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Weihnachtshändler Käthe Wohlfahrt ist aus der Insolvenz gerettet

Das Familienunternehmen aus Rothenburg ob der Tauber, das im Lockdown unter einen Schutzschirm schlüpfte, kann weitermachen. Es gibt aber Einschnitte.
11.03.2021 - 11:07 Uhr Kommentieren
Rund 60 Weihnachtsmärkte weltweit beschickt Käthe Wohlfahrt in normalen Jahren. Im Lockdown fiel das wichtige Geschäft weg. Quelle: Käthe Wohlfahrt
Käthe Wohlfahrt

Rund 60 Weihnachtsmärkte weltweit beschickt Käthe Wohlfahrt in normalen Jahren. Im Lockdown fiel das wichtige Geschäft weg.

(Foto: Käthe Wohlfahrt )

Düsseldorf Ausgerechnet drei Tage vor Heiligabend hatte Käthe Wohlfahrt Insolvenz per Schutzschirm anmelden müssen. Der weltbekannte Händler und Hersteller von Weihnachtsschmuck aus Rothenburg ob der Tauber war durch ausbleibende Touristen und die Schließung von Läden und Weihnachtsmärkten in der Pandemie in Existenznot geraten. Die Umsätze waren um bis zu 80 Prozent weggebrochen.

Nun haben die Gläubiger den Insolvenzplan fast einstimmig angenommen, wie am Mittwochabend bekannt wurde. Das gerichtliche Verfahren stehe nach nur knapp drei Monaten kurz vor dem Abschluss. Damit ist das Traditionsunternehmen vorerst gerettet und bleibt zu 100 Prozent in der Hand der Familie Wohlfahrt.

„Bislang war Käthe Wohlfahrt ein sehr gesundes Unternehmen mit einem gut funktionierenden Geschäftsmodell“, betonte Harald Wohlfahrt, Unternehmer in zweiter Generation, noch im Dezember. Der Sanierungsplan sieht Einschnitte vor: Sechs von 22 Läden, darunter fünf Souvenirgeschäfte müssen schließen. 20 von 280 Stellen werden abgebaut.

Der Betrieb in Rothenburg ob der Tauber mit dem weltbekannten Weihnachtsdorf und dem Weihnachtsmuseum wird fortgeführt, ebenso wie sechs ganzjährige Weihnachtswelten von Berlin bis Oberammergau. Auch internationale Standorte in Großbritannien, Spanien, Frankreich, Belgien und den USA bleiben bestehen.

Das Sortiment soll indes gestrafft und der E-Commerce ausgebaut werden – im eigenen Onlineshop und zusätzlich im Plattformgeschäft.

Der Insolvenzplan sieht für die ungesicherten Gläubiger eine Insolvenzquote von insgesamt 37 Prozent vor. „Das Ergebnis ist für alle Beteiligten gut. Neben der überdurchschnittlichen Insolvenzquote für die Gläubiger kann der Geschäftsbetrieb in den wesentlichen Teilen fortgeführt werden“, sagte Sachwalter und Rechtsanwalt Volker Böhm.

Rothenburgs Oberbürgermeister Markus Naser zeigte sich erleichtert über die Rettung der zentralen Touristenattraktionen von Weltruf: „Käthe Wohlfahrt ist mit Abstand der größte Einzelhändler in der Rothenburger Altstadt.“

Der Chef des Weihnachtsspezialisten Käthe Wohlfahrt führt das Familienunternehmen in zweiter Generation. Quelle: Käthe Wohlfahrt
Harald Wohlfahrt

Der Chef des Weihnachtsspezialisten Käthe Wohlfahrt führt das Familienunternehmen in zweiter Generation.

(Foto: Käthe Wohlfahrt )

Firmengründer Käthe und Wilhelm Wohlfahrt waren seinerzeit aus dem Erzgebirge in den Westen geflohen. Sie merkten, dass US-Soldaten handgeschnitzte Weihnachtskunst liebten und boten diese seit 1964 ganzjährig auf Basaren an. 1977 eröffneten sie den Laden in Rothenburg. Aus der ganzen Welt pilgern jedes Jahr Hunderttausende Besucher zum dortigen Weihnachtsdorf und Weihnachtsmuseum.

Harald Wohlfahrt zeigt sich ebenfalls erleichtert über die Zustimmung zum Insolvenzplan: „Es ist mein Ziel, das Unternehmen am Ende des Sanierungszeitraums solide und gesund an die dritte Generation weiterzureichen.“ Eigentlich hatte der 66-Jährige schon nach Weihnachten das Familienunternehmen an seine Kinder Aska, Kenta und Takuma Wohlfahrt übergeben wollen.

Mehr: Für die Traditionsfirma Käthe Wohlfahrt fällt Weihnachten aus

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