Anlagenbau Siemens steigt bei mobilem Kraftwerk ein

In anderen Sparten wird über Verkäufe nachgedacht, in Südkorea geht sein Unternehmen neue Wege: Ob der Siemens-Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser eine Vision für den Kraftwerkteilebauer hat?
Seoul Der Kraftwerksausrüster Siemens Energy Solutions will sich in Südkorea an einem Pilotprojekt zum Bau eines mobilen Kraftwerksschiffs beteiligen. Das „Mobile Powership“ werde zum ersten Mal ein Gas- und Dampfkombi-Kraftwerk mit einem Speicher für Flüssiggas verbinden, teilte der weltgrößte Schiffbauer Hyundai Heavy Industries am Dienstag mit. Beide Unternehmen unterzeichneten in Seoul zusammen mit Polaris Shipping und dem Kraftwerksbauer Korea Midland Power eine Vereinbarung über ein Projekt-Konsortium. Bis zur geplanten Fertigstellung des Spezialschiffs Ende 2017 sollen 940 Millionen Dollar, das sind umgerechnet rund 684 Millionen Euro, investiert werden.
Erstmals werde eine Kraftwerksanlage in eine schwimmende sogenannte Regasifizierungseinheit installiert, hieß es. In solchen Anlagen wird flüssiges Erdgas um wenige Grad angewärmt, so dass die tiefgekühlte Flüssigkeit wieder in den gasförmigen Zustand übergeht. Die Verflüssigung hat große Vorteile für den Transport auf Schiffen. Das „Mobile Powership“ sei ein „mobiles Kraftwerk, das sich schnell bei Naturkatastrophen wie etwa Erdbeben und Fluten einsetzen lässt“. Siemens Energy Solutions wurde im Oktober in Südkorea gegründet, um das Geschäft in der Asien-Pazifik-Region und in Nahost zu steuern.
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Solche Mobile Powerschiffe hat die US-Marine schon längst in Betrieb. Und diese sind selbstverständlich mit Kernkraft betrieben. Die US Flugzeugträger sind nuklear-elektrisch angetrieben und dafür vorbereitet, ihre Elektrizität an Land zu liefern. In den USA sind sie deshalb, wenn sie im Heimathafen liegen, als Not-Kraftwerke für den Zivilschutz eingeplant.
Die USS George Washington, die vor der Küste liegt, könnte 200 MW abgeben.