20 Jahre Insolvenz AEG ist nicht totzukriegen

Seit 1996 gibt es AEG nicht mehr. Der Name verkauft sich dennoch weiterhin gut
Nürnberg Mixen, kochen, spülen, waschen, saugen – das rote kastenförmige AEG-Logo fällt bei der Haushaltsarbeit schnell ins Auge. Ob auf Waschmaschine, Kochfeld oder Toaster: Die Marke hält sich wacker, obwohl es den dazugehörigen ehemaligen Weltkonzern schon seit zwanzig Jahren nicht mehr gibt. Das einst große deutsche Industrieunternehmen existiert inzwischen nur noch als Marke, die Rechte haben sich verschiedene Firmen gesichert.
Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) hat eine lange Tradition, gegründet wurde sie im Mai 1887. Dem beispiellosen Aufstieg in der deutschen Industriegeschichte folgte allerdings von den 1970er-Jahren an ein ebenso langer Niedergang – bis hin zur Pleite.
Mit dem Zugpferd Rüstungsindustrie boomte das Geschäft zu Kriegszeiten. So schnellte die AEG-Mitarbeiterzahl nach Angaben des Firmenchronisten Peter Strunk im Zweiten Weltkrieg von 55.000 auf 102.000. In den 1950-ern brummte dann das Geschäft mit Haushaltsgeräten, etwa mit dem ersten Waschvollautomaten auf dem Markt: dem „Lavamat“.
Dann aber verkam der einstige Firmenslogan „AEG – Aus Erfahrung Gut“ im Volksmund zum Spott „AEG: Ausgepackt - Eingeschaltet – Geht nicht“. Führungsprobleme und Finanzchaos belasteten die Firma, die jahrelang am Abgrund balancierte. 1982 stellte die Konzernführung schließlich den Antrag auf ein gerichtliches Vergleichsverfahren. Damit begann der Ausverkauf von Unternehmensteilen. Am 17. Januar 1996 beschloss der AEG-Aufsichtsrat die Auflösung der AEG.
Die Marke gibt es dank mehrerer Lizenznehmer aber bis heute. Am bekanntesten ist die Hausgerätesparte, die mitsamt den Markenrechten heute dem schwedischen Konzern Electrolux gehört. Dessen Deutschlandzentrale in Nürnberg steuert Verwaltung, Vertrieb und Kundendienst. Das Siegel „Made in Germany“ tragen aber nur noch wenige der AEG-Geräte.