Autobauer: Opel setzt wohl freiwillige Abfindungen
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AutobauerBis zu 275.000 Euro – Opel will mit Abfindungen Personal abbauen
Bis Ende 2018 sind Opel-Mitarbeiter vor Kündigungen sicher. Nun setzt der Autobauer aber auf freiwillige Abfindungen und Frührente.
Noch mit General Motors war für die Mitarbeiter der deutschen Werke ein Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2018 vereinbart worden. Diese Vereinbarung hat PSA beim Opel-Kauf übernommen.
Düsseldorf Der anhaltend Verluste schreibende Autobauer Opel will Mitarbeitern das Ausscheiden aus dem Konzern schmackhaft machen und hat ein Abfindungsprogramm gestartet. Dieses freiwillige Abfindungsprogramm hätten Geschäftsleitung und Betriebsrat im Rahmen der Einigungsstelle vereinbart, teilte der seit August zur französischen PSA gehörende Autobauer am Dienstag mit.
Es bleibe aber der Plan, bei der Sanierung betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen zu vermeiden. „Schritt für Schritt schaffen wir mit Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit eine nachhaltige Zukunft für unser Unternehmen in Deutschland – so wie wir es gegenwärtig in ganz Europa tun“, erklärte Opel-Chef Michael Lohscheller.
Auch die Personalkosten sollen sinken durch Altersteilzeit, Vorruhestand und Kurzarbeit für Verwaltung und Entwicklung in Rüsselsheim, die zunächst bis Mitte des Jahres beantragt ist. Jobs für Leiharbeitnehmer fallen weg. Seit der Übernahme sank die Beschäftigtenzahl in Europa bis Ende 2017 um 1150 auf 35.670 Köpfe. Die Abfindungssumme soll sich pro Kopf auf bis zu 275.000 Euro belaufen, berichtete die „Wirtschaftswoche“. Das Unternehmen wollte die Zahl nicht kommentieren.
Die Opel-Produktionsstandorte in Europa
Am Opel-Hauptstandort arbeiten 15.040 Beschäftigte, davon gut die Hälfte im Entwicklungszentrum. Die Produktion hat rund 4000 Arbeitnehmer. Sie bauen den Mittelklassewagen Insignia in mehreren Varianten, den Zafira sowie Getriebe und Komponenten.
Der Standort in Rheinland-Pfalz hat 2140 Beschäftigte. Sie produzieren Motoren und Fahrwerkskomponenten.
In Thüringen laufen die Kleinwagen Corsa und Adam vom Band. Im Werk Eisenach arbeiten 1850 Menschen.
Im polnischen Gliwice sind knapp 3270 Mitarbeiter beschäftigt. Sie bauen den Kompaktwagen Astra und das Cabrio Cascada und den Sportwagen Opel GTC. In Tychy stellen 410 Beschäftigte Motoren her.
In Figueruelas bei Saragossa laufen Corsa, der SUV Mokka und bald auch der Stadt-SUV Crossland X vom Band. Der Standort hat 5080 Arbeitsplätze.
Im Werk Ellesmere Port arbeiten 1830 Beschäftigte. Hier werden ebenfalls Astra-Modelle produziert.
Der Standort Luton nördlich von London hat 1530 Arbeitnehmer und baut den Kleintransporter Vivaro.
Im Werk Aspern nahe Wien arbeiten 1390 Menschen. Dort werden Motoren und Getriebe hergestellt.
Motoren und Komponenten produziert auch die Fabrik in Szentgotthard mit 1210 Arbeitnehmern.
In Turin gibt es noch ein Zentrum zur Entwicklung von Dieselmotoren mit 700 Mitarbeitern.
Erst in der vergangenen Woche waren die Sanierungsgespräche zwischen den Arbeitnehmervertretern und dem neuen Mutterkonzern PSA ins Stocken geraten. In einer am Freitag verbreiteten Erklärung wirft die Opel-Tarifkommission den Managern vor, bestehende Tarifverträge aushöhlen zu wollen.
Die Marke mit dem Blitz gehört seit August zu dem Autokonzern, der noch die Marken Peugeot und Citroën herstellt. Seitdem fiel in Rüsselsheim ein Betriebsverlust von 179 Millionen Euro an. PSA-Chef Carlos Tavares und Lohscheller hatten im November den Sanierungsplan „Pace“ für Opel präsentiert, mit dem anfangs 1,1 Milliarden Euro im Jahr gespart werden sollen.
Das Programm sieht vor, dass das deutsche Traditionsunternehmen bis 2020 aus den roten Zahlen geführt wird, in denen es fast 20 Jahre unter Regie der früheren US-Mutter General Motors steckte. Rund 30 Prozent der Kosteneinsparungen sollen durch gemeinsamen Einkauf realisiert werden.
Noch mit General Motors war im vergangenen Jahr für die Mitarbeiter der deutschen Werke ein Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2018 sowie mehrere Produktionszusagen vereinbart worden, die PSA beim Opel-Kauf übernommen hat.
Im November hatte PSA-Chef Carlos Tavares ein Sanierungsprogramm angekündigt, das ohne Werkschließungen und Entlassungen auskommen soll. Investiert werde aber nur dort, wo die Kosten stimmten, hatte der Portugiese gemeinsam mit Opel-Chef Michael Lohscheller angekündigt. Man sei bei entsprechender Kostenbasis weiterhin zu Investitionen auch an den deutschen Standorten bereit, erklärte am Freitag ein Opel-Sprecher.
„Mein Tipp: Nichts wie weg solange noch Abfindungen angeboten werden, …“
Das sollte sich jeder Opel-Mitarbeiter tatsächlich gründlich überlegen (bzw. je nach seiner persönlichen und wirtschaftlichen Situation genau abwägen).
„…es hat sich ausgeopelt“
Die Zeiten ändern sich, und fast alles hat schon deshalb irgendwann ein Ende. War schon immer so.
Solange ein Unternehmen seine Mitarbeiter dann nicht direkt in die Arme der Solidargemeinschaft treibt („Opel will mit Abfindungen Personal abbauen"), geht’s ja noch.
Herr Frank-Michael Roediger
Der Anfang vom dicken französischen Ende für die Arbeitsplätze in D. Mein Tipp: Nichts wie weg solange noch Abfindungen angeboten werden, es hat sich ausgeopelt.
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@Herr Frank-Michael Roediger
27.03.2018, 16:52 Uhr
„Mein Tipp: Nichts wie weg solange noch Abfindungen angeboten werden, …“
Das sollte sich jeder Opel-Mitarbeiter tatsächlich gründlich überlegen (bzw. je nach seiner persönlichen und wirtschaftlichen Situation genau abwägen).
„…es hat sich ausgeopelt“
Die Zeiten ändern sich, und fast alles hat schon deshalb irgendwann ein Ende. War schon immer so.
Solange ein Unternehmen seine Mitarbeiter dann nicht direkt in die Arme der Solidargemeinschaft treibt („Opel will mit Abfindungen Personal abbauen"), geht’s ja noch.
Der Anfang vom dicken französischen Ende für die Arbeitsplätze in D.
Mein Tipp: Nichts wie weg solange noch Abfindungen angeboten werden, es hat sich ausgeopelt.