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Analyse Gewinnplus für Volkswagen: Der Autoriese trotzt der Absatzkrise

Während andere Autobauer und Zulieferer ihre Prognosen zurückschrauben müssen, kann VW-Chef Diess die Prognose bestätigen. Doch der Autoriese hat auch Schwächen.
25.07.2019 Update: 25.07.2019 - 08:03 Uhr Kommentieren
VW: Gewinnplus für Volkswagen Quelle: dpa
Herbert Diess

Der VW-Chef legt gute Zahlen für das zweite Quartal vor.

(Foto: dpa)

Wolfsburg Der Autohersteller Volkswagen hat in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres sein Ergebnis gesteigert – trotz einer schwächeren Nachfrage. Das sind die Fakten:

  • Das Unternehmen hat seinen operativen Gewinn von 8,2 auf 9 Milliarden Euro erhöht. Eingerechnet sind dabei Sondereinflüsse, die unter anderem für die Aufarbeitung des Abgasskandals angefallen sind. Der Umsatz lag mit 125,2 Milliarden Euro um 4,9 Prozent über dem Vorjahresniveau.
  • Der Absatz von Autos schrumpfte im Berichtszeitraum um 2,8 Prozent auf 5,4 Millionen.
  • Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Volkswagen unverändert mit einem leichten Plus bei den Autoverkäufen und einem Umsatzzuwachs von bis zu fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die operative Marge will der Konzern auf 6,5 Prozent erhöhen.

Das fällt positiv auf

Gesunde Kernmarke: Volkswagen kann seine Prognose für das laufende Jahr halten, obwohl die Branche insgesamt unter einer schwächeren Nachfrage leidet. VW-Finanzchef Frank Witter betonte explizit mit Verweis auf das schwächere Marktumfeld, dass VW an der Erwartung für das Gesamtjahr festhalte.

Auch die Entwicklung der Kernmarke VW ist positiv. Sie hat ihren Umsatz um 3,4 Prozent auf 44,1 Milliarden Euro und ihren operativen Gewinn um knapp zehn Prozent auf 2,3 Milliarden Euro erhöhen können. Geholfen hat dabei ein Sparprogramm, das in den kommenden Jahren intensiviert werden soll.

Positive Randnotiz: Der Edelmarke Bentley ist es gelungen, die Verlustzone zu verlassen. Der operative Gewinn summiert sich zwar nur auf 57 Millionen Euro, aber immerhin ist der Ableger keine finanzielle Belastung mehr. Im ersten Halbjahr 2018 hatte die Marke noch einen Verlust 80 Millionen Euro gemacht.

Das fällt negativ auf

Problem im Premiumsegment: Der Umsatz der Tochter Audi ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 31,2 auf 28,8 Milliarden Euro eingebrochen. Der operative Gewinn fiel mit 2,3 Milliarden Euro um eine halbe Milliarde Euro schwächer aus. Der Hersteller von Premiumfahrzeugen leidet unter Produktverzögerungen und den Nachwehen der Dieselaffäre, die das Geschäft noch immer lähmt.

So belastet der Skandal um manipulierte Dieselmotoren das Ergebnis weiter unverändert. Allein im ersten Halbjahr verminderte der Skandal das Ergebnis um eine Milliarde Euro. VW muss seine Leasingverträge als eigene Finanzschulden und damit anders bislang in der Bilanz ausweisen. Die Nettoliquidität sinkt damit um etwa ein Viertel auf 15,9 Milliarden Euro.

 

Was jetzt passiert

Konzernumbau geht weiter: Der Vorstand um VW-Chef Herbert Diess wird sich bemühen, den Kurs im weiteren Jahresverlauf zu halten. Angesichts der sich abschwächenden Konjunktur könnte das zunehmend schwierig werden. Die Wettbewerber Daimler und BMW wie auch der Zulieferer Continental haben ihre Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr zurückschrauben müssen.

Den Umsatz will Volkswagen um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswerte steigern, die operative Marge soll bei 6,5 Prozent liegen.

Nicht minder wichtig als die stabile Geschäftsentwicklung ist der laufende Konzernumbau. Nach der Ablösung der Lkw-Tochter Traton (Scania, MAN) und deren Börsengang sollen nun weitere Randbereiche veräußert werden. Dazu zählt der Motorenbauer MAN Turbo sowie die Beteiligung an der Renk AG. Nach Möglichkeit wollen die Niedersachsen die Aktivitäten noch in diesem Jahr veräußern.

Mehr: Fast ein Jahrzehnt ging es in der Autoindustrie immer nur aufwärts. Nun kippt die Konjunktur und viele Zulieferer klagen über scharfe Einbrüche. Das Ende des langen Booms in der Autoindustrie

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