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Audi, BMW, Daimler und Nokia Here Alle gegen Google

Mit der Übernahme des Kartendienstes Nokia Here zieht die deutsche Autoindustrie in den Kampf gegen das Silicon Valley. Klar ist: Die Premiumhersteller Audi, BMW und Daimler brauchen künftig noch weitere Partner.
07.12.2015 - 18:24 Uhr Kommentieren

Digitalisierung: So wollen deutsche Autobauer Google und Apple schlagen

München Sean Fernback ist ein glücklicher Hausherr. „Wir haben unser Wunschergebnis“, sagt der Chef des Kartendienstleisters Nokia Here. „Das Schicksal ist nun in unserer eigenen Hand“. Und auch seine Gäste sind um große Worte nicht verlegen. Hier gehe es um die „Mobilität der Zukunft“, sagt Audi-Chef Rupert Stadler. Einen „historischen Schritt“ nennen BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich und Daimler Forschungschef Thomas Weber die Übernahme von Nokia Here durch die drei Autokonzerne.

Am vergangenen Freitag haben die drei deutschen Premiumhersteller den gemeinsamen Kauf des Berliner Unternehmens endgültig besiegelt. Am Montag stellten sie ihre Pläne in Berlin vor – ganz im Stil des Hauses, auf Englisch und ohne Krawatte. 2,8 Milliarden Euro haben die drei Erzrivalen für das Berliner Unternehmen auf den Tisch geblättert, der alles andere ist als ein schnöder Kartendienst.

Aus Nokia Here soll in den kommenden Jahren eine Art goldenes Ei der Autoindustrie entstehen. Die präzisen Karten der Berliner sollen mit den Sensoren der Autos vernetzt werden und so ein exaktes Echtzeitbild der Umgebung schaffen. So wird aus einem Auto ein „intelligentes Device“, wie man neuerdings in der Branche sagt. Bremst das Auto der Zukunft meldet es diese Information an das nächste, das dann bremst, bevor die Fahrer die Gefahr bemerkt haben wird.

Wie BMW, Daimler und Audi künftig die Welt vermessen
Kameraauto von Here
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Die Kamerautos von Here vermessen mit teuren Apparaturen die Straßen. Auf dem Dach sind zahlreiche Sensoren montiert. Wilfried Ness (am Steuer) gehört zu einem Kartenteam der Nokia-Tochter, die jetzt an die deutschen Premiumhersteller verkauft wird.

(Foto: )
Aufbau mit Sensoren
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Die Kameras zeigen nach vorne, hinten, links und rechts – sie schießen hochauflösende Bilder. Lasertaster vermessen die Häuserfronten – Lidar nennen Experten diese Technologie, bei der aus vielen kleinen Punkten ein Bild zusammengesetzt wird. Ganz oben...

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GPS-Empfänger
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... thront ein GPS-Empfänger. Er soll die Position des Fahrzeugs möglichst genau orten. Der gesamte Aufbau kostet mehr als das Auto selbst.

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Kabelstrang
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Den Aufbau montiert Nokia auf einem herkömmlichen Dachgepäckträger, die Kabel laufen von dort ins Innere...

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Blick ins Auto
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... zu einem Computer, der im Fußraum des Beifahrersitzes steht. Dort werden die Daten gespeichert – die Festplatte fasst ein Terabyte, also 1024 Gigabyte. Binnen einer Woche ist sie voll, mit Fotos und Daten.

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Tablet als Navigationsgerät
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Hier geht's lang: Ein Tablet-Computer dient als Navi und Kontrollstation. Der Fahrer kann sich die Routen anzeigen lassen...

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Perspektiven der vier Kameras
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... und die Ergebnisse kontrollieren. Hier Aufnahmen der hochauflösenden Kameras, die in vier Richtungen zeigen.

Was zunächst die Autos sicherer machen wird, endet morgen schon in der Ablösung des Fahrers. Algorithmen, gespeist aus riesigen Datenwolken übernehmen erst das Steuer einzelner Autos und anschließend den Verkehr ganzer Städte. Das ist die Vision – und dafür braucht man Nokia Here.

Die einstige Tochter des finnischen Nokia-Konzerns ist neben Tom Tom einer der letzten unabhängigen Kartendienste jenseits des US-Riesen Google. Das macht die Berliner so wichtig. Denn die Amerikaner arbeiten mit Hochdruck an dem Eintritt in das Mobilitätsgeschäft und versuchen möglichst viele Partner aus der Autoindustrie für ihr Projekt zu gewinnen. Das ist nun auch das erklärte Ziel der Deutschen.

Steigen auch Ford und Toyota bei dem Dienst ein?
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