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Zalando wächst weniger stark Online-Modehändler war es zu warm

Zalando ist weiter auf Wachstumskurs, doch die Zahlen im Weihnachtsgeschäft liegen unter den Erwartungen. Der Online-Händler liefert einen einfachen Grund: das warme Wetter.
19.01.2016 Update: 19.01.2016 - 12:25 Uhr
„Das außergewöhnlich warme Wetter im vierten Quartal hat uns Probleme bereitet.“ Quelle: dpa
Zalando-Pakete

„Das außergewöhnlich warme Wetter im vierten Quartal hat uns Probleme bereitet.“

(Foto: dpa)

Berlin Europas größter Online-Modehändler Zalando hat sich in einem für die Branche schwierigen Weihnachtsgeschäft behauptet. Die Erlöse stiegen im vierten Quartal um bis zu 31 Prozent auf maximal 872 Millionen Euro, wie das Berliner Unternehmen am Dienstag unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Damit lag Zalando zwar deutlich unter dem Plus von 42 Prozent aus dem Vorquartal, schnitt aber besser als Wettbewerber wie Hugo Boss ab. Nach den Verlusten der Vorwoche kletterte die seit Juni im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie um sieben Prozent.

„Das außergewöhnlich warme Wetter im vierten Quartal hat uns Probleme bereitet“, sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter zu Reuters. Bei höheren Temperaturen bleiben vor allem die teuren Winterjacken und Stiefel in den Lagern liegen oder können nur mit Rabatten losgeschlagen werden. Laut Ritter konnte Zalando durch flexible Bestellungen einiges ausgleichen, doch „die Modeindustrie kann sich nie komplett vom Wetter entkoppeln“.

Nach Erhebungen des Marktforschungsinstituts GfK erlöste der Textilmarkt im Dezember in Deutschland zwei Prozent weniger. Experte Bernd Lochschmidt führt dies auf den „grassierenden Rabattismus“ zurück, der im Handel in neun von zwölf Monaten vorherrsche. Vorteil der Online-Modehändler sei, dass sie schneller agieren und den Ausverkauf von heute auf morgen starten könnten.

Um das Wachstum anzukurbeln und Marktanteile auszubauen, investierte die 2008 gegründete Firma auch im vierten Quartal auf breiter Front. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) werde zwischen 61 und 78 Millionen Euro liegen, kündigte Zalando an. Aus dem Vorjahreszeitraum stehen 66 Millionen Euro in der Bilanz. Analysten hatten nun 73 Millionen Euro prognostiziert. In der vergangenen Woche bescherten Spekulationen über ein schlechtes viertes Quartal dem Zalando-Papier eine Talfahrt. Es sei nicht so schlimm gekommen, wie befürchtet, urteilten die Analysten der Commerzbank. Die Bernstein-Kollegen bezeichneten die Zahlen als zufriedenstellend.

Von Z wie Zalando bis Z wie Zalando
Platz 10: Zalando Lounge
1 von 10

Zalando Lounge ist der Rabattwarenladen des Online-Versandhändlers. Nutzer dieses Portals müssen sich registrieren. Danach bekommen sie Angebote mit bis zu 70 Prozent Rabatt. Die Mitgliedschaft in der Zalando Lounge ist kostenlos.

Umsatz (2014)*: 71,8 Millionen Euro**

*Quelle: Statista, EHI Retail Institute

**umfasst Einnahmen der Online-Shops in Deutschland im Segment Bekleidung, Schuhe und Textilien

(Foto: Zalando Lounge Screenshot)
Platz 9: Walbusch
2 von 10

Bis in die 1960er-Jahre verkaufte Walbusch neben Herrenkleidung auch Elektrorasierer und Haushaltswaren. Später konzentrierte sich der Konzern auf den Verkauf von Herrenmode. Bekannt ist das Unternehmen für sein Hemd mit dem Walbusch-Kragen ohne Knopf. Zunächst war Walbusch nur als Versandhändler tätig. Erst 2009 wurde die erste Filiale eröffnet. Im Handelsblatt-Interview erklärte Firmenchef Christian Busch: „Die Frau entscheidet, was gekauft wird“.

Umsatz: 72,2 Millionen Euro

(Foto: Walbusch.de)
Platz 8: C&A Online
3 von 10

Einst hatte C&A die Konfektionsgrößen eingeführt. Seitdem avancierte der Modekonzern zu den größten Bekleidungsherstellern Deutschlands. C&A beschäftigt mehr als 36.000 Menschen. Seit 2008 bietet der Konzern seine Kleidung auch im Internet an. Allerdings ist der Anteil des Internetgeschäfts gemessen am Gesamtumsatz in Deutschland (über drei Milliarden Euro) noch gering.

Umsatz: 79,3 Millionen Euro

(Foto: canda.com)
Platz 7: s.Oliver
4 von 10

s.Oliver kommt nicht wirklich in Fahrt. Seit Jahren kämpft der Modekonzern mit wirtschaftlichen Problemen. Zwar konnte der Umsatz im vergangenen Jahr leicht gesteigert werden, doch das Online-Geschäft weist entgegen des Trends rückläufige Zahlen vor. 2013 lag der Online-Umsatz bei 127 Millionen Euro. Im Jahr darauf sanken die Einnahmen um mehr als 16 Millionen Euro.

Umsatz: 110,8 Millionen Euro

(Foto: dpa - picture-alliance)
Platz 6: Brands-4-Friends
5 von 10

Im Umsatzranking auf Platz sechs ist die Private Sale GmbH aufgelistet. Hinter dem Unternehmen steckt brands4friends.de. Das ist eine kommerzielle Online-Community, die im Internet eine spezielle Sortimentsausrichtung anbietet. Zugang zum Angebot erhalten Interessenten nach einer Registrierung. brands4friends.de bot im September 2007 in Deutschland als erste Mode-Online-Community ihren Dienst an. Seitdem konnten die Erlöse kontinuierlich gesteigert werden.

Umsatz: 114,6 Millionen Euro

(Foto: brands4friends.de)
Platz 5: Esprit
6 von 10

Der Online-Handel hat dem Moderiesen Esprit stark zugesetzt. Erst nach und nach erholt sich der Konzern – auch dank eines eigenen Online-Angebots. Mit einem Umsatz von mehr als 162 Millionen Euro positioniert sich Esprit in Deutschland auf dem fünften Platz.

Umsatz: 162,5 Millionen Euro

(Foto: Reuters)
Platz 4: Heine
7 von 10

Die Heinrich Heine GmbH gehört zu den ersten Modeversandhändlern in Deutschland mit eigenem Online-Shop. Bereits 1996 konnten Kunden ihre Ware im Internet bestellen. Seit 2009 wird der Fokus auf das E-Commerce zunehmend verstärkt.

Umsatz: 204 Millionen Euro

(Foto: heine.de)

Für das laufende Jahr kündigte Ritter an, die Drei-Milliarden-Euro-Umsatzmarke zu knacken. 2015 war dies mit einem Plus von maximal 33,8 Prozent auf höchstens 2,962 Milliarden Euro nicht gelungen. „Wir wollen 2016 weiter stark wachsen, um weitere Marktanteile zu gewinnen“, sagte das Vorstandsmitglied. Zudem werde die Investitionstour fortgesetzt. Am 1. März will Zalando detailliert Einblick ins vierte Quartal und Auskunft zu den Jahreszielen geben.

Zuletzt steckte der Konzern viel Geld in die Verbesserung seiner Smartphone-App, den Ausbau des Modeangebots auf mehr als 1500 Marken – darunter Gap und Topshop – und neue Logistikstandorte. Außerdem stellte Zalando 2015 mehr als 2500 Menschen ein, wodurch die Belegschaft auf mehr als 10.000 stieg.

  • rtr
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