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Autobauer Rekordgewinn: Toyota geht gestärkt aus Pandemie und Chipkrise hervor

Der Autobauer bewältigt den Halbleitermangel besser als die Konkurrenz. Dabei spielt auch ein Jahrzehnt des Krisentrainings eine Rolle.
04.08.2021 Update: 04.08.2021 - 09:10 Uhr Kommentieren
Der Autobauer hat die Knappheit bei Halbleitern besser bewältigt als viele Konkurrenten. Quelle: AP
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Der Autobauer hat die Knappheit bei Halbleitern besser bewältigt als viele Konkurrenten.

(Foto: AP)

Tokio Toyota hat seine Spitzenposition in der Autoindustrie mit einer überraschend starken Quartalsbilanz untermauert. Ein Jahr nach dem globalen Corona-Einbruch verbuchte der größte Autohersteller der Welt für das abgelaufene Quartal eine Gewinnmarge von 12,6 Prozent, wie Toyota am Mittwoch erklärte. Das ist ein extrem hoher Wert für einen Großserienhersteller in der Autoindustrie.

Unter dem Strich stand mit 898 Milliarden Yen, umgerechnet 6,9 Milliarden Euro, sogar ein Rekordgewinn für ein Quartal in der Bilanz.

Motor des Gewinnsprungs war die massive Erholung der Autonachfrage nach dem Corona-Schock im vorigen Jahr. Damals schlossen in vielen Ländern wegen Ausgangssperren sowohl Händler als auch Autowerke für mehrere Wochen. Zwischen April und Juni 2021 verdoppelte sich der Absatz im Jahresvergleich wieder auf 2,7 Millionen Autos – und lag damit auf dem Niveau von 2019.

Der Umsatz stieg binnen Jahresfrist immerhin um 72,5 Prozent auf 7936 Milliarden Yen. Aber die Erholung des Automarkts und ein schwächerer Yen trieben den operativen Gewinn um das 72-Fache auf 997,5 Milliarden Yen (7,5 Milliarden Euro) empor. Analysten hatten laut Refinitiv nur mit 752 Milliarden Yen gerechnet.

Toyota profitiert damit von einem Jahrzehnt des harten Trainings. Als Konzernchef Akio Toyoda 2009 nach der Finanzkrise und einem Rekordverlust Toyotas die Unternehmensführung übernahm, versprach er Aktionären und Belegschaft eines: Er wollte einen Konzern aufbauen, der auch in extremen Krisen profitabel bleibt.

Über Jahre verzichtete Toyota auf Wachstum und investierte stattdessen in flexiblere Fabriken, senkte Kosten und organisierte mit der Verschiebung ganzer Produktbereiche sein großes japanisches Lieferantennetz um. Intern versucht es seither, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen.

Die Strategie bewährte sich bereits im Jahr 2011, als Erdbeben, Tsunami und der Reaktorunfall in Fukushima Japan erschütterten. Hinzu kamen verheerende Überflutungen in Thailand. Toyota wich bei wichtigen Teilen wie Halbleitern von seinem Just-in-time-Management ab und baute größere Lagerbestände auf, um weniger anfällig für Produktionsstörungen in Chipwerken zu sein.

Toyota-Aktie gibt wegen vorsichtiger Prognose nach

Das zahlt sich nun auch in der Chipkrise aus, die Autobauer weltweit beeinträchtigt. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern musste Toyota die Produktion nur kurzfristig in geringem Maße zurückfahren. Erst die jüngste durch die hochinfektiöse Delta-Variante angetriebene Corona-Welle in Asien zwang den Autobauer im Juli dazu, seine Produktion in Thailand zu drosseln, seinem drittgrößten ausländischen Produktionsstandort.

Die Anleger honorierten hingegen die hohen Gewinne nicht, sondern bestraften Toyotas konservative Jahresprognose. Gleich nach der Veröffentlichung der Bilanz gab der Aktienkurs um zwei Prozent nach. Denn das Management hielt an der bisherigen Jahresprognose fest, Umsatz und Gewinn in diesem Jahr nur etwas zu steigern. Dabei hatte der Konzern in dem ersten Quartal seines seit April laufenden Geschäftsjahres bereits 40 Prozent des vorhergesagten Jahresgewinns eingefahren.

Toyota begründete die Vorsicht mit der unsicheren Lage, dem Halbleitermangel und „rasant ansteigenden Rohstoffpreisen“. Der Autoanalyst Takaki Nakanishi wies jedoch darauf hin, dass Toyota in der Regel sehr konservative Prognosen vorlegt. „Toyota folgt dem gleichen Muster wie im Vorjahr“, so Nakanishi. Zu Beginn der Krise sagte der Konzern für das Gesamtjahr eine Gewinnmarge von zwei Prozent voraus. Am Ende waren es 8,1 Prozent.

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