Wegen Benzinpreis-Sprüngen Tankstellen-Shops bleiben auf Kaffee und Frühstück sitzen
Tankstellen bleiben auf Frühstücksangebot sitzen
Minden Die Pächter von Tankstellen ärgern sich über die ständigen Preiswechsel an den Zapfsäulen. Bis zu 14 Mal am Tag ändere sich der Kraftstoffpreis, sagt Sigrid Pook, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland (BTG), der Deutschen Presse-Agentur. Zwischen 17 und 19 Uhr koste der Sprit am wenigsten; die Preisdifferenz zum Vormittag könne zehn Cent und mehr betragen. „Das macht den Betreibern zu schaffen, weil sie im Shop auf ihren Frühstücksangeboten sitzenbleiben“, sagte Pook.
Viele Autofahrer steuerten zum Tanken gezielt nachmittags und abends die Tankstellen an. Am Abend aber werde weniger gekauft; die Kunden wollten dann meist schnell von der Tankstelle wieder herunter, erklärte Pook.
Die Pächter verlieren nach Angaben des Verbandes so rund 1000 Euro Umsatz monatlich im Backwaren-Segment, etwa für belegte Brötchen. Weitere 300 Euro gehen beim Umsatz mit Kaffee verloren. Die Pächter wünschen sich für ihr Shopgeschäft einen stabilen mittleren Preis, doch das ist nicht realistisch.
Der Treibstoffabsatz ist seit Jahren rückläufig, die Zahl der Tankstellen schrumpft dagegen langsamer. So wird der Wettbewerb immer härter. Durch die Markttransparenzstelle des Bundeskartellamtes können die Autofahrer zudem schnell und zuverlässig die günstigste Tankstelle ansteuern. „Das führt dazu, dass die Preisbewegungen überhitzen“, sagte Pook.
Der Pächter einer Tankstelle erwirtschaftet jährlich im Westen Deutschlands nach Durchschnittsangaben des Verbands einen Gewinn von 38.410 Euro, im Osten sind es etwa 34.637 Euro. Von diesem Gewinn stammen rund 57 Prozent aus dem Shopgeschäft und nur 18 Prozent aus den Provisionen für den Benzin- und Dieselverkauf. Der Rest entfällt auf Autowäsche, Dienstleistungen und Nebengeschäfte.
Tankstellen verkaufen dem Verband zufolge knapp vier Millionen Liter Kraftstoff pro Jahr, doch behalten sie daraus nur Provisionserlöse von 54.485 (West) Euro bzw. 53.272 Euro (Ost). Die Shopumsätze liegen durchschnittlich bei 951.700 Euro im Westen und 734.200 Euro im Osten. Davon entfallen rund 61 Prozent auf Zigaretten sowie knapp zweistellige Anteile auf Getränke und Telefonkarten.
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IHR, die Medien habt noch vergessen zu erwähnen, das sehr viele Pächter überschuldet sind !
Die Doku im Tv >> Das ARAL-System<< war sehr informativ !
Diese Spielchen mit der Preiszocke nach Tageszeit ist einfach nur KRANK und zeigt uns Verbrauch-Wähler und Bürger, das wir in einer kranken Wirtschaftsform leben !
Diese kranke Wirtschaftsform ist nicht zukunftsfähig und wird uns noch einige Katastrophen bescheren und unsere Volksvertreter schauen immer noch zu !