Autobauer Klärungsbedarf wegen sinkenden Gewinnen – Renault in Gesprächen mit Nissan

Boulogne-Billancourt Der französische Autokonzern Renault und sein japanischer Partner Nissan sprechen über die weitere Zukunft ihrer Allianz nach der Verhaftung ihres früheren Chefs Carlos Ghosn. Zu diesem Zweck traf am Donnerstag der neue Präsident von Renault, Jean-Dominique Senard, zu zweitägigen Gesprächen mit Nissan-Chef Hiroto Saikawa in Japan ein, wie örtliche Medien berichteten.
Senard ist für die von Ghosn entworfene Allianz mit Nissan verantwortlich. Es wird erwartet, dass er am 8. April bei einer außerordentlichen Aktionärsversammlung in den Vorstand von Nissan berufen wird. Der seit drei Monaten in Japan in Untersuchungshaft sitzende Ghosn soll unter anderem gegen Börsenauflagen verstoßen haben. Der 64-Jährige hat vor Gericht seine Unschuld beteuert.
Renault hat im letzten Jahr unter dem inzwischen zurückgetretenen Konzernchef Carlos Ghosn weniger verdient. Das Betriebsergebnis des Konzerns sank 2018 um knapp 22 Prozent auf 2,99 Milliarden Euro, unter anderem wegen der Wirtschaftskrise in Argentinien. Das teilte der Autohersteller am Donnerstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mit. Zudem schlugen Rückstellungen für ein Programm zum freiwilligen Ausscheiden von älteren Mitarbeitern in Frankreich zu Buche.
Der Umsatz der Gruppe sank im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent auf 57,42 Milliarden Euro. Wegen eines deutlich niedrigeren Beitrags vom japanischen Partner Nissan sank der Jahresüberschuss um rund 35 Prozent auf 3,45 Milliarden Euro. Renault hält 43,4 Prozent der Anteile an dem japanischen Hersteller.
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