
Der Audi-Chef (hier auf der Automesser in Genf) hält die Digitalisierung für einen größeren Einschnitt als die industrielle Revolution. Das sagte er in Shanghai auf der CES.
Shanghai Die Digitalisierung verändert die Welt nach Überzeugung von Audi-Chef Rupert Stadler noch „schneller und tiefgreifender als die industrielle Revolution in Europa vor 150 Jahren“. In einer Rede zur Eröffnung der Verbraucher-Elektronik-Messe CES, die erstmals in Asien stattfindet, sagte Stadler am Sonntag in Shanghai, nie zuvor habe sich auch die Autoindustrie so schnell und umfassend geändert wie heute. Neben der Nachhaltigkeit sei die Digitalisierung heute die zweite große Triebkraft der Branche.
Mehr als 200 Aussteller aus 15 Ländern nehmen bis Mittwoch an der Consumer Electronics Show (CES) in der ostchinesischen Hafenstadt teil. Im Mittelpunkt der Gadget-Show stehen die Vernetzung verschiedenster Geräte, die Digitalisierung des Autos oder auch pilotierte Navigation. Die sonst immer im Januar in Las Vegas stattfindende Technik-Messe zählt zu den wichtigsten Plattformen der Elektronik-Welt. Organisatoren der CES Asia sind die US-Vereinigung für Verbraucher-Elektronik (CEA) und der Shanghaier Messeveranstalter Intex.
Chery - 496.000 verkaufte Fahrzeuge
Der größte unabhängige Autohersteller China ist einer der Kooperationspartner von Daimler und drängt mit der Marke Qoros auch auf den internationalen Markt.
Quelle: CAAM, Stand: 2012
Honda - 589.000 verkaufte Fahrzeuge
In Kooperation mit Dongfeng starteten die Japaner im Jahr 2005 die Produktion des Honda Fit. Acht Jahre später kommen sie auf einen Marktanteil von vier Prozent.
Chevrolet - 689.000 verkaufte Fahrzeuge
Das Joint Venture mit der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) zahlt sich für den Branchenriesen GM aus. Exklusive Modelle wie der Chevrolet Sail bescheren einen Marktanteil von sechs Prozent.
Buick - 697.000 verkaufte Fahrzeuge
Die zweite GM-Tochter in China verkauft sogar noch etwas mehr Fahrzeuge. Künftig sollen auch Opel-Modelle unter dem Logo der Amerikaner auf dem chinesischen Markt verkauft werden.
Toyota - 747.000 verkaufte Fahrzeuge
Der Weltmarktführer erreicht in der Volksrepublik keinen Spitzenplatz. Nun wollen die Japaner 154 Millionen Euro in ein neues Entwicklungszentrum in China investieren.
Changan - 751.000 verkaufte Fahrzeuge
Aus einem Joint Venture mit Suzuki ist über die Jahre der zweigrößte chinesische Autohersteller geworden. Zuletzt präsentierten die Chinesen ihre Modelle auch auf der IAA in Frankfurt.
Nissan - 793.000 verkaufte Fahrzeuge
Nachdem ein Streit um eine Inselgruppe die Verkäufe der Japaner hatte einbrechen lassen, erholen sich die Verkaufszahlen in China langsam wieder. Der Marktanteil beträgt mittlerweile fünf Prozent.
Hyundai - 887.000 verkaufte Fahrzeuge
Der Autoriese aus dem Nachbarland Südkorea gehört auch in China zu den ganz Großen. Das Joint-Venture mit der Beijing Automotive Group kommt auf einen Marktanteil von sechs Prozent. Das reicht für Bronze.
Wuling - 1,21 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Das chinesische Unternehmen konzentrierte sich lange auf sehr spartanische Kleinwagen. Durch das Joint Venture von SAIC, GM und Wuling Motors wächst der neue Autobauer allerdings rasant.
Volkswagen - 2,05 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Die Wolfsburger verteidigen die Spitze - und bauen ihren Vorsprung sogar noch weiter aus. In Fernost kommt VW auf einen Marktanteil von 13 Prozent. Kein Markt ist konzernweit wichtiger.
Die von China angeführten Wachstumsmärkte in Asien erlebten im vergangenen Jahr einen Umsatz an Technikprodukten in Höhe von 282 Milliarden US-Dollar, wie der US-Branchenverband CEA berichtete. Der Anteil mache bereits 26 Prozent des Weltmarktes aus. Die chinesische Wirtschaftsmetropole Shanghai sei als Messestandort ausgewählt worden, weil China als zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt an der Spitze des Wachstums, der Innovation und der Möglichkeiten auf dem Technikmarkt in Asien stehe.
Die führenden deutschen Autohersteller präsentieren das mit dem Internet vernetzte Auto. „Die Menschen mit einem modernen Lebensstil wollen mehr als ein Auto“, sagte Audi-Chef Stadler. „Sie wollen eine Lösung.“ So wie ein Smartphone heute auch mehr als ein mobiles Telefon sei. „Das neue Auto ist mehr als Hardware“, sagte Stadler. „Es ist die Schnittstelle zwischen dem Fahrer und seinem digitalen Leben, zwischen den Autosystemen und der Verkehrsinfrastruktur und letztendlich zwischen dem Verbraucher und uns.“ Die digitale Veränderung sei die „neue Normalität“ und unaufhaltsam.

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