Die Krisengeschichte der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt ist lang, 2009 begann das Insolvenzverfahren. Eine Übersicht über sechs Jahre Überlebenskampf.
Nach Jahren des Überlebenskampfes wird für die Karstadt Warenhaus GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet.
Die Berggruen Holding des Privatinvestors Nicolas Berggruen bekommt den Zuschlag zur Übernahme.
Das Amtsgericht Essen hebt das Insolvenzverfahren auf. 40.000 Gläubiger verzichten auf zwei Milliarden Euro, die Belegschaft auf 150 Millionen Euro.
Der frühere Woolworth-Manager Andrew Jennings wird zum neuen Karstadt-Chef bestellt und beginnt Anfang Januar 2011.
Jennings legt das Konzept „Karstadt 2015“ vor: Modernisierung der Warenhäuser, stärkeres Online-Geschäft und Expansion der Sporthäuser sind der Kern.
Karstadt kündigt die Streichung von 2000 Stellen an.
Karstadt kündigt eine „Tarifpause“ für die Beschäftigten an. Die Belegschaft protestiert.
75,1 Prozent der Premium-Kaufhäuser und der Sporthäuser gehen an den Karstadt-Vermieter Signa. Dafür sollen die Österreicher 300 Millionen Euro in die Modernisierung investieren.
Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt, die dem Ende 2013 augeschiedenen Jennings folgte, verlässt das Unternehmen wieder. Sie sehe keine Basis mehr für die von ihr angestrebten Sanierung, sagt die Ex-Ikea-Managerin.
Berggruen verkauft die Karstadt Warenhaus GmbH für einen Euro an den österreichischen Immobilieninvestor René Benko.
Die Warenhauskette kündigt tiefe Einschnitte an. Sechs Häuser sollen geschlossen werden.
Nach monatelangen Verhandlungen zur Sanierung einigen sich Konzern und Betriebsrat. So wurden Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen vereinbart. Rund 1400 Jobs sollen wegfallen.
Dank sozialverträglicher Maßnahmen schrumpft die Zahl der Kündigungen auf 960. Außerdem zahlt Karstadt 2,5 Millionen Euro in einen Fonds für die Betroffenen.
Teileinigung bei den Tarifverhandlungen: KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München kehren in die Tarifbindung zurück. Verhandlungen für die „normalen“ Karstadt-Warenhäuser und die Sporthäuser bleiben ohne Einigung.
Weitere fünf Warenhäuser sollen geschlossen werden.
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