Weselsky-Vorgänger Manfred Schell geht gegen GDL-Rausschmiss vor

Die GDL hatte am Montag mitgeteilt, dass Schell und weitere frühere GDL-Amtsträger aus der Organisation ausgeschlossen worden seien.
Hamburg/Frankfurt Der frühere Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Manfred Schell, will seinen Ausschluss aus der Organisation anfechten. Er werde Widerspruch einlegen, rechne aber wegen der „Vasallentreue des Hauptvorstandes“ damit, zu scheitern, sagte Schell am Dienstag „Spiegel Online“. Deswegen wolle er zivilrechtlich gegen den Ausschluss vorgehen.
Der Vorwurf der GDL-Führung, er sei mit Mitgliedsbeiträgen in Verzug, sei „totaler Quatsch und eine Irreführung der Öffentlichkeit“, sagte Schell. Es gehe „ausschließlich um Sonderbeiträge für Tätigkeiten außerhalb der GDL“, insgesamt 3170 Euro. Er habe bei GDL-Chef Claus Weselsky mehrfach erfolglos um Auskunft über die Verwendung dieser Sonderbeiträge gebeten.
Die Gewerkschaft hatte am Montag mitgeteilt, dass Schell und weitere frühere GDL-Amtsträger aus der Organisation ausgeschlossen worden seien. Als Begründung führte die GDL an, die Betroffenen seien Mitgliedsbeiträge schuldig und hätten sich „gewerkschaftsschädigend“ verhalten. Laut Satzung sei ein Ausschluss unumgänglich.
Schell sieht sich durch den Schritt in seiner Unzufriedenheit mit Weselskys Führungsstil bestätigt: „Kritik wird nicht angehört, sondern verfolgt“, sagte er „Spiegel Online“.
Die fünf Ausgeschlossenen – darunter drei ehemalige stellvertretende Bundesvorsitzende – sind scharfe Gegner von Weselsky und seinem Kurs etwa in Tarifauseinandersetzungen. Sie engagieren sich in der „Initiative für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der GDL“. Diese wirft Weselsky unter anderem auch vor, die früheren Vizechefs Sven Grünwoldt und Thorsten Weske unrechtmäßig ihrer Ämter enthoben zu haben, was schon in Prozessen mündete.
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