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Autobauer in der Krise 20.000 Euro Sonderprämie für jeden Opel-Mitarbeiter, der schnell geht

Opel versucht weiter, beim Personal Geld zu sparen. Kündigungswilligen winkt eine Sonderprämie. Zudem will der Autobauer eine Tariferhöhung aussetzen.
28.03.2018 Update: 28.03.2018 - 16:06 Uhr 5 Kommentare
Der Autobauer hat zu viel Personal an Bord, um die strikten Sparvorgaben des neuen Mutterkonzerns PSA erfüllen zu können. Quelle: AP
Opel

Der Autobauer hat zu viel Personal an Bord, um die strikten Sparvorgaben des neuen Mutterkonzerns PSA erfüllen zu können.

(Foto: AP)

Rüsselsheim Der kriselnde Autobauer Opel will den Abbau von Arbeitsplätzen möglichst schnell über die Bühne bringen: Einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge zahlen die Rüsselsheimer jedem Mitarbeiter eine Prämie von mindestens 20.000 Euro, wenn sie innerhalb von zwei Monaten einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen – zusätzlich zu einer üppigen Abfindung.

Wie das Magazin unter Berufung auf den Sozialplan des Unternehmens weiter berichtet, kann die Abschlussprämie noch deutlich höher ausfallen: Gezahlt werden insgesamt vier Bruttomonatsgehälter.

Mehr Geld bekommen zudem Opelaner mit einer Behinderung oder Kindern und Mitarbeiter, die mit dem Aufhebungsvertrag einer betriebsbedingten Kündigung zuvor kommen. Opel wollte die Details des Sozialplans nicht kommentieren.

Auch sonst will der Autobauer die Personalkosten drastisch zu drücken: So sucht Opel nach Wegen, die anstehende Tariferhöhung an seine Beschäftigten nicht zahlen zu müssen.

Gewerkschaftskreise bestätigten am Mittwoch einen Bericht der „Wirtschaftswoche“, demzufolge das PSA-Tochterunternehmen versucht, die im Metall-Flächentarif vereinbarte Gehaltserhöhung um 4,3 Prozent vorläufig stunden zu lassen. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme zu den laufenden Verhandlungen ab.

Das Geld müsste mit der April-Abrechnung zum Ende des kommenden Monates ausgezahlt werden. Eine für März vereinbarte Einmalzahlung von 100 Euro soll hingegen ausgezahlt werden. Opel beschäftigt in Deutschland rund 19.000 Mitarbeiter.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug hatte in der vergangenen Woche klargemacht, dass er keinen Anlass zu weiteren Zugeständnissen der Beschäftigten sehe, die bereits in vorangegangenen Tarifrunden Abstriche hingenommen hatten.

Gleichwohl wird die Gewerkschaft nach dpa-Informationen versuchen, in den neuen Verhandlungen von Opel exakte Produktionszusagen über den bereits bestehenden Vertrag hinaus zu erreichen. Besonders drängend ist das für das Werk Eisenach, in dem ab 2019 ein noch nicht näher spezifizierter Geländewagen gebaut werden soll.

Bereits am Dienstag wurde bekannt, dass der Autobauer bei seiner Sanierung noch mehr Mitarbeiter mit Hilfe von Abfindungen loswerden will. Das mit dem Betriebsrat abgestimmte neue Programm richtet sich an Beschäftigte im Inland, die bislang nicht für den bereits im November erweiterten Vorruhestand oder die Altersteilzeit in Frage gekommen sind.

Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ sollen pro Mitarbeiter bis zu 275.000 Euro brutto gezahlt werden. Manager und Auszubildende sollen von den neuen Abfindungen ausgenommen sein. Laut Gesamtbetriebsrat hatte das Management zunächst deutlich niedriger Sätze vorgeschlagen.

Das Unternehmen nannte keine Zielgrößen für den möglichen Gesamtaufwand und die Zahl der Mitarbeiter, die gehen sollen. Auch zu den bereits seit Monaten laufenden Programmen Vorruhestand und Altersteilzeit machte ein Opel-Sprecher keine genaueren Angaben. Beides werde aber sehr gut angenommen.

Opel hat zu viel Personal an Bord, um die strikten Sparvorgaben des neuen Mutterkonzerns PSA erfüllen zu können, der Opel im vergangenen August von General Motors übernommen hat. Die Sanierung soll ohne Entlassungen und Werkschließungen ablaufen, hatten PSA-Chef Carlos Tavares und Opel-Chef Michael Lohscheller versprochen.

In Europa beschäftigt Opel nach eigenen Angaben mehr als 35.600 Menschen, davon mehr als 19.000 an den deutschen Standorten Rüsselsheim, Kaiserslautern, Eisenach sowie in Dudenhofen und Bochum. Der Autobauer soll im Jahr 2020 einen operativen Gewinn von zwei Prozent des Umsatzes abliefern. Abfindungen wären dann bereits als Restrukturierungsaufwand verbucht und würden die PSA-Bilanz nicht weiter belasten.

  • dpa
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5 Kommentare zu "Autobauer in der Krise: 20.000 Euro Sonderprämie für jeden Opel-Mitarbeiter, der schnell geht"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Grundsätzlich: Handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen FR/BRD, kennen die Franzosen kein Pardon - in der BRD wird gekürzt/geschlossen, JEDOCH Arbeitsplätze nach FR verlegt - koste es, was es wolle, s. Airbus und Opel nach dem Motto VIVE LA FRANCE!

  • Herr J.-Fr. Pella
    28.03.2018, 10:51 Uhr
    Offenbar hatten in der Vergangenheit einige Opelbeschäftigte die franz. Firma PSA mit einer
    Sozialkasse verwechselt.

    ...........................................

    Wer verwechselte schon PSA mit einer Sozialkasse ? Niemanden !

    Bei OPEL zu arbeiten und noch Lohn oder sogar Gehaltserhöhung haben zu wollen ist eine Bodenlose Unverschämtheit ???

    RICHTIG EINE UNVERSCHÄMTHEIT, da man diese Mitarbeiter alle kündigen könnte und der deutscher Staat mit einsteigen könnte und die 8 Millionen Hartz 4 für 1 EURO-JOB bei OPEL arbeiten lassen könnte ?

    IST ES DAS WAS SIE WOLLEN ???

    Das ist auch das einzigster Diskriminierung die 8 Millionen Hartz4 Empfänger in Deutschland noch mit machen müssten da alles andere schon da war !

  • AUTOBAUER IN DER KRISE
    Opel will Tariferhöhung nicht an seine Mitarbeiter zahlen
    Opel versucht weiter, beim Personal Geld zu sparen. Nun will der Autobauer die anstehende Tariferhöhung aussetzen.

    ....................

    Gefährliche Lage für die Opelaner !

    PSA könnte OPEL an die Chinesen verkaufen und dann gibt es nur noch ein Schüsselchen reis pro person und tag als Arbeitsentschädigung auch in Europa, aber dafür 80 Stundenwoche.

    Diese EU kann da nicht helfen weil die EU-Politiker mit Ihre 37 Stundenwoche leider keine Zeit dafür haben.

    Und dabei wollten doch die EU-POLITIKER in Brüssel sich den Sorgen der Opelaner abgeben, JEDOCH MÜSSEN EU-POLITIKER GERADE JETZT IN DEN OSTER URLAUB GEHEN und danach Überstunden abbauen.

    Sorry Opelaner, werdet selber fertig mit eure Probleme !



  • Offenbar hatten in der Vergangenheit einige Opelbeschäftigte die franz. Firma PSA mit einer
    Sozialkasse verwechselt.
    Hier denke ich besonders an Rüsselsheim.

  • Peugeot und Opel bauen zweifellos schöne Autos. Dass auch die Zahlen stimmen müssen ist selbstverständlich. Gut dass bei Opel Probleme angegangen werden und nicht wie bei der Deutschen Bank (extreme Bonizahlungen trotz Verlust) ignoriert werden.
    Gut so!

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