Autobauer büßt Gewinn ein BMW verliert an Fahrt
Ambitionierte Pläne – so will BMW E-Autos zum großen Geschäft machen
München Die Absätze stagnieren, die Kosten steigen, die Margen sind unter Druck. Der BMW-Konzern muss sich kräftig strecken, um seine Ziele für das Jahr 2017 zu erreichen. Allein in der dominierenden Autosparte liegt das Ergebnis um 7,4 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) ging auf 2,422 Milliarden Euro zurück, das sind 5,9 Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie BMW am Dienstag mitteilte. Unterm Strich gab der Gewinn um 1,8 Prozent auf 1,789 Milliarden Euro nach.
Im Autogeschäft sank die Marge im dritten Quartal auf 8,3 Prozent. Damit lag BMW hinter Mercedes mit 9,2 Prozent und auch hinter dem vom Dieselskandal geschüttelten Rivalen Audi mit 8,9 Prozent. Analysten zeigten sich mit dem dritten Quartal unzufrieden – an der Börse gab die BMW-Aktie am Morgen um zwei Prozent nach.
Dennoch bleibt der Konzern zuversichtlich: Beim Gewinn vor Steuern peile man jetzt „solide“ Zuwächse an, so BMW im Zwischenbericht zum dritten Quartal mit, zuvor war von „leichten“ Zuwächsen die Rede. Damit dürfte BMW rund fünf Prozent mehr verdienen als im Vorjahr und seine Prognose einhalten können. Der Münchener Autohersteller hofft auf den Effekt neuer Modelle im Schlussquartal.
Dennoch hatte BMW im zweiten Halbjahr beim Absatz mit besseren Werten gerechnet. So liegen die Verkäufe der Volumenmarken BMW und Mini im dritten Quartal jeweils nur ein knappes Prozent über den Vorjahreswerten. Während Europa leicht wächst, hinken die Münchener in den USA weiter deutlich ihren Zielen hinterher.
Lediglich der chinesische Markt liegt seit Jahresbeginn mit 15 Prozent im Plus und hält damit den Konzern auf Kurs. Schuldig bleibt BMW zudem genaue Zahlen über die verkauften Elektroautos. Konzernchef Krüger hält aber an dem Ziel fest, in diesem Jahr erstmals mehr als 100.000 Stromautos verkaufen zu wollen.
Trotz des schleppenden Kerngeschäftes will BMW die Ausgaben für die Zukunft weiter erhöhen. Zurzeit investiert der Konzern 400 Millionen Euro in den Ausbau seines Forschungszentrums FIZ in München, in Oberschleißheim nimmt der Campus zur Entwicklung des autonomen Fahrens seinen Betrieb auf. Wie bei den Rivalen Mercedes und Audi wird das Tempo in Sachen Elektroauto erhöht.
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