Angebot nachgebessert Lafarge und Holcim zementieren Megafusion

Lafarge und Holcim haben sich auf ein neues Übernahmeangebot geeinigt.
Zürich Die Zementkonzerne Holcim und Lafarge haben ihre auf der Kippe stehende Megafusion gerettet. Die Unternehmen einigten sich auf einen neuen Preis, wie Holcim am Freitag mitteilte. Holcim verhinderte zudem, das Lafarge-Lenker Bruno Lafont Chef des fusionierten Unternehmens wird. Ein neuer Konzernchef soll in Kürze bekanntgegeben werden.
Des weiteren wurde das Austauschverhältnis zugunsten der Holcim-Akionäre nachgebessert. Nun erhalten die Lafarge-Eigner für zehn eigene Aktien neun Titel von Holcim. Bei dem im April vergangenen Jahres angekündigten größten Zusammenschluss in der Geschichte der Branche war ursprünglich ein Austauschverhältnis von eins zu eins vereinbart worden. Die Fusion solle im Juli vollzogen werden. Damit entsteht ein neuer Konkurrent für die deutsche Heidelberg Cement.
Im Verhandlungspoker hatte am Donnerstag bereits ein Großaktionär eine potenzielle Einigung anklingen lassen. Der zweitgrößte Eigner von Lafarge, Nassef Sawiris, die Gespräche zwischen den beiden Seiten befänden sich auf Kurs. „Worüber jetzt mit der Unterstützung der beiden Aufsichtsräte und aller Schlüsselaktionäre gesprochen wird, ist die Wiederherstellung einer Transaktion, die buchstabengetreu eine Fusion unter Gleichen ist“, sagte der Ägypter in einem Telefon-Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Nachdem der im vergangenen April eingefädelte Deal über Monate unbestritten schien, trat die Schweizer Seite am vergangenen Sonntag auf die Bremse. Holcim forderte angesichts des zuletzt besseren Geschäftsgangs Nachbesserungen beim Preis und opponierte angesichts seines Führungsstils Insidern zufolge gegen Bruno Lafont als Chef des fusionierten Konzerns.
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Im Raum stand zuletzt der Vorschlag, dass Lafont nicht Konzernchef wird, sondern sich stattdessen den Aufsichtsrats-Chefposten mit Holcim-Präsident Wolfgang Reitzle teilen soll. Diese Entscheidung steht nun aber noch aus.
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