezahlt, aber nie einen Thermomix erhalten, berichtet die Polizei von Tuttlingen bis Paderborn.

„Wir distanzieren uns ausdrücklich von den Inhalten dieser Seiten und zeigen uns äußerst bestürzt, mit welcher Dreistigkeit Verbraucher durch die Benutzung unserer Marken sowie die Übernahme von Impressumsangaben getäuscht werden“, äußert sich Thermomix-Hersteller Vorwerk. Auf der Thermomix-Homepage warnt das Wuppertaler Unternehmen ausdrücklich vor folgenden Fake-Shops: thermomix-vorwerk.com, thermomix-berlin.com, deutschland-thermomix.com, tm5-vorwerk.com, tm5-ag.com, thermomix-vorwerk5.com, thermo-gmbh.com, thermo-vwerk.com, thermomix-vorwerk.org.

Die Domains dieser Thermomix-Fake-Shops wurden allesamt unter Nutzung eines Anonymisierungsdienstes mit Sitz in Panama angemeldet, weshalb IP Adressen und die Inhaberschaft bislang unbekannt sind, erklärt Vorwerk. „Ein unmittelbares Vorgehen gegen die Hintermänner ist daher momentan unmöglich“. Das Unternehmen hat gegen die Inhaber der Domains Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Hamburg gestellt. „Gegen alle URLs (Internetadressen) laufen zudem Löschungsverfahren, da die Domains die Markenrechte unseres Unternehmens verletzen“, betont der Thermomix-Hersteller.

Das sind die Verkaufsschlager von Vorwerk
Wird das die neue Wunderwaffe?
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Vorwerk versucht für gewöhnlich, mit hochwertigen Produkten zu punkten. Jetzt hat das Unternehmen einen Werkzeugkasten an den Start gebracht, der die Geräte von Akkubohrer über Heißklebepistole bis Akkustichsäge nach der Nutzung automatisch wieder auflädt: Twercs heißt die Kombination, mit der Vorwerk die Heimarbeiter einfangen will.

(Foto: Privat)
Wen soll Twercs ansprechen?
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Die Strategie, die Vorwerk mit dem neuen Produkt verfolgt, ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Von der Optik her dürfte das Set mit dem seitlichen Stromanschluss eher Frauen ansprechen, von den umfassenden Funktionen könnten vor allem erfahrene Heimwerker profitieren. Vorwerk stellt allerdings klar, dass es mit dem Set insbesondere Frauen ansprechen will. Bisher hatte Vorwerk meist den richtigen Riecher, was die Verbindung von Funktionalität, Optik und Leistungsversprechen angeht.

Vorwerks Verkaufsschlager Nummer 1
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Bisher ist der Thermomix das Produkt von Vorwerk, das die Massen elektrisiert. Vom digitalen Modell TM5 hat das Familienunternehmen aus Wuppertal schon mehr als drei Millionen Geräte verkauft.

(Foto: dpa)
Hier entsteht das Wunderkind von Vorwerk
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Der Thermomix, hier in der Produktion in Wuppertal, soll bis zu zwölf Küchengeräte vereinen und dem Koch so ziemlich alle Aufgaben abnehmen, die man sich vorstellen kann. Damit hat Vorwerk eine große Fangemeinde aufgebaut. 2017 lag der Umsatz der Thermomixsparte bei 1,1 Milliarden Euro – ein Minus von 13 Prozent zum Vorjahr.

(Foto: dpa)
Die Nummer 2
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Mit dem Kobold ist die Firma Vorwerk groß geworden. Die Saugersparte war 2014 vom Thermomix als Hauptumsatzbringer überholt worden. 2017 machte sie einen Umsatz von 792 Millionen Euro, ein Minus von 5,3 Prozent. Der Saugroboter von Kobold soll sich künftig von einer App per Smartphone steuern lassen.

(Foto: dpa)
Kosmetik und Teppiche
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Vorwerk stellt nicht nur Staubsauger und den Thermomix her. Jafra Cosmetics ist vor allem in Südamerika stark. 2016 ging der Umsatz leicht auf 363 Millionen Euro zurück. Die Teppichsparte, mit der Vorwerk 1883 sein Geschäft begonnen hatte, schrumpfte ebenfalls um 17,5 Prozent auf 58 Millionen Euro.

(Foto: dapd)
Für DIY-Fans
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Vorwerk glaubt an Innovationen und deren Kraft – der Verkauf des aufladbaren Werkzeugkoffers Twercs verlief jedoch zunächst schleppend.

Fake-Shops für die digitale Küchenmaschine, den Verkaufsschlager von Vorwerk, sind beileibe kein Einzelfall. Gefälschte Markenshops bieten heute alles – von Kinderspielzeug über Fahrräder, Elektronik, Schmuck, Luxushandtaschen bis Fußballtickets – zu verlockenden Schnäppchenpreisen.

Hinter den meisten Fake-Shops stecken Profis. Die können nicht nur eine Website täuschend echt nachbauen, sondern beherrschen auch die Klaviatur der Suchmaschinen. So landen die betrügerischen Seiten weit vorne bei Google und Preisvergleichsportalen.

Nur selten können die Kriminellen dingfest gemacht werden. So wie im April 2015 die zwei 25-jährigen Berliner, die 26 Fakeshops betrieben und von gutgläubigen Kunden mehr als 214.000 Euro als Vorkasse bekamen. Geliefert haben die Betrüger die bestellten Kaffeemaschinen, Smartphones und Spielkonsolen jedoch nie.

Meist sitzen die Cyber-Kriminellen allerdings im Ausland. Von Strohmännern lassen sie mit gefälschten Papieren Bankkonten in Deutschland eröffnen. Dahin überweisen ahnungslose Kunden Geld für vermeintliche Schnäppchen. Nach ein paar Wochen macht die Webseite meist wieder dicht und taucht unter anderem Namen wieder auf.

Die Hintermänner sitzen meist im Ausland
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