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Apple-Zulieferer Keine Fusion von Dialog mit AMS

Der Zusammenschluss unter Gleichen ist gescheitert: Die Chipentwickler Dialog Semiconductor und AMS werden nicht fusionieren, es sei zu keiner Einigung gekommen. Dialog werde seinen profitablen Wachstumskurs fortsetzen.
22.07.2014 Update: 22.07.2014 - 11:04 Uhr Kommentieren
Rund drei Viertel des Umsatzes erwirtschaftet Dialog mit dem iPhone- und iPad-Hersteller Apple, den auch AMS beliefert. Quelle: ap

Rund drei Viertel des Umsatzes erwirtschaftet Dialog mit dem iPhone- und iPad-Hersteller Apple, den auch AMS beliefert.

(Foto: ap)

Frankfurt Die erwartete Milliardenfusion in der europäischen Chip-Branche kommt nicht zustande: Der deutsch-britische Apple-Lieferant Dialog Semiconductor und die österreichische AMS konnten sich "trotz intensiver Verhandlungen" nicht auf eine gemeinsame Strategie und das richtige Umtauschverhältnis für die Dialog-Aktien einigen. Die Gespräche seien daher abgebrochen worden, erklärten beide Unternehmen am Dienstag. Sie hätten nach britischem Recht, dem Dialog unterliegt, bis Donnerstag Zeit gehabt, um sich zu einigen. Den Plänen zufolge hätte die in Zürich börsennotierte AMS die im TecDax gelistete Dialog übernommen, die neue Firma wäre über drei Milliarden Euro wert gewesen. "Mit dem Ende der Diskussionen kehren wir zum Tagesgeschäft zurück", erklärte Dialog-Chef Jalal Bagherli.

"Letztlich gab es keine gemeinsame Basis, auf der wir weitermachen konnten", sagte ein AMS-Sprecher in Unterpremstätten bei Graz. "Die Zahlen und die Bewertung haben eine Rolle gespielt, aber es ging auch um die Strategie." Neben den erwarteten Synergieeffekten sei mehr notwendig gewesen, um den Zusammenschluss zu einem Erfolg zu machen. "Und das haben wir nicht gesehen." AMS darf nun nach britischem Börsenrecht für sechs Monate keinen neuen Anlauf zu der Fusion unternehmen.

Die Aktien beider Unternehmen reagierten wenig auf die Absage. AMS verloren 0,9 Prozent auf 141,20 Franken, Dialog 0,3 Prozent auf 22,75 Euro.

Beide Unternehmen wollen nun ihr Kerngeschäft weiterentwickeln. AMS, die frühere austriamicrosystems, ist vor allem bei Sensoren stark, Dialog entwickelt Teile für das Energiemanagement in Handys und LED-Lampen. Rund drei Viertel des Umsatzes erwirtschaftet Dialog mit dem iPhone- und iPad-Hersteller Apple, den auch AMS beliefert. Während AMS noch eine eigene Fertigung unterhält, beschränkt sich Dialog auf die Entwicklung von integrierten Schaltungen, die dann von Auftragsfertigern gebaut werden. Dialog wolle auch weiterhin Gelegenheiten ausloten, sein Produktportfolio und den Markt zu erweitern - auch mit strategischen Transaktionen. AMS hat von Übernahmen dagegen erstmal genug: "Es war eine interessante Gelegenheit, aber weitere Transaktionen stehen nicht oben auf unserer Liste", sagte der Sprecher.

Große Zusammenschlüssse in der Chipbranche sind selten. Investoren fiebern zwar seit Jahrzehnten auf eine Konsolidierung hin, doch die Schwankungsanfälligkeit des Geschäfts und die Eigentümlichkeiten der Branche haben große Fusionen verhindert. Die Aussicht auf schwächere Wachstumsraten für den Tablet- und Smartphoneabsatz könnte Zulieferer allerdings zu vorausschauenden Fusionen treiben. Die europäische Chipbranche ist weitgehend auf Spezialitäten wie Handy-, Auto- oder Sicherheitshalbleiter ausgerichtet. In den USA werden vor allem Prozessoren, in Asien Speicher gebaut. Halbleiterriesen wie Intel drängen allerdings zur immer stärkeren Integration der hochkomplexen Bauteile. Der Trend geht zum System auf einem Chip, das immer mehr Funktionalitäten eines Geräts auf einem winzigen Stück Silizium bündelt.

Den Fusionsplänen nach hätte Dialog den Vorstandschef des neuen Unternehmens gestellt, der Aufsichtsratschef wäre von AMS gekommen. Dialog wird seit neun Jahren von dem iranischstämmigen Jalal Bagherli geführt. Offizieller Sitz des Unternehmens ist London, das Unternehmen mit 1100 Mitarbeitern hat seine Wurzeln aber in Kirchheim unter Teck bei Stuttgart. AMS beschäftigt 1400 Menschen. Das Unternehmen profitiert von der großen Nachfrage nach Smartphones und Tablet-Computern. Dafür produzieren die Österreicher Licht- und Lagesensoren sowie Mini-Mikrofone zur Spracherkennung.

  • rtr
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