Autohersteller Jetzt wird beim Design gespart: Opel kürzt 40 Prozent der Jobs

Der Autobauer dünnt seine Designsparte aus.
München Opel gehört seit 2017 zwar zum französischen Autobauer PSA (Peugeot, Citroën, DS), aber die Marke mit dem Blitz betont bei jeder Gelegenheit ihre Unabhängigkeit. „In Rüsselsheim werden alle zukünftigen Opel-Modelle designt und entwickelt“, stellte Opel-Chef Michael Lohscheller etwa Ende 2018 bei einer Veranstaltung klar.
Obwohl die Pkws der Hessen mittlerweile auf PSA-Plattformen vom Band laufen, wird Opel laut Lohscheller „deutscher als je zuvor“. Um das zu bewerkstelligen, versucht der Manager, die heimische Traditionsmarke so klar wie möglich von den französischen Schwestermarken abzugrenzen – vor allem durch ein „aufregendes Design“.
Die Folge: Die Abteilung von Opels Designchef Mark Adams genoss bis vor Kurzem jede Menge Freiheiten. Während in der Rüsselsheimer Fahrzeugproduktion, im Teilelager, in der Schmiede oder im Werkzeugbau Hunderte Stellen abgebaut werden, blieben die Designer von Personalkürzungen weitgehend verschont. Bis jetzt.
Denn Adams verkündete seiner Truppe am vergangenen Freitag bei einer internen Veranstaltung, dass für 40 Prozent seiner Leute künftig nicht mehr genug Arbeit vorhanden sein wird, erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen. Über freiwillige Maßnahmen wie Altersteilzeit, Vorruhestand oder Abfindungen will Opel nun etwa 160 Mitarbeiter im Design loswerden.
Ein Opel-Sprecher sagte dazu, dass grundsätzlich die mit dem Betriebsrat vereinbarte Stellenreduzierung ausschließlich über freiwillige Maßnahmen erfolge und für alle Beschäftigten in Deutschland der Kündigungsschutz bis 2025 verlängert worden sei. Zu Stellenkürzungen im Bereich Design wollte sich Opel nicht im Detail äußern.
Weniger Fahrzeuge bedeutet weniger Arbeit
Intern sorgt die Ankündigung für Irritationen, heißt es in Unternehmenskreisen. Schließlich werden Design und Interieur im sich anbahnenden Elektrozeitalter immer wichtiger. Denn über den Antrieb können sich die Fahrzeughersteller bei Stromern kaum noch voneinander differenzieren. Zudem hat Opel erst vor drei Jahren sein Designzentrum am Stammsitz für elf Millionen Euro aufwendig um modernste Visualisierungs- und Kommunikationstechnik erweitert.
Klar ist aber auch: Opel hat seine Modellpalette unter dem Dach von PSA drastisch reduziert. Die Kleinwagen Karl und Adam wurden ebenso aussortiert wie das Cabrio Cascada. Weniger Fahrzeuge heißt automatisch auch weniger Arbeit für die Designer.
Vergangene Woche gab Opel bekannt, bis Ende der Dekade abermals bis zu 4100 Stellen an den deutschen Standorten in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach abbauen zu wollen. In welchen Bereichen der Autobauer genau über freiwillige Maßnahmen kürzen will, wurde nicht erläutert.
Jetzt ist klar: Neben den Monteuren in der Produktion trifft es auch die Designer.
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Ja liebe Freunde, es wird langsam ungemütlich mit den Franzosen. Unsere Leute haben den Vorzug. Eisenach lässt noch etwas auf sich warten.
Da kommt jetzt das überragende französische Automobildesign zum Einsatz.