Autobauer Daimler verlängert Kurzarbeit für Großteil der Mitarbeiter

An einigen Standorten des Autobauers wird die Produktion weitaus länger ruhen als bisher kommuniziert.
München Nach dem herben Gewinneinbruch von fast 80 Prozent im ersten Quartal wandte sich Daimler-Chef Ola Källenius am Donnerstag per Threema-Messenger an seine Beschäftigten. Trotz der schwachen Resultate bedeute diese Woche „für uns einen Schritt in Richtung Normalität“, erklärte Källenius in der internen Nachricht, die dem Handelsblatt vorliegt.
Der Grund: „In Deutschland durften die Showrooms wieder öffnen. Und in ausgewählten Werken läuft die Produktion wieder an. In China ist die Produktion bereits planmäßig hochgefahren, bis zum Sommer könnten wir sogar einige Tausend Autos wieder aufholen“, so Källenius.
In anderen Teilen des weltweit an Dutzenden Standorten agierenden Dax-Konzerns werde es aber noch länger bis zur Rückkehr zu so etwas wie einem Regelbetrieb dauern. Die Folge: „Vorstand und Betriebsrat haben heute gemeinsam entschieden, die Kurzarbeit für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verlängern“, kündigte Källenius an.
Eigentlich hätte die seit 6. April geltende Arbeitszeitverkürzung für den Großteil der Beschäftigten in den Produktionswerken und der Verwaltung mit 30. April auslaufen sollen. Nun wird die Kurzarbeit aber in vielen Bereichen von Daimler bis in den Mai hinein fortgesetzt.
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Eine pauschale Verlängerung der Maßnahme sei dies aber nicht, betonte ein Unternehmenssprecher. „Die Situation bleibt innerhalb des Unternehmens unterschiedlich“, erklärte Källenius ohne Details zu einzelnen Standorten zu nennen.
Klar ist aber: Anfang der Woche hat Daimler damit begonnen, seine Motorenwerke in Stuttgart oder Berlin wieder hochzufahren, gefolgt von den wichtigen Pkw-Werken in Sindelfingen und Bremen sowie den Lastwagen- und Busfabriken. Die Bänder laufen zunächst langsamer, gearbeitet wird im Einschichtbetrieb. An anderen Standorten wird die Produktion aber nun noch weitaus länger ruhen als bisher kommuniziert.
Mehr zum Thema: Gewinneinbruch von fast 80 Prozent - die Daimler-Zahlen in der Analyse.
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