Autobauer Karmanns Abwicklung steht vor dem Abschluss

Emblem des legendären Karmann Ghia.
Hamburg „Nach Lage der Dinge werden die rund 300 Mitarbeiter der Metallgruppe spätestens mit Abschluss des geplanten Übergangs an Volkswagen Ende Februar übergehen“, sagte Karmanns Insolvenzverwalter Ottmar Hermann dem Handelsblatt. Die Mitarbeiter der Metallgruppe bauen Werkzeuge und Anlagen, pressen und lackieren Blech. Bislang arbeiten sie auf Auftragsbasis für den Wolfsburger Autobauer. Gut 320 von 349 Beschäftigten sollen jetzt fest bei VW unterkommen.
Hermann und der Autobauer sind sich dem Vernehmen nach einig. Montagvormittag muss allerdings noch Karmanns Gläubigerausschuss der Entscheidung zustimmen. Bis zuletzt klären Rechtsanwalt Hermann und VW offenbar Details. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters wollte sich nicht zum Stand der Verhandlungen äußern.
VW beschäftigt bereits gut 900 Mitarbeiter fest in Osnabrück. Mehr als 1800 sollen es perspektivisch werden. Der Autokonzern hat große Teile des ehemaligen Autoentwicklers und Lohnfertigers Karmann übernommen. Das Familienunternehmen mit in guten Zeiten rund 10000 Mitarbeitern musste im April 2009 Insolvenz anmelden.
Insolvenzverwalter Hermann ist trotz des tiefgreifenden Restrukturierungsprozesses optimistisch. „Entscheidend ist, dass der Automobilstandort Osnabrück eine Zukunft hat. Die Wachstumsperspektive ist real. Die Menschen vor Ort sehen, dass durch Volkswagen und dem nahenden Start des neuen Golf Cabrio Großartiges entsteht“, sagte Hermann dem Handelsblatt.
Derzeit bereitet VW in Osnabrück die Produktion einer neuen Cabrio-Version des Golf vor. Das Modell wird Montagabend zum Start des Genfer Automobilsalons vorgestellt. Von April an soll es in Serie gehen. Karmanns zweites Standbein, die Fertigung von Cabriodächern, hat der finnische Autozulieferer Valmet übernommen. Die Übernahme sichert weitere 350 Arbeitsplätze am Standort Osnabrück.
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