Abgastests mit Affen Merkel rügt Tierversuche
Düsseldorf, Frankfurt Die Empörung ist heftig, aber sie kommt spät. Seit dem Wochenende überschlagen sich Politiker aller Parteien in der Verurteilung von Tierversuchen, mit denen der Autohersteller Volkswagen die Wirkung seiner Dieselabgase testen ließ. Solche Tests seien „in keiner Weise zu rechtfertigen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert im Namen von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Den Aufsichtsräten komme nun eine besondere Verantwortung zu, kritische Fragen auch zur Zielsetzung zu beantworten. Christian Schmidt (CSU), der die Geschäfte des Verkehrsministeriums führt, kündigte eine Sondersitzung seines Ministeriums an. Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Stephan Weil (SPD) bemängelte, dass der Vorgang früher hätte bekanntgemacht werden müssen.
Das Paradoxe: Die Politik hätte von den Abgasversuchen mit Affen wissen können. Am 8. September 2016 berichteten zwei Sachverständige im Untersuchungsausschuss zur Abgasaffäre von den Methoden der Dieselforscher. Der Toxikologe Helmut Greim begründete seine Argumente laut Sitzungsprotokoll, das dem Handelsblatt vorliegt, wörtlich: „Das ist unsere Information aus Tierversuchen.“
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