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Autohersteller Start mit Elektroautos – Toyota wandelt auf den Spuren von Volkswagen

Etwa zwei Jahre liegt Toyota gegenüber der Konkurrenz bei der Herstellung reiner Elektroautos zurück. Im nächsten Jahr soll es damit nun losgehen – auch in Europa.
02.12.2021 - 15:00 Uhr 1 Kommentar
Vor wenigen Tagen auf der Los Angeles Motor Show: Toyota hat dort den bZ4X präsentiert, das erste echte Elektroauto des japanischen Konzerns. 2022 wird das Auto auch in Europa verkauft. Quelle: Reuters
Toyota startet mit Elektroautos durch

Vor wenigen Tagen auf der Los Angeles Motor Show: Toyota hat dort den bZ4X präsentiert, das erste echte Elektroauto des japanischen Konzerns. 2022 wird das Auto auch in Europa verkauft.

(Foto: Reuters)

Brüssel Der weltgrößte Autohersteller hat sich lange Zeit gelassen: Im nächsten Jahr startet Toyota mit dem Verkauf seines ersten echten Elektroautos, auch in Europa. Der bZ4X soll in der ersten Jahreshälfte bei den Händlern stehen. Danach wird es weitere Modelle mit reinem Elektroantrieb geben. Europa-Chef Matt Harrison bereitet zudem eine Elektroproduktion in den europäischen Toyota-Werken vor.

Volkswagen und auch der koreanische Hyundai-Konzern haben sich deutlich früher für den Wechsel zum Elektroantrieb entschieden. Toyota zögerte hingegen und liegt deshalb etwa zwei Jahre zurück. Auslöser dafür war das vergleichsweise breite Hybridangebot, das der japanische Autokonzern im Modellportfolio hat. Seit mehr als 20 Jahren verkauft Toyota beispielsweise seinen Prius, mit dem die Japaner den Einstieg in die Teilelektrifizierung gewagt hatten.

Doch inzwischen ist der Trend zu reinen E-Autos nicht mehr aufzuhalten, Toyota kann sich dem Druck auf seinen wichtigsten Exportmärkten nicht entziehen. In Europa, China und in den USA drücken die Regierungen auf schnelle Elektrifizierung und CO2-Reduzierung. Nur auf dem japanischen Heimatmarkt von Toyota geht es mit den E-Fahrzeugen etwas langsamer voran.

„Reine Elektroautos sind Teil unserer umfassenden Fahrzeugstrategie, um in den nächsten Jahren völlige Klimaneutralität zu erreichen“, sagte Europa-Chef Harrison in Brüssel. Volkswagen hat die elektrische ID-Reihe eingeführt, Toyota-Kunden werden sich künftig an die Bezeichnung „bZ“ (Abkürzung für beyond Zero) gewöhnen müssen.

Toyota orientiert sich bei der Typenbezeichnung seiner neuen Elektroautos ziemlich genau am Vorbild Volkswagen. „bZ“ wird der Basisname, je nach Größe wird dann entsprechend durchnummeriert. Ein X steht für den zusätzlichen Allradantrieb. Der bZ4X, das erste reine E-Auto der Japaner, soll ein direkter Wettbewerber des ID.4 von Volkswagen werden, gestehen Toyota-Manager unumwunden ein. Beide Autos sind ungefähr gleich groß, wie der deutsche Konkurrent ist auch das Modell aus Japan ein SUV.

Vorbild Volkswagen

Kleinere Elektroautos von Toyota bekommen eine kleinere Zahl in der Typenbezeichnung, genauso wie das Volkswagen macht. Mit einer größeren Zahl werden die E-Fahrzeuge entsprechend größer. Insgesamt sieben rein elektrisch angetriebene bZ-Modelle soll es bis 2025 geben. Die Bezeichnung „beyond Zero“ (mehr als null) ist ein Versprechen: Toyota will die CO2-Emissionen nicht nur auf null senken, sondern will sich umfassend für Klima und Umwelt einsetzen.

Zur weiteren Modellplanung will sich Toyota nur sehr eingeschränkt äußern. „Für den europäischen Markt denken wir speziell über kleinere Modelle nach“, erläutert Harrison, „und sie werden bald kommen.“ Demnach dürfte also schon intensiv an einem bZ2 oder bZ3 gearbeitet werden.

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2025 plant Toyota Europa mit einem Verkaufsanteil von etwa zehn Prozent bei reinen Elektroautos. Der wichtigste Wettbewerber Volkswagen dürfte dann schon bei mehr als dem Doppelten liegen. Toyota sieht darin keinen Wettbewerbsnachteil, sondern betreibt ganz bewusst einen etwas zurückhaltenden Hochlauf bei Produktion und Verkauf reiner E-Autos.

„Hybride werde noch lange Zeit eine wichtige Rolle spielen“, ergänzte Gerald Killmann, Entwicklungschef bei Toyota Europa. Der japanische Autokonzern sieht die reinen Elektroautos als Ergänzung seiner bestehenden Modellpalette, in der es schon heute eine ganze Reihe von Hybriden und auch einige wenige Wasserstoff-getriebene Autos gibt.

Toyota kalkuliert damit, dass Batterien für Elektroautos noch eine gewisse Zeit knapp und damit auch teuer sein werden. Deshalb will der japanische Konzern die tendenziell wenigen verfügbaren Batteriezellen lieber auf eine größere Zahl von Hybriden verteilen, weil die Batterien dort wesentlich kleiner sind. Wenn solche Hybrid-Modelle dann überwiegend auf kürzeren Strecken eingesetzt werden, ließe sich die Klimaneutralität trotzdem erreichen, meint Toyota. „Zumindest in Westeuropa werden wir dieses Ziel bis 2035 schaffen“, betonte Matt Harrison. Voraussetzung sei allerdings, dass die Ladeinfrastruktur entsprechend mitwachse.

Alternative Wasserstoff

Im Unterschied zu den meisten anderen Autoherstellern setzt Toyota weiterhin auf den Einsatz von Wasserstoff, entweder in der Brennstoffzelle oder direkt eingesetzt in einem umgerüsteten Verbrennungsmotor. „Die Wasserstoffinfrastruktur in Europa wächst“, sagte der Toyota-Manager. Die wichtigsten Einsatzbereiche sieht der Autohersteller bei Lastwagen, Bussen sowie bei Flugzeugen und Schiffen. Aber auch bei Pkw glaubt Toyota an den Wasserstoff und hat deshalb ein Brennstoffzellen-Auto im Programm. Vom Modell Mirai hat der japanische Autokonzern bis Ende Oktober in Europa allerdings gerade einmal 609 Exemplare verkauft.

Die neuen Elektroautos aus der „bZ“-Baureihe werden zunächst aus Japan nach Europa exportiert. Später, wahrscheinlich nach 2025, sollen E-Fahrzeuge auch in europäischen Toyota-Werken gefertigt werden. „Natürlich brauchen wir eine Elektroproduktion in Europa“, bestätigte Harrison im Gespräch mit dem Handelsblatt. Dazu gehört auch eine europäische Produktion von Batteriezellen. Toyota hat sich noch nicht entschieden, ob die Batteriezellen selbst produziert oder von Zulieferern bezogen werden.

Trotz der Verspätung bei reinen E-Modellen stößt die Toyota-Strategie an den Finanzmärkten auf Zustimmung. „Toyota holt bei Elektroautos kräftig auf“, betont Kohei Takahashi, Automobilanalyst bei der Schweizer Großbank UBS. In den USA, China und Europa sei eine starke Nachfrage nach den neuen E-Autos des japanischen Konzerns zu erwarten. Die hohe Kostendisziplin von Toyota sorge dafür, dass die Rendite auch bei einem Mix aus reinen Elektroautos, Hybriden und Wasserstoff-Modellen hoch bleibe, ergänzt Takaki Nakanishi vom US-Investmenthaus Jefferies.

Die aktuelle Chipkrise hat Toyota in Europa vergleichsweise gut überstanden. Der japanische Hersteller will in diesem Jahr 1,07 Millionen Fahrzeuge (Pkw und Transporter) auf dem europäischen Automarkt verkaufen, ein Plus von etwa acht Prozent. 2022 sollen es 1,3 Millionen Exemplare werden, dafür dürfte es ausreichend Halbleiter geben. „Die Lage ist jetzt stabil“, so Europa-Chef Harrison.

Mehr: Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft: So wollen die Autokonzerne nachhaltig werden.

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  • Die AUTOBRANCHE weltweit kann sich warm Anziehen...neueste Forschungsergebnisse und sauberste Alternativen mit dem PiCar - eine ehrliche Elektromobilität. Denn solange die Schornsteine der Grosskraftwerke fossiler Brennstoffe weiter Rauchen, wir den schmutzigen Strom für Elektrofahrzeuge brauchen, sind wir nicht sauber. Die innovative Neutrino-Technologie wird im Energiesektor revolutionieren. Der einstige BundesVerkehrsminister a.D., Prof. KRAUSE veröffentlichte dazu kürzlich: "Das ewige Licht - Der Beginn eines neuen Zeitalters" Er begründet eindringlich, die günstigste und sauberste Variante der Energienutzung basiert auf Neutrino Technologie. Eine mobile und dezentrale Energienutzung über die Neutrinovoltaic kann jetzt möglich werden, denn sie wird die Photovoltaik ergänzen und ablösen, denn sie kann auch in vollkommener Dunkelheit Energie wandeln. Die Patente der Berliner Neutrino Energy Group sind bereit. Die Einführung der Neutrinovoltaik zur Gewinnung von elektrischem Strom unter dem Einfluss verschiedener elektromagnetischer Strahlung, einschließlich hochenergetischer kosmischer Neutrinos basiert auf neueste Forschungsergebnisse. Die auf Neutrinovoltaik-Technologie basierenden DC-Neutrinoquellen sind sehr kompakt und wetterunabhängig, erzeugen in einem Grundmodus 24h x 365 Tage Strom und können in Gerätegehäuse oder sogar in Elektroautos eingebaut werden. Mobile, dezentrale Haushaltsenergie und unendliche Reichweite für die Elektromobilität. Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hatte bereits im Januar 2021 in einer von Daimler Benz beauftragten Studie die Effizienz der Technologie und die im Patent deklarierten Eigenschaften der "Neutrino-Voltaik" bestätigt. Die indische Regierung zusammen mit TATA Automobile und der Berliner Neutrino Energy Group haben 2,5Billionen USD für die Entwicklung des selbstladenden PI Cars mit Neutrino-Technologie investiert und das Institut zu Entwicklung wurde kürzlich nahe Berlin eröffnet.

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