Autobauer Daimler stoppt seine Aktivitäten im Iran

Der Autobauer Daimler stellt seine Aktivitäten im Iran ein.
München Angesichts neuer US-Sanktionen gegen den Iran hat Daimler seine Expansionspläne in dem Land auf Eis gelegt. Die „ohnehin eingeschränkten Aktivitäten“ seien „bis auf weiteres eingestellt“ worden, teilte der Stuttgarter Konzern am Dienstag mit. Zuvor hatte die „Stuttgarter Zeitung“ darüber berichtet.
Daimler hatte Anfang 2016 angekündigt, mit Partnerunternehmen im Iran Lkw bauen und Fahrzeuge seiner Marke Fuso verkaufen zu wollen.
„Die Produktion und den Vertrieb von Mercedes-Benz-Lkw haben wir nicht wieder aufgenommen“, hieß es in der Mitteilung. Auch der Vertrieb von Pkw der Marke Mercedes wurde demnach nicht wieder hochgefahren, eine lokale Fertigung gab und gibt es nicht.
„Die iranische Wirtschaft und damit die Automobilmärkte haben sich deutlich schwächer entwickelt als erwartet“, teilte Daimler weiter mit. „Wir beobachten die politischen Entwicklungen insbesondere in Bezug auf die Zukunft des Nuklearabkommens weiterhin genau.
Seit Dienstag ist nach US-Angaben dem Iran unter anderem der Kauf von US-Dollar, der Handel mit Gold, Metallen, Kohle und Industrie-Software verboten. Auch die Autoindustrie sei von den Strafmaßnahmen betroffen, mit denen US-Präsident Donald Trump den Iran zum Aushandeln eines neuen Atom-Abkommens zwingen will.
Trump warnt dabei andere Staaten erneut, mit der Islamischen Republik Handel zu treiben. „Jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, wird KEINE Geschäfte mit den Vereinigten Staaten machen“, schrieb Trump am Dienstagmorgen auf Twitter.
Auch Konkurrent PSA hatte Anfang Juni angekündigt, seine Irangeschäfte auf Eis zu legen. Der Konzern habe den Prozess begonnen, um die Aktivitäten seiner Gemeinschaftsunternehmen mit iranischen Herstellern auszusetzen, teilte die Opel-Mutter damals mit.
Die PSA-Geschäfte im Iran machen allerdings weniger als ein Prozent des Konzernumsatzes aus. PSA hatte 2016 nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran Vereinbarungen mit den Unternehmen Saipa und Iran Khodro geschlossen. Dabei ging es um die Fertigung von Fahrzeugen der Marken Citroën und Peugeot im Iran.
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Es ist traurig wie Europa auf die Kriegserklärung Trumps reagiert. Ein Einreise-Visum für US-Amerikaner wäre angebracht. Noch trauriger ist das Verhalten von Daimler. Als Aktionär schlage ich die Schließung der US-Werke vor.