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Warenhäuser Karstadt und Kaufhof gehen mit neuem Management in die Offensive

Der angeschlagene Warenhauskonzern holt vier erfahrene Führungskräfte für den Neuanfang. Und auch das Ende des Insolvenzverfahrens ist absehbar.
16.09.2020 - 14:29 Uhr Kommentieren
Die Geschäftsführung von GKK wird mit gleich vier erfahrenen Führungskräften verstärkt. Quelle: dpa
Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt

Die Geschäftsführung von GKK wird mit gleich vier erfahrenen Führungskräften verstärkt.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Es ist gerade mal zwei Wochen her, dass die Gläubiger dem Insolvenzplan von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) zustimmten – und damit das Unternehmen vor dem sonst sicheren Aus bewahrt haben. Doch der Händler plant schon die Zukunft – und geht mit einem neuen Managementteam in die Offensive.

Wie das Unternehmen mitteilte, wird die Geschäftsführung um CEO Miguel Müllenbach und Finanzchef Guido Mager mit gleich vier erfahrenen Führungskräften verstärkt. Die Neuen sollen zum 1. Oktober anfangen. Das ist genau der Zeitpunkt, zu dem GKK auch das Insolvenzverfahren verlassen wird.

Denn wie Müllenbach in einem Brief an die Mitarbeiter schreibt, ist die Widerspruchsfrist gegen den Insolvenzplan in der Nach von Dienstag auf Mittwoch ohne Einwände abgelaufen. „Somit gibt es keine Hürde mehr für den Neustart, das Schutzschirmverfahren geht somit planmäßig Ende September zu Ende“, erklärt Müllenbach in dem Mitarbeiterbrief, der dem Handelsblatt vorliegt.

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende von Galeria Karstadt Kaufhof, Wolfram Keil, verbreitet Optimismus: „Galeria Karstadt Kaufhof wird nicht nur das Schutzschirmverfahren in rekordverdächtiger Geschwindigkeit erfolgreich bewältigen, wir haben zudem die Zeit genutzt, echte Top-Leute für uns zu begeistern“, wird er in der Mitteilung zur Erweiterung der Geschäftsführung zitiert. Die Neubesetzung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats in seiner nächsten Sitzung, die aber nur Formsache sein sollte.

Erstmals wird dabei auch eine Frau in die Geschäftsführung von GKK einziehen. Karin Busnel-Knappertsbusch soll künftig das gesamte Category-Management und die Einkaufssteuerung verantworten, also die Zusammenstellung des Sortiments. Sie kommt von der Schweizer Manor AG, die 59 Warenhäuser betreibt und zu der Marken wie Lacoste, Gant oder The Koopels gehören. Zuvor arbeitete sie auch für Jil Sander und Hugo Boss.

Den Kernbereich Vertrieb, Marketing und Immobilien übernehmen soll Engelbert Thulfaut. Er war mehr als 15 Jahre in der Leitung des Düsseldorfer Modefilialisten Peek & Cloppenburg tätig, zuletzt als Verkaufschef.

Chefwechsel in schwieriger Phase

Dirk Lessing wird neuer Chief Operating Officer und verantwortet in dieser Funktion die Logistik, die IT und den Personalbereich. Er war bis Ende 2019 Vorstand der Haniel-Tochter Takkt AG. Der Büromöbelhändler ist im SDax notiert.

Komplettiert wird die neue Geschäftsführung von Andreas Hink. Er war bisher Chief Digital Officer der Schweizer Warenhauskette Globus, die genau wie GKK der Signa Holding des österreichischen Investors René Benko gehört. Hink soll auch bei GKK das Digitalgeschäft leiten.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte im April die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens nach dem Insolvenzrecht beantragt. Das seit Jahren angeschlagene Unternehmen war durch die infolge der Pandemie angeordneten Geschäftsschließungen noch stärker in Schieflage geraten. Teil des Insolvenzplans ist die Schließung von etwa einem Drittel der 172 Filialen.

Ausgerechnet in der schwierigen Phase der Geschäftsschließungen hatte der langjährige Karstadt-Chef Stephan Fanderl das Unternehmen verlassen. Kreisen zufolge soll er sich mit Eigentümer Benko zerstritten haben. Auch deshalb wurde jetzt die Neuordnung des Managements notwendig.

„Mit den neuen Kollegen werden wir als Team agieren, voller Vertrauen und auf Augenhöhe“, betonte Miguel Müllenbach, der nach dem Abgang von Fanderl als CEO übernommen hatte. „Damit zieht auch eine neue Kultur ein, die für unseren Erfolg als der innerstädtische Marktplatz der Zukunft extrem wichtig sein wird.“

Nachdem die Gläubiger dem Insolvenzplan zugestimmt und damit auf mehr als zwei Milliarden Euro verzichtet hatten, schrieb Müllenbach in einem Brief an die Mitarbeiter: „Der heutige Tag ist der Startschuss für einen Neuanfang, denn unser Unternehmen hat jetzt wieder eine gesunde Basis und die Aussicht auf eine sichere Zukunft.“ Das neu formierte Management soll nun diesen Neuanfang umsetzen.

Mehr: Gläubigerausschuss stimmt Sanierungsplan für Galeria Karstadt Kaufhof zu

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