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Alfa Romeo Mit Ferrari im Herzen

Die italienische Automarke Alfa Romeo lag über Jahre auf der Intensivstation und soll nun wiederbelebt werden. Dafür setzt Fiat auf eine Legende vergangener Tage - und möglicherweise auf ein neues Herz von Ferrari.
23.06.2015 - 07:33 Uhr Kommentieren
Der Alfa Romeo 4C (im Bild) soll das Design der Marke vorgeben, wirklich interessant wird es erst mit der neuen Giulia, die am Mittwoch vorgestellt werden soll. Quelle: dpa
Ausblick ungewiss

Der Alfa Romeo 4C (im Bild) soll das Design der Marke vorgeben, wirklich interessant wird es erst mit der neuen Giulia, die am Mittwoch vorgestellt werden soll.

(Foto: dpa)

Mailand/Düsseldorf Im „Museo Storico Alfa Romeo“ in der italienischen Kleinstadt Arese soll am 24. Juni ein Wunder geschehen, eine Wiederauferstehung. Zum 105. Geburtstag der Marke soll hier ein Modell auf die große Bühne der Autowelt zurückkehren, das einst die Erfolgsgeschichte der Italiener begründete: die Giulia. FCA-Konzernchef Sergio Marchionne kommt in den Norden von Mailand gereist, um das neue Modell vorzustellen.

Die Giulia galt bei seiner Geburt im Jahr 1962 als revolutionär. Mit 112 PS hängte die Spitzenversion alle in puncto Leistung ab. Selbst das Einstiegsmodell war besser motorisiert als die meisten Zeitgenossen – und straffer abgestimmt. Die Giulia von Alfa Romeo war ein italienischer Traum, ein Sportwagen im Limousinengewand, bekannt auch für das außergewöhnliche Design.

Das ist mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert her. Und seitdem verblasst auch die Legende von Alfa Romeo immer mehr: Modelle wie der anfällige Alfasud und das Design-Desaster Arna kratzen kräftig am Image. „Mit diesen Fehlern der Vergangenheit hat man bis heute zu kämpfen“, sagt Markenexperte Jürgen Gietl von der Unternehmensberatung BrandTrust.

Ein Blick auf die Verkaufszahlen sagt alles über den Zustand der Marke: Im Jahr 2014 hat Alfa in Europa noch gerade einmal 74.000 Fahrzeuge weltweit verkauft, noch einmal deutlich weniger als im Vorjahr. Wirklich neue Modelle gab es seit Jahren nicht mehr - abgesehen vom Sportwagen 4C, der aber eher zum Imageträger als zum Verkaufsschlager taugt.

Wenn Automarken wiedergeboren werden
Alfa Romeo - Italo-Schick für die Überholspur
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Groß war die Aufregung um den Alfa Romeo 4C auf dem Autosalon in Genf 2013. Doch bisher ist das Modell kaum mehr als ein Imageträger. Das große Comeback soll erst mit der Giulia eingeleitet werden. Das neue Modell soll Anfang 2016 an den Start gehen - und der Auftakt für eine Modelloffensive von acht neuen Alfas sein.

(Foto: dpa)
Alfa Romeo - Italo-Schick für die Überholspur
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So wollen die Italiener ihren Absatz bis 2020 auf 400.000 Fahrzeuge steigern. Inzwischen wurde der 4C auch als Spider auf den Markt gebracht. Der Alfa Spider genießt Kultstatus in der Fangemeinde, spätestens als Dustin Hoffmann im Film "Die Reifeprüfung" damit die Braut kurz vor der Hochzeit klaute.

Avantgarde auf vier Rädern
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Die chinesischen Schriftzeichen deuten es an: Mit dem Ausbau der Linie zur eigenen Marke zielen die Franzosen vor allem auf den chinesischen Markt. Dort lässt sich mit der europäischen Herkunft viel Geld verdienen.

(Foto: PR)
Eine Göttin in Paris
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Nicht umsonst bemühen die Franzosen in der Werbung immer wieder die DS. Die Göttin, jenes legendäre Modell, das bei seiner Premiere im Jahr 1955 weltweit Begeisterung hervorrief und bis heute bei Sammlern Kultstatus genießt.

(Foto: dpa)
Bentley - der Erfolg des Fehlgriffs
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Es war ein klassischer Fehlstart, den Ferdinand Piëch 1998 beim Einstieg in die Luxusklasse hinlegte. Per Handstreich hatte der Konzernpatriarch im Übernahmekampf um Rolls-Royce den Rivalen BMW ausgestochen - und für knapp 750 Millionen Euro den Zuschlag erhalten. Doch das Paket enthielt am Ende lediglich einige hundert Arbeiter und die Rechte für die Marke Bentley. Als der Lapsus auffiel, hatte sich BMW längst die Namensrechte für Rolls Royce gesichert. „Bentley ist jeden Penny wert“, hielt der Alte ungerührt dagegen.

(Foto: dpa)
Bentley - der Erfolg des Fehlgriffs
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Er sollte Recht behalten: Inzwischen, knapp 17 Jahre später, kann Bentley auf eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte zurückblicken. Allein 2014 erzielte die britische Automanufaktur mit Sitz im nordenglischen Crewe mit mehr als 11.000 verkauften Autos eine neue Bestmarke in der 96jährigen Geschichte des Unternehmens. Hatte der operative Gewinn 2011 noch überschaubare acht Millionen Euro betragen, lieferte die britische Edelmarke der deutschen Konzernmutter 2014 einen operativen Gewinn von ordentlichen 168 Millionen Euro ab. 

(Foto: ap)
Bentley-Bestseller mit Ansage
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20.000 Autos bis zum Jahr 2020, das ist eine schöne Zielsetzung“, gab Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer bereits als Messlatte aus. Einen wesentlichen Beitrag dazu soll erstmals auch ein luxuriöser Geländewagen leisten, im Branchenjargon SUV genannt, der für 2016 geplant ist. Britisches Understatement steht dabei nicht hoch im Kurs: Das neue Auto solle "der exklusivste, luxuriöseste, schnellste und teuerste SUV der Welt" werden, sagt der Bentley-Chef.

(Foto: ap)

Die neue Giulia soll der Startschuss für Comeback von Alfa sein. Insgesamt fünf Milliarden Euro hat der Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne für die Wiedergeburt der italienischen Kultmarke mit der grünen Schlange im Logo veranschlagt. Sogar das Logo selbst wurde modernisiert. Mehr als 500 Ingenieure arbeiten seit Jahren an den technischen Grundlagen für die italienische Wiedergeburt. Mit insgesamt acht neuen Modellen soll Alfa nicht nur den US-Markt zurückerobern, sondern zum Herausforderer für Audi und BMW heranwachsen, darunter zwei neue Mittelklassemodelle und ein SUV.

Die Pläne sind ambitioniert: In vier Jahren will Marchionne mit Alfa 400 000 Autos verkaufen– mehr als fünfmal so viel wie bisher. Ein Richtwert, der für die Marktforscher von IHS Automotive kaum zu schaffen ist. Sie rechnen mit halb so viel verkauften Fahrzeugen. Auch die schnelle Modellentwicklung wird von Marktbeobachtern kritisch bewertet. „Fiat will zu viel auf einmal. Warum geht man gleich mit acht neuen Modellen in den Markt und geht dabei die Gefahr ein, acht Mal Durchschnitt zu produzieren?“, fragt Markenexperte Gietl.

„Marchionne darf keinen Fehler machen“
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