Autobauer BMW rechnet mit geringerer EU-Kartellstrafe und erhöht Prognose

Die EU-Kommission vermutet illegale Kartellabsprachen unter den deutschen Autobauern in der Abgasreinigungstechnik.
München BMW stellt sich im Kartellstreit mit der EU auf eine geringere Geldstrafe ein und löst deswegen seine Rückstellung teilweise auf. Dies führe im zweiten Quartal zu einem positiven Ergebniseffekt in Höhe von rund einer Milliarde Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. BMW gehe davon aus, dass die EU-Kommission ihre Vorwürfe in inhaltlicher und zeitlicher Hinsicht erheblich beschränken werde. Das Bußgeld dürfte daher geringer ausfallen als ursprünglich vermutet.
Die Auflösung der Rückstellung sei bislang nicht in der Prognose für das laufende Jahr enthalten und wirke sich mit etwa einem Prozentpunkt positiv auf die Gewinnmarge im Autogeschäft aus, hieß es weiter. Zuletzt hatte BMW eine Marge von sechs bis acht Prozent vorhergesagt, sie dürfte nun zwischen sieben und neun Prozent liegen. Der Vorsteuergewinn dürfte deutlich steigen.
Die EU-Kommission vermutet illegale Kartellabsprachen unter den deutschen Autobauern in der Abgasreinigungstechnik. BMW, Daimler und Volkswagen sollen von 2006 bis 2014 gegen Vorschriften verstoßen haben, indem sie sich bei der Technik zur Reinigung von Diesel-Autos und Benzinern von Schadstoffen abstimmten. BMW hatte deswegen im April 2019 eine Rückstellung von 1,4 Milliarden Euro gebildet. In Medienberichten war zuletzt davon die Rede, dass mit einer endgültigen Entscheidung der EU-Kommission vor der Sommerpause zu rechnen sei.
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