Anlagenbauer Gea Wie ein Maschinenbauer vom Snack-Boom profitiert

Globalen Trends wie Urbanisierung, höhere Anforderungen an die Nahrungsmittelsicherheit und verschärfte Umweltauflagen helfen Spezialmaschinenbauern wie Gea.
Düsseldorf Schnell noch einen kleinen Happen zwischendurch: Ob geschichtete Kekse, Cracker oder Hörnchen mit Vanillecreme – der Markt für Snacks boomt und zwar weltweit. Rund um den Globus gaben die Verbraucher nach Analysen des Marktforschers Nielsen rund 380 Milliarden US-Dollar für süße und salzige Kleinigkeiten aus.
Während in den Industriestaaten der Verbrauch moderat steigt, legen die Schwellenländer ein deutlich höheres Tempo vor. An der Spitze steht Lateinamerika mit einem jährlichen Zuwachs von neun Prozent. Herzhafte Snacks wie Weizencracker, Reiswaffeln oder Pita-Chips waren sogar noch häufiger gefragt. „Das ist ein interessanter Markt“, sagt Jürg Oleas , „er lebt von der andauernden Neuerung.“
Oleas ist Vorstandschef des Düsseldorfer Spezialmaschinenbauers Gea, der die weltweite Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie mit entsprechenden Produktionsanlagen beliefert. Erst von anderthalb Jahren hat der Mittelständler seinen Snackbereich durch gezielte Zukäufe ausgebaut und kommt hier inzwischen auf einen Umsatz von rund 150 Millionen Euro.
Interessant sind die Zuwachsraten: Sie lägen zwischen fünf und zehn Prozent im Jahr, sagte Oleas. Geliefert wird, was gefällt: So produziert ein mexikanischer Kunde Lollipops, die er mit Chilipulver bestäubt. Im Land der scharfen Tortillas „ein Riesenrenner“, sagt der Gea-Chef.
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Erst im vergangenen Herbst hat er einen italienischen Kunden besucht, der rein vegane Snacks produziert, glutenfrei und ohne Allergene. Die Gea-Maschinen stehen in Reinräumen wie bei der Computerchip-Produktion, damit sich auch ja keine Pollen auf den Keksen niederlassen. „Die Qualitätskontrolle ist extrem“, sagt Oleas. „Das Wachstum auch – und die Snacks schmecken trotzdem.“
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