Wal-Mart überrascht Hohe Arzneimittelpreise und Kleider-Nachfrage sorgen für mehr Umsatz

Die Zahlen der Wal-Mart-Konkurrenten fielen schlecht aus – entsprechende Erwartungen hatten viele Anleger vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen des Handelsriesen.
Chicago Höhere Arzneimittelpreise und eine stabile Nachfrage nach Kleidung haben Wal-Mart ein unerwartet gutes Geschäftsquartal beschert. Vor allem in der Heimat lief es für den US-Konzern besser als von Experten vorhergesagt. Der weltgrößte Einzelhändler sticht damit insbesondere den Rivalen Target aus, der jüngst mit seinen Zahlen enttäuscht hatte. Wal-Mart selbst verwies auf ein Reformprogramm, das unter anderem für größere Sauberkeit sorgen soll. Die Aktien des Konzerns schossen am Donnerstag im Verlauf um mehr als neun Prozent in die Höhe.
Der Gesamtumsatz stieg im ersten Geschäftsquartal bis Ende April um 0,9 Prozent auf 115,9 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn ging zwar um acht Prozent auf rund 3,1 Milliarden Dollar zurück. Vor Sonderposten fiel das Ergebnis je Aktie mit 98 Cent aber deutlich besser aus als erwartet. Einen Beitrag dazu lieferte auch das milde Wetter in den USA, da dies die Heizkosten für die 5000 Filialen drückte. Zudem werden in den USA Medikamente auch über gesonderte Schalter in Supermärkten verkauft. Am Mittwoch hatte Target mit einem Umsatzanstieg von 1,2 Prozent und einem vorsichtigen Ausblick enttäuscht.
Der für das US-Geschäft zuständige Wal-Mart-Manager Greg Foran machte gleich Dutzende kleinere Verbesserungen für die guten Zahlen verantwortlich. Neben saubereren Parkplätzen würden unter anderem frische Lebensmittel besser dargeboten. „Der Kunde bekommt ein besseres Erlebnis“, sagte Foran. Das spiegele sich darin wider, dass „er häufiger zu Besuch kommt und ein zusätzliches Teil in den Einkaufswagen legt“.
Umgekehrt wurde der Gewinn durch eine Erhöhung des angebotenen Mindestlohns auf zehn Dollar die Stunde und Investitionen in automatische Lagerhäuser geschmälert. Auch die Ausgaben für den Ausbau des Online-Handels, um sich gegen die Konkurrenz durch Amazon zu wappnen, zehrten am Gewinn.