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Arbeitsplatzabbau in der Autoindustrie? Roboter zetteln Revolution in der Werkshalle an

Die Automobilhersteller werden den Einsatz von Robotern sowohl in der Fertigung als auch für Dienstleistungen weiter erhöhen. Die Sorge geht um, dass in Deutschlands Vorzeigebranche ein großer Arbeitsplatzabbau droht.
07.06.2017 - 20:34 Uhr Kommentieren
Schweißroboter montieren im VW-Werk in Zwickau die Karosserie des neuen Golf 7. Alin Albu-Schäffer, Professor für Robotersysteme an der Technischen Universität München, ist der Meinung: „Wir werden einen großen Sprung bei Robotern erleben.“ Quelle: picture alliance / ZB
VW-Golf-Produktion im Zwickauer Werk

Schweißroboter montieren im VW-Werk in Zwickau die Karosserie des neuen Golf 7. Alin Albu-Schäffer, Professor für Robotersysteme an der Technischen Universität München, ist der Meinung: „Wir werden einen großen Sprung bei Robotern erleben.“

(Foto: picture alliance / ZB)

Konstanz Langsam bewegt sich der Schweißroboter auf die Golf-Karosse im Wolfsburger VW-Werk zu. Die Spitze dreht sich und fährt genau auf den programmierten Schweißpunkt. Es dauert nur Sekunden und der Roboter hat die beiden Blechteile an dieser Stelle bei mehreren Hundert Grad fest miteinander verbunden. Tausende solcher Schweißpunkte gibt es bei einem Auto, sie sorgen letztlich für die Stabilität der Karosserie.

Roboter sind in der Autoproduktion in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Auf 10.000 Arbeitnehmer kommen jeweils 300 Roboter – und es werden künftig noch mehr. „Da gibt es noch sehr viel Potenzial“, sagt Wilhelm Bauer vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation. Die Preise sind in Bewegung geraten: Weil Roboter billiger werden, werden sie häufiger in der Produktion eingesetzt. Leichtbau-Roboter sind die nächste Stufe dieser Entwicklung.

Den Einsatzmöglichkeiten ist kein Ende gesetzt, Roboter können nicht nur in der Produktion verwendet werden. Kommt der Dienstleistungs-Roboter, der in der Volkswagen-Werkskantine das Essen serviert? Kommt hinterher der Putzroboter, der aufräumt und auch noch das Geschirr abwäscht? Forscher sind davon überzeugt, dass solche Maschinen eines Tages zum Alltag gehören werden, auch wenn es noch einige Jahre dauern wird.

Porsche zahlt seinen Beschäftigten Bonus von 9.111 Euro
Porsche
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2016 konnte Porsche das beste Jahr der Firmengeschichte vermelden, die Profitabilität stieg um etwa zehn Prozent. Gemessen daran fiel die Bonus-Anhebung bei der VW-Tochter sogar relativ gering aus. Dies liegt auch an dem Sparkurs, den die Wolfsburger Konzernlenker wegen des Dieselskandals einschlagen mussten.

(Foto: dpa)
Porsche-Chef Oliver Blume
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Die Mitarbeiter dürfen sich nach dem guten Geschäftsjahr über einen hohen Bonus freuen. Jeder Beschäftigte in Deutschland bekomme 9111 Euro als Sonderzahlung. Vor einem Jahr lag die Extrazahlung noch bei 8911 Euro. Die Zahl ist eine Anspielung auf das Sportwagen-Modell 911. Den Bonus erhalten 21.000 Beschäftigte an den deutschen Porsche-Standorten, ob Ingenieur, Mitarbeiter am Produktionsband, Wachmann, Kantinenpersonal oder Putzfrau.

(Foto: dpa)
Daimler
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Die Zeiten stürmischen Wachstums sind für Daimler vorerst wieder vorbei. Trotz eines Umsatzplus von 3 Prozent auf 153,3 Milliarden Euro belastete ein Gewinneinbruch im letzten Quartal 2016 im Nutzfahrzeuggeschäft die Bilanz. Auch wenn sie etwas kleiner ausfällt – die Beschäftigte von Daimler erhalten für 2016 eine satte Prämie.

(Foto: AP)
Daimler-Chef Dieter Zetsche
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Jeweils 5400 Euro zahlt Daimler 130.000 in Deutschland nach Tarifvertrag Beschäftigten im April 2017 extra. Im Vorjahr betrug die Prämie noch 5650 Euro.

(Foto: dpa)
BMW
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Nach zwölf Jahren an der Spitze muss BMW den Titel des größten Oberklasse-Autobauers der Welt an Mercedes abgeben. Rund 2,0 Millionen Wagen mit weiß-blauem Emblem lieferten die Bayern an Kunden weltweit aus (plus 5,2 Prozent). Die Beschäftigten erhalten für 2016 trotzdem eine höhere Erfolgsbeteiligung als Daimler. Ein Facharbeiter am Band des bayerischen Autobauers bekommt im Schnitt mehr als zwei Monatsgehälter.

(Foto: dpa)
BMW-Chef Harald Krüger
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8095,50 Euro je Mitarbeiter werden im Mai ausbezahlt, weitere 900 Euro in die Altersvorsorge gesteckt, wie ein BMW-Sprecher erläuterte. Im Vorjahr erhielten die Tarifmitarbeiter 8375 Euro, allerdings ohne Beitrag zur Altersvorsorge.

(Foto: Reuters)
Volkswagen
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Die 120.000 VW-Mitarbeiter im Haustarif sollen trotz der immensen Kosten für den Dieselskandal für das Jahr 2016 eine Erfolgsbeteiligung von voraussichtlich rund 2900 Euro bekommen. Wie üblich wurde bereits ein Abschlag Ende November an die Mitarbeiter gezahlt, mit dem Mai-Entgelt soll nun der Rest folgen.

(Foto: dpa)

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind unvermeidlich, Arbeitsplätze könnten also auch durch den Dienstleistungs-Roboter in Gefahr geraten. Zugleich entstehen wieder neue Stellen: In den Unternehmen, in denen Ingenieure und Software-Entwickler etwa solche Maschinen bauen. Auch die Gewerkschaften beschäftigen sich intensiv mit den Konsequenzen dieser Veränderung. Auf einer Konferenz in der Nähe von Konstanz hat sich die IG Metall mit der neuen Roboterwelt auseinandergesetzt.

Alin Albu-Schäffer, Professor für Robotersysteme an der Technischen Universität München, gab sich optimistisch. „Wir werden einen großen Sprung bei Robotern erleben“, sagte Albu-Schäffer, der auch das Institut für Robotik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt leitet. Der Programmieraufwand bei Robotern werde in den nächsten Jahren deutlich abnehmen. Der Schlüssel dafür sei die Künstliche Intelligenz: Roboter würden mit selbstlernenden Systemen ausgestattet. Neue, zusätzliche Programmierschritte würden dadurch überflüssig.

Der Robotik-Professor sieht eine Entspannung bei der gesetzlichen Aufsicht. In der Vergangenheit habe es seltener eine Zulassung dafür gegeben, dass Menschen und Roboter mit- und nebeneinander arbeiten dürfen, bei der sogenannten „Mensch-Roboter-Kollaboration“ (MRK). Die Sicherheit für die Arbeiter sei nicht garantiert, von den Maschinen seien zu große Gefahren ausgegangen, so etwa die Meinung bei den Berufsgenossenschaften.

Was Autokäufer wählen würden
Volkswagen
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Korreliert das Fahren bestimmter Automarken mit parteipolitischen Präferenzen? Die Nürnberger Marktforschung Puls hat im Mai 2017 daher 1010 Autokäufer zu ihrem Wahlverhalten befragt. Mit teils erstaunlichen Ergebnissen. Da wäre beispielsweise Volkswagen: Europas größter Autobauer, nach dem Dieselskandal bei den Grünen verrufen? Von wegen! Immerhin stolze sieben Prozent der Volkswagenfahrer geben an, grün zu wählen – auf so viel Gegenliebe unter den Umweltrettern stößt nur noch eine weitere Marke. Auch für die Linke können sich sieben Prozent begeistern, für die AfD gar elf. Und: Mit 26 zu 18 Prozent schlägt die Union die SPD.

(Foto: AFP)
Mercedes-Benz
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Bundeskanzlerin Angela Merkel und Mercedes-Chef Dieter Zetsche sind offenbar ein echtes Dreamteam: Mercedes-Käufer sind für CDU/CSU eine sicher Bank, 32 Prozent wählen der Studie zufolge die Union. Nur 18 Prozent entfallen auf die SPD. FDP und AfD holen je 10 Prozent. Gar nichts übrig haben Mercedes-Käufer für die Linke: Sie erhält nicht ein einziges Prozent der Mercedes-Fahrer.

(Foto: dpa)
Audi
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Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat gut Lachen: Auch Audi wird besonders von konservativen Fahrern geschätzt, 31 Prozent der Käufer wählen CDU/CSU. Und die Kunden der Ingolstädter können sich noch weniger für die SPD erwärmen als Mercedes-Käufer, nur 13 Prozent würden für die Sozialdemokraten stimmen. Im Nacken sitzen denen bereits FDP und AfD mit erneut je 10 Prozent. Die Linke schafft bei Audi die fünf-Prozent-Marke.

(Foto: dpa)
Ford
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Elf Prozent der Ford-Käufer wählen die Linke – zwölf Prozent wiederum die AfD. 19 Prozent entscheiden sich für die Union, 14 Prozent für die SPD. Die FDP schafft mit fünf Prozent die entsprechende Hürde, die Grünen scheitern mit vier Prozent knapp. Die stärkste Fraktion macht bei der US-Marke eine andere Gruppe aus: 20 Prozent der Ford-Käufer wissen gar nicht, wen sie wählen sollen.

(Foto: dpa)
BMW
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Aller guten Dinge sind drei: Der dritte Premium-Hersteller, das dritte Mal stimmen 10 Prozent der Kunden für die FDP. Weit weniger erfreulich fällt das Ergebnis diesmal für die Union aus: Von den BMW-Käufern gibt es nur 19 Prozent, die SPD schafft 14 Prozent. Die AfD kann sich über satte 12 Prozent freuen.

(Foto: dpa)
Opel
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Patt zwischen den Volksparteien: Opel-Käufer entscheiden sich zu je 19 Prozent sowohl für CDU/CSU und die SPD. Viele Sympathien gibt es außerdem am linken wie auch am rechten Rand: 10 Prozent gibt es für die Linke, 13 Prozent für die AfD.

(Foto: dpa)
Skoda
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Und bei den Skoda-Käufern ist es dann soweit: Die SPD übernimmt die Führung. Mit 26 zu 25 Prozent schlagen die Sozialdemokraten die Union hauchdünn. Allerdings läuft alles auf eine große Koalition hinaus: In den Skoda-Bundestag schaffen es sonst nur noch FDP und AfD mit jeweils 9 Prozent, Grüne und Linkspartei bleiben mit je 4 Prozent auf der Strecke.

(Foto: dpa)

„Erst hieß es: Geht nicht“, sagte der Professor, „aber inzwischen geht es dann doch.“ Der Alltag in den Fabriken beweise, dass sich mögliche Sicherheitsprobleme in den Griff bekämen ließen. Dienstleistungs-Roboter seien auf jeden Fall zu erwarten, möge ihr Einsatz auch noch in etwas weiterer Ferne liegen.

Für eine Gewerkschaft wie die IG Metall ist es ein zentraler Punkt, dass die Beschäftigungszahlen trotz des verstärkten Einsatzes von Robotern gehalten werden können. „Wie verteilen wir die Rationalisierungsgewinne?“, fragte der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann. Auf der Tagung überwog der Optimismus. „Arbeitslosigkeit muss es nicht geben“, meinte der frühere VW-Personalvorstand Horst Neumann, vor seiner Zeit bei Volkswagen selbst einflussreicher IG-Metall-Funktionär.

„Maschine und Mensch unterstützen sich gegenseitig“
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