Autobauer General Motors und Honda vertiefen Kooperation

Beide Hersteller arbeiten auch bei Brennstoffzellenantrieben und autonomem Fahren zusammen.
New York, Tokio Der US-Autobauer General Motors und sein japanischer Partner Honda erweitern ihre Zusammenarbeit. Beide Unternehmen wollen unter ihren Marken in Nordamerika Autos auf der Grundlage gemeinsamer Plattformen verkaufen, wie GM am Donnerstag mitteilte. Die Kooperation betreffe sowohl Autos mit Elektroantrieb als auch Wagen mit Verbrennungsmotor.
Die auf einzelne Produkte beschränkten Partnerschaften mit Honda ließ GM-Chefin Mary Barra bestehen, nachdem sich ihr Konzern vor drei Jahren mit dem Verkauf von Opel an PSA aus dem internationalen Markt zurückgezogen hatte. Tatsächlich wurde die Kooperation in der Folge weiter ausgebaut.
Mit der neuen Allianz auf dem nordamerikanischen Markt stärken GM und Honda ihre Zusammenarbeit weiter. Bereits im April hatten die beiden Autokonzerne bereits eine weitere Zusammenarbeit im Bereich der Elektro-Autos angekündigt.
Denn eins ist bei GM klar: Die Zukunft ist elektrisch. Barra will das Unternehmen zum reinen E-Auto-Hersteller machen und bis 2025 insgesamt 20 Milliarden Dollar in die Entwicklung investieren. Bis 2023 will Barra mindestens 20 neue reine E-Autos auf den Markt bringen.
Gemeinsam mit Honda werden nun zwei Elektro-Autos entwickelt, die auf der Plattform von GM gebaut werden und GMs modulares „Ultium“-Batteriesystem nutzen sollen. Die Unternehmen unterhalten auch Partnerschaften bei Brennstoffzellen und Batterien. Außerdem hält Honda nach einem 2,75 Milliarden schweren Investment eine Beteiligung an „Cruise“, GMs Tochter für autonomes Fahren.
Analystin Michelle Krebs von Autotrader bewertet die Auswertung der Zusammenarbeit positiv: „Sie hebt ihre Partnerschaft auf ein ganz neues Niveau“. Auch Analyst David Whiston von Morningstar lobt die Allianz, weil sie bei niedrigem Risiko potenziell hohe Erträge bringen könnte. Die Partner ergänzten sich, weil Honda vor allem im klassischen Pkw-Markt stark ist, während GM das Knowhow für große SUVs, Pickups und Kleinlaster mitbringt.
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Auch der japanische Analyst Takaki Nakanishi von Nakanishi Automotive Research hält viel von der neuen Zusammenarbeit: Um auf den so genannten CASE-Trend zu vernetztem, autonomen, miteinander geteilten und elektrifizierten Fahrzeugen zu reagieren und Angriffe von IT-Unternehmen und Startups abzuwehren, müssten „Allianzen die Effizienz in den traditionellen Bereichen steigern und Ressourcen in den CASE-Bereich umleiten“, ist er überzeugt. CASE entspricht dabei den englischen Begriffen für die angeführten Teilbereiche: connected, autonomous, shared, electric. Es sind die vier Megatrends, die die Zukunft der Automobilbranche definieren.
Um den Gewinn steigern zu können, müssten sich Konzerne heute zu Bündnissen mit einem Produktionsvolumen von rund 15 Millionen Fahrzeugen zusammentun, meint Nakanishi. „GM und Honda müssen sich die Hände reichen, sonst werden sie ums Überleben kämpfen. Es ist eine natürliche Entscheidung“, sagt er.
Weltweit setzen Autohersteller zunehmend auf Kooperationen, um Kosten zu senken. Ein prominentes Beispiel ist die Allianz von Volkswagen und Ford für Elektroautos und autonomes Fahren.
Mit Agenturmaterial.
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