Autobauer Honda will seine Produktion in der Türkei schließen

Der Autokonzern baut sein globales Produktionsnetzwerk um.
Düsseldorf, Tokio Der japanische Autobauer will über das Jahr 2021 hinaus keine Autos mehr in der Türkei produzieren. Als einen Grund nannte Honda Anpassungen im globalen Produktionsnetzwerk wegen der zunehmenden Bedeutung der Elektromobilität. Derzeit baut Honda in der Türkei Fahrzeuge des Typs Civic Sedan.
Der Türkei-Chef von Honda, Takuya Tsumura, sagte: „Die volatile Finanzmarktlage und der Druck mit neuen Technologien in der Automobilbranche beeinflussen unser Unternehmen stark.“ Diese Kriterien machten der Produktionsstätte in der Türkei sehr zu schaffen.
Für die 1100 Mitarbeiter, die in dem Werk tätig sind, suche Honda noch nach Lösungen. „Wir sichern unseren Mitarbeitern vollste Unterstützung für die Zeit nach der Werkschließung“, versprach Tsumura.
Im Februar hatte Japans drittgrößter Autobauer, der 2018 einen Gewinneinbruch verbuchte, angekündigt, sein einziges Werk in Großbritannien dichtzumachen. Das Werk, in dem 3500 Mitarbeiter jedes Jahr 160.000 Fahrzeuge produzieren, soll bis 2021 geschlossen werden.
Die Entscheidung für die Schließung des britischen Werks habe nichts mit dem geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union zu tun, betonte Konzernchef Takahiro Hachigo im Februar. Man reagiere damit vielmehr auf „globale Veränderungen“. Analysten jedoch glauben, dass der Brexit der Tropfen war, der das Fass hat überlaufen lassen.
Der Grund: Honda kann sich Zuschussgeschäfte kaum noch leisten. Zu sehr steht der Hersteller wirtschaftlich unter Druck. In den ersten neun Monaten des Ende März abgelaufenen Bilanzjahres 2018 erwirtschaftete Honda zwar noch eine Gewinnmarge von 5,8 Prozent.
Aber Analysten warnen, dass dafür vor allem Finanzdienste und die Motorradsparte verantwortlich seien. Bei Motorrädern lag die Umsatzrendite im dritten Quartal bei 13,5 Prozent, bei Autos nur bei 1,4 Prozent.
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